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149 - Haus der mordenden Schatten

149 - Haus der mordenden Schatten

Titel: 149 - Haus der mordenden Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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nächsten Moment war alles wieder Verschwunden - und so wie zuvor.
    Er mußte nachsehen!
    Doch dazu fand er nicht mehr die Zeit. Ein
anderes Ereignis nahm seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch.
    Er hörte den entsetzlichen,
markerschütternden Schrei, der ihm die Haare zu Berge trieb.
    So schrie jemand in höchster Todesnot.
    Und der Schrei hallte hier durch das Hotel -
draußen durch den Korridor!
     
    *
     
    Er schlug plötzlich die Augen auf. Ein
Geräusch hatte ihn geweckt.
    Im ersten Moment war er ganz benommen, und
sein Kopf fühlte sich schwer wie Blei an.
    Das Telefon rasselte! Das Geräusch war ganz
weit weg, kam von unten.
    Gerry Barner schüttelte sich leicht.
Inzwischen war es stockfinster geworden. Das Tonband hatte abgeschaltet. Von
dort glühte nur das grüne magische Licht. Multi-Point lag auf dem geflochtenen
Korbstuhl und schlief.
    Er selbst mußte bei dem Gesang seiner Frau
fest eingeschlafen sein. Beim Hinunterlaufen warf er einen schnellen Blick auf
das Leuchtzifferblatt seiner Armbanduhr.
    Es war eine Minute nach elf . . .
    Das Telefon stand in der Diele. Gerry Barner
hob ab und meldete sich mit einem leisen „Ja?“
    »Barner -« sagte eine sanfte, etwas wehmütig
und verloren klingende Frauenstimme. »Gerry Barner?«
    »Ja. Der bin ich. - Wer sind Sie ?«
    »Eve - ich heiße Eve... Eve Masters ...«
    Zwischen Barners Augenbrauen entstand eine
steile Falte.
    »Dann sind Sie falsch verbunden, Miß Masters.
Ich kenne Sie nicht...«
    »Gerade eben das möchte ich feststellen,
Mister Barner. Es ist sehr wichtig für mich. Entschuldigen Sie, daß ich Sie so
spät anrufe! Ich hatte leider keine Gelegenheit, es früher zu tun. Ich mußte
die beiden erst abwimmeln. ?«
    »Wen mußten Sie abwimmeln ?«
    »Canon und Hawkins. Sie waren erst Freunde.
Aber dann benutzten sie mich wie ein Werkzeug ...«
    Die Stimme der Fremden am Telefon kam ihm
irgendwie bekannt vor. Es war ein Tonfall in ihr, der zu einer anderen Stimme
paßte - der dieser Stimme mit jedem weiteren Wort, das die geheimnisvolle
Anruferin sprach, ähnlicher wurde.
    Gerry Barner fühlte ein Kribbeln im Nacken,
und wehrte sich gegen die Gedanken, die sich ihm aufdrängten.
    Carolines Stimme! Er meinte plötzlich
Carolines zarte, weiche Stimme zu hören . . .
    »Gerry ?« hörte er
die Frage wie durch eine Wattewand und registrierte nicht, daß er sich mit der
rechten Hand am Türpfosten festhielt und seine Fingernägel sich tief in das
Holz bohrten. »Du bist Gerry Barner - ein Maler - das sagt mir nicht viel, im
Moment jedenfalls nicht. Aber wir haben uns heute getroffen - am späten
Nachmittag. In San Pedro, an dem Imbiß wagen ...«
    »Ja, ja, ich weiß«, konnte er nur mühsam
beherrscht hervorbringen. »Woher wissen - Sie -«, es fiel ihm schwer, die
Anruferin zu siezen. Am liebsten hätte er „Du“ - und Caroline zu ihr gesagt.
Alles, in ihm befand sich in wildem Aufruhr.
    !... daß ich Maler bin?«
    »Ich habe mich nach Ihnen erkundigt. Hier, in
San Pedro.«
    »Sind Sie denn da ?« wunderte Barner sich. »Ich habe Sie doch wegfahren sehen...«
    »Ja. Knapp dreihundert Meilen weiter nördlich
habe ich Canon und Hawkins überlistet. Ich habe mich versteckt gehalten, bin
dann zur Straße zurückgelaufen und per Anhalter den Weg zurückgefahren. Hier in
San Pedro habe ich mich absetzen lassen und bin eine Weile durch die
Budenstraßen geirrt. Es zog mich regelrecht hierher. Ich kann es nicht richtig
begründen. Ich folgte einem Gefühl, das ist alles. Ich weiß, ich war schon mal
hier. Da sah einiges ein bißchen anders aus, da gab es weniger Geschäfte. Das
ist ein Grund. Der zweite Grund: Ihr Name. Gerry - er kam mir so bekannt vor.
Ich bringe diesen Namen mit einer Tätowierung in Verbindung, eine Tätowierung,
die eine künstlerisch gestaltete Lotosblüte zeigt, in der japanische Symbole
eine Rolle spielen. Sie sind dieser Gerry, nicht wahr ?«
    »Ja. Aber wie kommen Sie an meine Adresse, an
meine Telefonnummer ?«
    »Nachdem ich erst mal hier war, kam ich
schnell hinter diese Dinge. In der Ladenstraße gibt es ein hübsches kleines
Geschäft mit kunstgewerblichen Gegenständen- und Bildern aus der Gegend. Ein
Schild macht auf die einmaligen Arbeiten eines gewissen Gerry Barner
aufmerksam. Da außer Ihrem Namen auch Ihre Fotografie ausstand, war es keine
Schwierigkeit, hier eine Verbindung zu knüpfen. Die Rufnummer fand ich im
Telefonbuch. Die Cents, um Sie anzurufen, mußte ich mir allerdings von einem
Fremden borgen. Ich selbst

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