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1488 - Schamanen-Zauber

1488 - Schamanen-Zauber

Titel: 1488 - Schamanen-Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schauen, wie sich die Dinge weiter entwickelten.
    Die Tür, durch die Lola verschwunden war, öffnete sich wieder.
    Die Exotin kehrte zurück. An ihrem Gesicht war nicht abzulesen, welch eine Botschaft sie brachte, aber sie schloss die Tür nicht mehr und nickte dem Inspektor zu.
    »Darf ich zu ihm?« fragte er.
    »Ja, du kannst dich freuen. Igana gewährt dir die Gnade, dich zu empfangen. Sei dankbar, denn das ist nicht bei allen Besuchern der Fall, die ohne eine Anmeldung hier erscheinen.«
    »Ich weiß es zu schätzen.«
    Suko sah die Handbewegung der Frau und ging auf die Tür zu.
    Sie wurde von Lola so weit geöffnet, dass er hindurchgehen konnte.
    Er rechnete damit, dass die Exotin ihm folgen würde, aber sie blieb zurück, und so betrat Suko einen recht großen Raum, in dem ihm der Ventilator unter der Decke auffiel, aber auch die Liegen, die bereitstanden, um die Patienten aufzunehmen, wenn sie untersucht wurden.
    Eine Tür führte in ein weiteres Zimmer. Zwar stand sie offen, aber Suko sah nicht, was sich dahinter befand. Auch hier herrschte der gleiche Geruch wie im gesamten Haus.
    Und dann kam er.
    Aus dem Nebenraum schob er sich über die Schwelle, und sein Kommen glich wirklich einem Auftritt. Da kam Suko schon der Begriff Bühne und Theater in den Sinn.
    Es war ein Einzelauftritt. Ein Mann erschien, dessen Körper von einer violetten Kutte umhüllt war, die bis zu seinen Knöcheln reichte. Ein Gürtel aus Stoff umspannte den Leib, aber das alles war für Suko Nebensache, denn ihn interessierte nur das Gesicht des Schamanen.
    Er hatte sich keine genauen Vorstellungen davon gemacht. Als er das Gesicht sah, da war er überrascht, denn es zeigte eine Glätte, wie sie keine menschliche Haut hervorbrachte. So sah eine helle Maske aus, aber bei Igana war nicht zu erkennen, ob er eine Maske trug.
    Er sprach kein Wort, als er auf Suko zuging und in einer bestimmten Entfernung stehen blieb. Dabei war er so nah, dass Suko in seine Augen schauen konnte. Er suchte bewusst den Blick seiner Pupillen.
    Er wollte erkennen, ob sich dort Leben abzeichnete, doch das war nicht der Fall. Er blickte in starre Augen. Vielleicht waren es auch leere. So genau erkannte er das nicht.
    Beide sahen sich an, und Suko hätte seinen Blick normalerweise nicht gesenkt, aber er war hier der Bittsteller und deshalb schaute er zu Boden.
    »Du bist Suko?«
    »Ja.«
    »Und du hast den Weg zu mir gefunden?«
    Er nickte.
    »Wer hat dir von mir berichtet? Es ist ungewöhnlich, dass jemand ohne Anmeldung bei mir erscheint.«
    »Es war einer meiner Vettern. Dein Ruhm und dein Ruf haben sich herumgesprochen, und ich bin einfach hergefahren. Meine Schmerzen im Rücken waren zu groß.«
    »Hat dein Vetter auch einen Namen?«
    »Man nennt ihn den weisen Chang.« Suko blieb bei der Wahrheit, denn es war möglich, dass Igana den Namen kannte.
    In seinem Gesicht war nichts zu erkennen, aber Igana deutete ein Nicken an.
    »Ja, ich habe von ihm gehört. Der weise Chang ist mir bekannt, Suko.«
    »Danke.«
    »Und du hast Schmerzen, sonst wärst du nicht hier.«
    »Der Rücken«, flüsterte Suko. »Er brennt wie Feuer. Ich war bei einigen Ärzten, die allesamt die Schultern gehoben haben. So bin ich dann zu dir gekommen, als mir der weise Chang den Rat gab.«
    »Und du bist sicher, dass ich dir helfen kann?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Dann werde ich dich untersuchen müssen, Suko, bevor ich dir sage, ob du eine Chance hast, dein Leiden loszuwerden.«
    »Danke.«
    »Zieh deine Jacke aus und lege dich bäuchlings auf die Liege.«
    Damit hatte Suko gerechnet. Normalerweise hätte man seine Beretta im Schulterholster gesehen, das aber hatte Suko im Wagen gelassen und die Beretta selbst in die eine Innentasche der Jacke gesteckt. Der magische Stab und die Dämonenpeitsche befanden sich in der anderen.
    Der Schamane beobachtete Suko, wie der sich aus der Jacke schälte und sie zur Seite legte. Er trug als Oberteil nur einen dünnen brauen Pullover.
    Igana deutete mit einem Kopfnicken an, dass Suko seinen Platz einnehmen sollte, was er auch tat.
    Bäuchlings lag er wenig später auf der Liege und war nicht besonders glücklich darüber. Er hatte kein freies Blickfeld mehr. Er sah den Schamanen auch nicht, der links neben ihm stehen blieb und auf ihn hinabschaute.
    »Hast du jetzt auch Schmerzen?«
    »Ja, aber nicht so stark. Das ist immer unterschiedlich.«
    »Gut, wir werden sehen.« Zwei Hände schoben den dünnen Pullover in die Höhe, damit der Rücken frei lag.

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