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149 - Auf Messers Schneide

149 - Auf Messers Schneide

Titel: 149 - Auf Messers Schneide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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streckten.
    Flackernde Elmsfeuer liefen die Schuppen empor, bis alle Energie verpufft war. Der dampfenden Pranke fehlten danach zwar einige Krallen, aber Takeos Gleiter lag zerschmettert im Steppengras.
    »RoCops ausschiffen und Bodenkampf aufnehmen«, befahl er über die Bordsprechanlage. Gleichzeitig richtete er die Laserkanone so weit wie möglich auf und feuerte aus kürzester Distanz auf die Kniescheibe des Untieres.
    Die übrigen Gleiter eilten ihm zur Hilfe.
    Eine Grundprogrammierung aller RoCops lautete, ihren Herren unter allen Umständen zu schützen. Das wurde dem schnellen Verband nun zum Verhängnis.
    ***
    Am Kratersee
    Jacob Smythe sah verblüfft von seiner Arbeitsplatte auf, als er den fernen Donner hörte. Er selbst schwitzte in seinem offenen Arbeitskittel, weil die Sonne heiß auf ihn nieder brannte, doch am Horizont – dem einzigen, der nicht durch Berghöhen begrenzt wurde – ballten sich dunkle Wolken. Ein innerer Instinkt sagte ihm, dass es kein Gewitter war, was er da gerade hörte.
    »Der Kampf hat begonnen«, sagte der Sol neben ihm. »Wir müssen uns beeilen, obwohl unsere Truppen stark genug sind, um die Allianz am Durchbruch zu hindern.«
    Smythe warf einen sehnsuchtsvollen Blick in die Ferne, dorthin, wo die Rett… Nein! Entsetzt schüttelte er den Gedanken ab, der ihm beinah gekommen wäre. Ihm, der treu zum Sol stand und sich schon auf die Zeit freute, in der er eine kleine, mit Menschen besiedelte Enklave beherrschen durfte.
    »Hast du nicht gehört?« Der Sol trat drohend näher. Mit seinem riesigen Echsenkörper überragte er den Wissenschaftler gut um zwei Haupteslängen. »Eile ist geboten.«
    »Es liegt schon alles bereit«, dienerte Smythe, bevor ihn noch irgendwelche renitenten Gedanken überfluteten. »Die letzte Bombe mit dem Zündmechanismus ist bereits auf dem Weg zur Kratermitte. Sie schließt den Ring.«
    Er drehte sich um und deutete auf eine Staubwolke, die in dem riesigen Talkessel, der sich unter ihnen ausbreitete, langsam kleiner wurde. Dort fuhr einer der erbeuteten ARETs aus Helsinki, die sie für den Transport der Module benutzten.
    Seine Hilfskräfte konnten sie inzwischen selbstständig anschließen. Deshalb war er hier geblieben, um den Countdown vorzubereiten.
    »Dies hier ist bei dieser gewaltigen Entfernung die einzig sichere Methode zur Zündung«, erklärte er und hob dabei einen eckigen Metallstab, unter dem ein abklappbares Dreibein klemmte. »Ein Zielpunktlaser.«
    »Erkläre mir seine Funktionsweise«, forderte der Sol und runzelte die schuppige Stirn – eine Reaktion, die er sich wohl bei Smythe abgeschaut hatte.
    »Es ist ganz einfach«, erklärte der Wissenschaftler. »Die Module sind in Reihe geschaltet, bei der ersten Bombe mit einer Verzögerung von rund einer Sekunde, die nach beiden Seiten immer weiter abnimmt. Nur so gehen die Sprengsätze gleichzeitig hoch und entfalten ihre volle Wirkung auf den Wandler. Die einfachste Möglichkeit, die Bomben auszulösen, wäre eine Zeitautomatik, aber das haben Sie ja abgelehnt, obwohl ich bereits einen Zünder fertig gestellt hatte.«
    »Korrekt«, erwiderte der Sol. »Aufgrund der unsicheren Lage möchte ich den genauen Zeitpunkt des Impulses selbst bestimmen. Ein fester Zeitpunkt birgt die Gefahr, dass man ihm zuvor kommen kann.«
    Smythe seufzte. »Akzeptiert. Dann also hiermit…« Er deutete auf den eckigen Stab in seiner Rechten. »Eine Fernzündung funktioniert per Kabel, Funk oder Laser. Da uns nicht genügend Kabel zur Verfügung steht und die CF-Strahlung keine weiten Funkstrecken zulässt, bleibt nur der Laser. Dieser Stab sendet einen konzentrierten Lichtpunkt aus, der sogar bis zum Mond reicht.«
    Bei diesen Worten richtete er den Laser auf einen nahen Felsen und aktivierte ihn. Mit leisem Summen lief die Energiezelle an und sandte einen dünnen, hellroten Lichtstrahl aus, die einen deutlichen Punkt auf den Stein projizierte. »Am Servermodul – der ersten Bombe – befindet sich eine Fotozelle, die exakt auf das Farbspektrum dieses Lasers geeicht ist. Sobald der Strahl sie berührt, wird die Kettenreaktion ausgelöst.«
    Dass Nebel oder Regen die Lichtübertragung behindern konnten, verschwieg Smythe zwar, aber angesichts der anhaltend trockenen Witterung spielte das ohnehin keine große Rolle. Schließlich war auf sein Geheiß hin auch die letzte Wasserpfütze im Kometenkrater abgepumpt worden.
    »Gut, Jeecob'smeis.« Der Sol schien seine unterschwelligen Bedenken zu spüren. »Doch du

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