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149 - Auf Messers Schneide

149 - Auf Messers Schneide

Titel: 149 - Auf Messers Schneide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Grundprogrammierung nicht komplett ausgetauscht haben, und das haben sie sicher nicht, dann ist sie in jedem einzelnen aktiven U-Men enthalten.«
    Ein Knacken im Äther bewies, dass jemand in der ISS antworten wollte, aber Takeo sprach einfach weiter.
    »Ich übermittle euch jetzt einen Code, den ihr per Richtfunk auf die Truppe abstrahlen müsst. Sobald sie ihn empfangen, überlasten die U-Men ihr künstliches Gehirn, bis es schmilzt.«
    Die dunklen Schemen wurden zu Daa'muren, die durch die giftigen Dämpfe brachen. Takeo zählte bereits Dutzende von ihnen, und der Strom riss nicht ab.
    Rasch übermittelte er den Code an die ISS.
    »Datentransfer abgeschlossen«, meldete Naoki.
    »Gut, dann liegt alles Weitere in eurer Hand. Viel Glück!«
    Mit diesen Worten beendete Takeo die Übertragung.
    Die ersten Daa'muren griffen die RoCops an. Miki fiel auf, dass der Feind in Gruppen angriff, die genau neunundvierzig Mann umfassten, und die sich kurz vor dem Kampf in Siebenergruppen aufsplitteten.
    Gewehrfeuer erklang.
    Die RoCops gruppierten sich automatisch zur Verteidigung.
    Takeo sprang von dem Wrack, um sie anzuführen. Bereits nach acht Schritten spürte er den Einschlag eines Drillergeschosses, das an seinem rechten Oberarm zerschellte.
    Die Daa'muren verfügten nicht nur über Speere und Schwerter, sie waren zum Teil auch mit modernen Waffen ausgerüstet. War auch das Crows Verdienst? Zumindest bei den Weltrat-Drillern hatte Takeo Zweifel, dass es sich um erbeutete Waffen handelte.
    Er feuerte mit dem Tak01. Unter der Wucht der Sprenggeschosse flogen drei Daa'muren zurück, aber sofort ersetzten vier andere ihre Plätze.
    Miki Takeo musste sich mit kühler Logik eingestehen, dass es um die Allianz und seine RoCops nicht gerade zum Besten stand…
    ***
    An Bord der ISS
    »Ob das wirklich klappt?«, fragte Matt zweifelnd.
    »Vorausgesetzt, wir finden einen Weg, das Signal zielgenau abzustrahlen. Miki benimmt sich vielleicht etwas merkwürdig, aber er würde mich nie belügen.«
    Matt drosselte seine Atemfrequenz, weil die Helmscheibe schon wieder von innen beschlug. Schwerfällig stapfte er zurück zu seinem Platz. Die Magnetschuhe klackten bei jedem Schritt.
    »Wir sollten Crow noch einmal anfunken«, schlug er vor.
    »Wenn er antwortet, können wir sein Gerät anpeilen und als Relais benutzen.«
    »Gute Idee«, lobte Naoki, die sich bereits daran machte, den übermittelten Code zum Senden vorzubereiten.
    Im Hintergrund verfolgten sie dabei die Funksprüche der übrigen Einheiten. Inzwischen wurde auch an der Westfront hart gekämpft. Wegen Crows Verrat waren die Daa'muren bestens vorbereitet und leisteten erbitterten Widerstand.
    »Radek an den Sohn der Finsternis«, lautete ein Satz, der mehrmals durch den Äther hallte. Es dauerte einige Zeit, bis Matt realisierte, dass dieser Ruf ihm galt. Er zögerte erst, darauf zu antworten, aber als Naoki ihm zu verstehen gab, dass sie noch etwas Zeit brauchte, aktivierte er sein Helmmikrofon.
    »Hier Commander Matthew Drax.«
    »Na endlich!«, schimpfte der Nosfera, obwohl er – aus seiner Sicht – mit einem göttlichen Gesandten sprach. »Ich dachte schon, der Kasten hätte seine Magie verloren.«
    Matt wollte darauf drängen, rasch zum Thema zu kommen, doch Radek fuhr ohne Atem zu holen fort: »Hier ist Verrat im Spiel! Die Daa'muren haben uns auf weiter Front erwartet. Sie wussten, dass wir durch die Talschneise wollten. Navok hat es mir bestätigt! Sie lagern dicht an dicht in diesem Gebiet. Er musste sogar umkehren und über die Berge gehen, um überhaupt zu uns zu gelangen.«
    »Navok ist bei dir?« Matt war mehr als nur überrascht.
    »Ja, und er will mit dir sprechen.«
    Im Hintergrund klirrte es stählern, ganz so, als ob da jemand die Klingen kreuzte. Schreie waren nicht zu hören, trotzdem zweifelte Matt keine Sekunde daran, dass nicht weit entfernt vom Mikrofon auf Leben und Tod gekämpft wurde.
    »Hallo Maddrax, bist du noch da?« Trotz des üblichen Grundrauschens war der Wechsel der Stimmen deutlich heraus zu hören. Diese hier klang dunkler, ruhiger. Vielleicht auch älter und weiser.
    Obwohl sich der Sprecher nicht vorstellte, erkannte Matt sofort, dass es sich um Navok handelte.
    »Schön, mal wieder von dir zu hören. Ich dachte schon, du wärst ausgewandert.«
    »Ich habe mich lange am Kratersee aufgehalten«, erklärte Navok knapp. »Dort habe ich vor kurzem einen alten Freund von dir getroffen. Einen Mann mit künstlichen Armen, der Aiko

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