Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1486 - Mission auf Akkartil

Titel: 1486 - Mission auf Akkartil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
folgte mit aktiviertem Gravopak Usher und Carmen, die sich ebenfalls in den Schacht gestürzt hatte.
    Es schien eine halbe Ewigkeit senkrecht in die Tiefe zu gehen. Exakt legte Nikki 9714,39 Meter zurück, bis sie auf dem Grund des Schachtes landete.
    Es war dunkel. Nur die Lichtkegel ihres Helmscheinwerfers und des von Carmen stachen durch die Finsternis. Sie enthüllten die Mündungen von einem Dutzend Korridoren, die von der scheibenförmigen, etwa vier Meter hohen Halle am Grund des Schachtes nach allen Richtungen ausgingen.
    Sie enthüllten außerdem den Roboter Usher, der mit seinen langen Armen Mister Eliot umfangen hielt. „Ist er verletzt?" erkundigte sich Nikki. „Nein" antwortete Usher. „Er hat nur schreckliche Angst. Ich spüre ebenfalls etwas Unheimliches.
    Von den subplanetarischen Anlagen ringsum gehen zahllose Unstetigkeiten des Raum-Zeit-Gemges aus, die sich vielfach gegenseitig überlappen. Das führt bei sensiblen Organischen anscheinend zu Halluzinationen."
    „Nun, ich bin keineswegs unsensibel", gab Nikki gekränkt zurück. „Dennoch spüre ich nichts von Halluzinationen."
    Aber kaum hatte sie das gesagt, wurde ihr auch schon klar, daß das nicht stimmte, denn plötzlich veränderte sich wieder alles um sie herum ... 7. Über die Bildschirme flackerten Phantombilder aus düsterer, blauer Energie. Ansonsten war Schwärze.
    Nur die harten Vibrationen der JOL-LY ROGER verrieten, daß es überhaupt noch Bewegung gab.
    Nikki Frickel wußte, daß das Schiff sich am tiefsten Punkt der Akkretionsscheibe des Perseus-Black Hole befand und daß irgendwo in ihrer Nähe das Anoree-Schiff YALCANDU, Julian Tifflors PERSEUS und Salaam Siins HARMONIE herumgeschleudert wurden.
    Herum um das riesige Black Hole, das einer der Knotenpunkte im uralten Netz der Schwarzen Sternenstraßen war, eines wahrhaft gigantischen Sternentor-Transit-Systems, das einst ganze Galaxien-Cluster miteinander verbunden haben sollte. „Wir sterben!" sagte jemand auf der Brücke mit dumpfer Stimme - und Nikki erkannte Sarah Vourd. „Die Gravitationswellen des verfluchten Black Holes zerren an meinen Eingeweiden. Jeden Moment müssen wir unter den Ereignishorizont stürzen."
    Nikki verzichtete darauf, der Fu. OTechnikerin zu erklären, was sie eigentlich selbst wissen mußte, daß sie nämlich nur dann ins Perseus-Black Hole gelangen konnten, wenn der verrückte Nakk Lakkardon innerhalb der Kontrollstation das wollte.
    Bisher gab es dafür keine Anzeichen. Im Gegenteil: Schon drei Versuche der vier Schiffe, in das Black Hole zu gelangen, waren gescheitert. Lakkardön schien sich in der Kontrollstation verbarrikadiert zu haben und alle Versuche abzuwehren, in das Schwarze Loch zu kommen.
    Als die Schiffszelle ohrenbetäubend zu kreischen anfing und einige Bildschirme Explosivgeschosse barsten, befürchtete auch Nikki, daß das Ende der JOLLY ROGER gekommen sei. Sie sagte sich, daß es ja so hatte kommen müssen, weil man bei jedem Versuch immer mehr Risiken in Kauf genommen habe und die ungeheuerlichen Gezeitenkräfte eines Black Holes keinen Fehler verziehen.
    Die JOLLY ROGER würde zerrissen und zu Staub zermahlen werden und irgendwann vielleicht als grell strahlender Gasschleier hinter den Ereignishorizont gelangen.
    Es war ein geringer Trost.
    Die Kopfschmerzen wurden stärker und stärker, sämtliche Zähne schienen aus den Kiefern zu fallen, und vor den Augen tanzten grelle Lichterscheinungen. Nikki war fest in ihrem Kontursitz angeschnallt; trotzdem bildete sie sich ein, herausgeschleudert und an einer Wand zerschmettert zu werden.
    Krampfhaft umklammerten ihre Hände die Seitenlehnen.
    Im nächsten Moment fühlte und dachte sie nichts mehr. Der Tod hätte nicht leerer sein können. Weder Raum noch Zeit existierten.
    Irgendwann aber kehrten Wahrnehmungen und Gefühle zurück. Die JOLLY ROGER trieb lautlos durch die Schwärze des Weltraums, aus der irgendwie tröstend die Lichtpunkte unzähliger ferner Sonnen blinkten, als wollten sie sagen: Ihr seid nicht allein; ihr seid niemals allein gewesen. „Das halte ich nicht noch einmal durch", sagte Sarah. „Meine Nerven flackern wie tausend windgepeitschte Kerzen."
    Jemand lächte dröhiiend.
    Nikki sah, daß es Jason „Blackbeard" Nolan war, der Kommandant der JOLLY ROGER - jedenfalls nominell, denn wo sie an Bord war, konnte niemand anders dominieren. „Herzlichen Glückwunsch zur Auferstehung!" röhrte Jason.
    Nikkis Blick fiel auf Mahmud Kaschwa und Olof Michels, die

Weitere Kostenlose Bücher