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1488 - Söhne der Hölle

Titel: 1488 - Söhne der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatten ihre Aufgabe als Lockvögel doch noch erfüllen können; allerdings anders, als es geplant gewesen war.
    Ager Catomen war in der Vorstellung der Mycon-Bionten zu einer deiv art überrangigen Gottheit erhoben worden, daß Tetch keine Rückschlüsse auf die wahre Natur des Weisen Herrn hatte ziehen können.
    Er hatte versucht, im Gedächtnis-Hintergrund eines Esper-Bios, der ganz dicht vor der Energiekuppel gestanden hatte, etwas herauszufmden. Dazu hatte er den Bio betäuben müssen. Es war nichts dabei herausgekommen.
    Da hatte sich der Bote entschlossen, vorerst nichts mehr zu unternehmen, sondern nur noch abzuwarten.
    Vielleicht kehrte Ager Catomen wegen irgendwelcher Umstände noch einmal zurück. Unvorhersehbare Ereignisse gab es immer.
    Tetch legte das Besteck zur Seite und lehnte sich im Sessel zurück.
    Er befand sich in der Turmzentrale, seinem liebsten Aufenthaltsort. Von hier aus konnte er mit den ortungssicheren Infrarot-Tastern Lebewesen beobachten, die sonst noch keines Menschen Auge erblickt hatte.
    Die Tiefsee von Mycon war eine wundersame Welt; voll von Gefahren und abstrakten Schönheiten. Eine halbe Meile vom Liegeort des SUBCOM entfernt spie ein unterseeischer Vulkan heiße Gase aus dem Innern des Planeten ins Meer. Zahllose Lebewesen wurden davon angelockt. Vielen bekam es, andere starben. So war das Leben.
    Vor dem offenstehenden Zentralschott klapperte etwas, dann klirrte etwas, und dann schepperte etwas.
    Wossonow nickte vor sich hin. Das war eindeutig Hudel, der wieder einmal vergessen hatte, daß man im beladenen Zustand nicht mit beiden Sehwimmfüßen nach oben springen sollte.
    Schnaufend und schimpfend kam der Seehundähnliche durch das Schott gekrochen. „Unvornehm, wirklich unvornehm", dröhnte die Baßstimme. „Warum ich unvornehm sage, hö? Willst du wirklich wissen, warum ich es sage? Unvornehm, meine ich, hö."
    „Ich habe kein Wort gesprochen", erklärte Wossonow amüsiert. Er war froh, die Schimäre bei sich zu haben. „Ach wirklich? Du hast wirklich nichts gesagt? Wieso sage ich dann unvornehm, hö? Warum nicht etwas anderes als unvornehm? Ich, höhö ..." Hudel gab es auf, den Sinn seiner Aussagen definieren zu wollen. Er platschte mit weitgespreizten .Schwimmfüßen auf Wossonow zu, bückte sich und blies ihm in den Kombikragen. „Soll ich dir etwas vorspielen, hö?" fragte er hoffnungsvoll. „Ich kenne ganz neue Töne. Schöne Töne, hö, Künstlertöne und ..."
    „Laute Töne", unterbrach ihn Wossonow. Er richtete sich aus seiner bequemen Haltung auf und sah Hudel an.
    Als jener den sinnenden Ausdruck in den grauen Augen bemerkte, verstummte er. Den Blick kannte er.
    Er senkte den Kopf. „Freund, ich werde nun bald starten müssen. Draußen im Raum wird mich ein Schiff meiner Leute aufnehmen. Ich habe sehr viel zu tun, wobei du mir nicht mehr.helfen kannst." Hudel setzte sich auf die Kante eines Dreb.stuh.ls und schlug die Schwimmhäute seiner Arme über dem Körper zusammen. Er wirkte jetzt wie eine große traurige Fledermaus. „Ich ahnte es!" sagte er so leise, wie er es vermochte. „Kommt das liebe Schimärenweibchen noch einmal zurück? Zu mir zurück, hö? Ich habe endlich die Dosenkarotten gefunden, hö! Willst du es ihr ausrichten, hö?"
    Wossonow erhob sich. Draußen stritten zwei Tiefseefische um die Beute, bis ein großer Fisch kam und beide mitsamt der Beute fraß. „Ich werde es ausrichten", versprach Tetch. „Du wirst hier nicht in Not kommen. Die brutalen Esper werden Soldaten und verschwinden von hier. Ich lasse dir eine gute Ausrüstung zurück. Du wirst damit unbesiegbar sein."
    „Und die kleine Gucky?" wollte Hudel kläglichen Tones wissen. „Kommt sie, hö? Ich bin ja dann ganz gut, oder, hö?"
    „Du wirst hervorragend und unbesiegbar sein. Verzeihst du mir, daß ich dich nicht mitnehmen kann?"
    Hudel nickte nur noch. Das Wasser in seinen hellblauen Augen stammte diesmal nicht aus dem Meer - obwohl es ebenfalls salzig war.
     
    ENDE

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