1489 - Die Männerfalle
löste.
Es war die Cavallo.
»Perfekt, wirklich perfekt. Ihr habt nichts verlernt. Gratuliere.«
»Lass deine dummen Bemerkungen!« fuhr ich sie an. »Was ist mit Jane Collins?«
»Sie lebt.«
Mir fiel ein Stein vom Herzen, aber ich hatte den seltsamen Klang in Justines Stimme nicht überhört.
»Ist sonst nach was?«
»Ja, ich habe ihr das Leben gerettet.« Mehr sagte sie nicht, drehte sich um und ging davon…
***
»Es stimmt, John, wäre Justine nicht gekommen, hättest du mich jetzt mit einer Kugel erlösen müssen«, sagte Jane mit schwerer Stimme, als ich bei ihr war und ihr auf die Beine half. Sie war froh, sich an mir festhalten zu können.
»Das habe ich auch nicht anders erwartet. Schließlich bist du es, die ihr eine Heimat garantiert.«
»Haha, das ist gut gesagt. Nur kann ich sie nicht daran hindern, ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Sie hat sich hier etwas aufbauen wollen. Eine stille Reserve oder so ähnlich. Zum Glück haben wir es gerade noch verhindern können.«
»Sie wird immer ihrem Trieb folgen«, murmelte ich.
»Das befürchte ich auch.«
Jane war zu schwach, um allein gehen zu können. Deshalb stützte ich sie. Neben Suko und Caroline blieben wir stehen.
»Ich habe damit nichts zu tun!« schrie sie uns an. »Ich habe gar nicht gewusst, was hier im Keller passiert ist.«
»Eine Männerfalle«, sagte ich nur.
»Na und? Männer und Frauen, was soll das? Jeder hat seine geheimen Gelüste, und bei mir kann man sie ausleben.« Sie stampfte mit dem Fuß auf. »Ihr Bullen könnt mir gar nichts.«
»Das haben wir nicht zu entscheiden«, sagte ich. »Doch in mir hat der Richter einen perfekten Zeugen. Ich höre es nämlich nicht gern, wenn jemand den Befehl gibt, mich umzubringen.«
»Das habe ich nie gesagt!«
Ich winkte ab und bat Suko um seine Handschellen, die ich Caroline Ricci anlegte. Sie wehrte sich nicht, aber ihre geflüsterten Flüche waren nicht ohne.
Die hörten wir sogar noch auf der Treppe, als wir endlich den Keller der Villa verließen…
ENDE
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