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1483 - In den Ruinen von Lokvorth

Titel: 1483 - In den Ruinen von Lokvorth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit seinem Schicksal.
    Eigentlich hätte'er aus den Zwillingen auch Drillinge machen können, denn Lingam Tennar war mit seinen 230 Zentimetern für halutische Maßstäbe nachgerade ebenfalls ein Zwerg, jedoch - so weit zu gehen hatte Benno nicht gewagt. Auch wenn es in der Milchstraße längst keine Haluter mehr gab, so wußte man von deren unberechenbarem Temperament und von ihrer Eigenheit, der Drangwäsche. Und selbst halutische Zwerge waren noch respekteinflößende Erscheinungen!
    Und überhaupt ging es Benno nur darum, Loydel eines auszuwischen, was ihm absolut gelungen war.
    Mit Lingam Tennar und Sato Ambush war auch noch der Nakk Varonzem an Bord gekommen; von Varonzem erhoffte man sich vor allem gute Kontakte zu den Nakken des Humanidroms. Zwar war der Nakk, wie übrigens auch Lingam Tennar, aus Andromeda gekommen, doch das schloß gute Kontakte zu den hiesigen Nakken nicht aus.
    Diese Gastropoiden waren Benno insgesamt nicht ganz geheuer - aber wem erging es da schon anders.
    Es war keineswegs ihr fremdartiges Äußeres, es hatte nichts damit zu tun, daß sie schneckenartige Wesen waren, die ihre fehlenden Sinnesorgane durch eine robotische Gesichtsmaske ersetzten und ihre wirbellosen Körper durch Exoskelette stützen ließen. Unheimlich wurden sie einem nur durch ihr seltsames Verhalten, ihr sphinxhaftes Schweigen und ihr rätselhaftes Sprechen. Sie schienen ständig in einer Sphäre aus Geheimnissen zu schweben.
    Trotz ihrer Seh-Sprech-Hörhilfen schienen sie die Wirklichkeit nicht wahrhaben zu wollen und in der 5. Dimension zu leben, in welche ihnen ihre Sinne Einblick gewährten. Sie trugen nichts dazu bei, um die Barieren zu anderen Wesen abzubauen, dagegen nichts dazu bei, um die Barrieren zu verstärken.
    Nein, aus einem Nakken konnte kein Galaktiker schlau werden.
    Kaum an Bord, hatte sich Varorizem, sofort in die ihm zur Verfügung gestellte Kabine zurückgezogen und wurde bis zur Landung auf Lokvorth nicht mehr gesehen. Dieses seltsame Verhalten war nicht gerade das beste Zeugnis für gute Zusammenarbeit, aber irgendwem mußte der Nakk ja den Willen zur Kooperation bekundet haben.
     
    *
     
    Die UXMAL startete, zusammen mit der LIBRA und der IGUALA, am späten Nachmittag des 3. Oktober von Heleios. Die Strecke vpn rund 30000 Lichtjahren sollte in insgesamt drei Etappen bewältigt werden.
    Die Zwischenstopps dienten zum einen der Orientierung, der wiederholten Berechnung und eventuellen Korrektur des Kurses. Zum anderen war es in diesen turbulenten Tagen wichtig, sich einen Überblick über die wechselhafte Situation zu verschaffen.
    Die allgemeine Lage hatte sich zwar einigermaßen beruhigt, aber die Cantaro konnten jederzeit wieder zu Aktionen gegen die Widder schreiten. Dieüberdas WIDDER-Funknetz ARI-NET eingeholten Lageberichte wiesen jedoch auf keine besonderen Vorkommnisse im Scarfaaru-Sektor hin. Das bedeutete grünes Licht für die letzte Etappe.
    Benno Oporat war gerade im Kommandostand anwesend, als am Abend des 4. Oktober die UXMAL mit dem Sturz durch den Metagrav-Vortex in den Hyperraum die abschließende Überlicht-Phase einleitete. Er hatte nichts Dringendes zu tun, sondern war aus bloßer Neugier hier. Gegen die Anwesenheit des Stifts hatte niemand etwas einzuwenden; es konnte ja sein, daß man seine Dienste benötigte.
    Finnek Strabo, der vom Start weg das Kommando übernommen hatte, hatte es immer noch inne, weil Loydel sich mit Sato Ambush und dem Haluter Lingam Tennar in die Kabine des Nakken Varonzem zurückziehen wollte. Über den Grund dieser Konferenz war nichts bekannt, aber vermutlich ging es um das Humanidrom und Lokvorth.
    In der Kommandozentrale war auch nach diesem zweiten und letzten Zwischenstopp noch nichts von der Spannung zu spüren, wie sie früher den Einsätzen mit der ARCHIBALD vorangegangen war. Die Gelassenheit, mit der Loydel Shvartz' Crew in den Einsatz ging, lag jedoch weniger an der Verläßlichkeit des neuen Schiffes, als an der Tatsache, daß Lokvorth kein Krisenherd war und der Vorstoß zum Planeten zu einem Kinderspiel zu werden versprach.
    Die letzte Überlichtetappe ging ebenso über 10000 Lichtjahre wie die beiden anderen. Normalerweise wird, wenn man ein Sonnensystem zum Ziel hat, die letzte Überlicht-Phase wesentlich kürzer angesetzt.
    Dies aus dem einfachen Grund, weil es immer 'wieder zu Kursabweichungen kommen kann und man ja nicht vor der Nase des Feindes in den Normalraum zurückfallen will. Aber man glaubte, im Scarfaaru-System

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