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149 - Haus der mordenden Schatten

149 - Haus der mordenden Schatten

Titel: 149 - Haus der mordenden Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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habe keinen Pfennig dabei. . .«
    Gerry Barner nagte an seiner Unterlippe
herum. Tausend Gedanken gingen ihm in diesen Sekunden durch den Kopf und
flatterten wie aufgescheuchte Vögel durch sein Bewußtsein, so daß er nicht
einen einzigen festhalten konnte.
    Er war aufgewühlt bis ins Innerste seiner
Seele.
    Caroline! Der Name rauschte in ihm wie von
einer Flut herangetragen . . . Du bist Caroline! Deine Stimme erkenne ich unter
Millionen und aber Millionen Frauen heraus! Es zieht dich zu mir, aber du weißt
nicht weshalb. Eine zufällige Begegnung hat deine Erinnerung geweckt. Du weißt
nicht, wie alles zusammenhängt. . .!
    Am liebsten hätte Barner alle diese
Überlegungen hinausgeschrien, um sich Luft zu schaffen, um die geheimnisvolle
Anruferin darauf aufmerksam zu machen, daß auch sie etwas vollkommen Richtiges
fühlte.
    Seine Gebete waren wahr geworden! Seine
Hoffnung, daß Caroline sich vielleicht doch noch mal aus dem Reich der Toten
melden könne, erfüllte sich nach all den Jahren der Enttäuschung und des
Wartens und der Zweifel.
    Es gab sie - die Wiedergeburt, über die er so
oft mit Menschen in New York, in San Francisco und Los Angeles gesprochen
hatte. Es gab Bücher darüber, in denen Tausende solcher Fälle untersucht und
besprochen worden wäre. Er hatte so gern daran glauben mögen und sich
gewünscht, daß auch ihm mal der Beweis erbracht wurde, daß Tote unter
bestimmten Umständen wiederkamen, daß sie mitten unter denen lebten, die durch
ihr Leben hetzten, die vom Alltag aufgefressen wurden, daß sie sich zu erkennen
gaben. Aber die Natur hatte da offenbar einen sehr vernünftigen Riegel
vorgeschoben. Die meisten, die jetzt leben, hätten dieser Theorie zufolge schon
mal existiert, einmal, zweimal - oder auch mehrere Male. Die heute in Hochhäusern
lebten und in Straßenkreuzern fuhren, waren die gleichen, die einst in
Felsenhöhlen, später dann in Lehmhütten hausten, auf feurigen Hengsten ritten
oder in den fremdartigen und geheimnisumwitterten Städten auf Atlantis schon
eine hohe Kulturblüte erlebten und in sonnengetriebenen Fahrzeugen durch die
Straßen fuhren . . .
    Manch einer glaubte sich an ein früheres
Leben erinnern zu können - bei einem ganz geringen Prozentsatz schien dieser
Beweis bis auf den letzten zweifelsfreien Rest sogar gelungen. Dritte wiederum
belächelten derartige Aussagen.
    Das Leben war einmalig . . .
    Auch er war mehr diesem Gedanken verhaftet.
    Bis zu diesem Augenblick, da sich alles
umkehrte und scheinbar unumstößliche Beweise dafür auftraten, daß Caroline
wiedergekommen war.
    Hier konnte es sich nicht um einen makabren
Scherz handeln . . .
    Im Körper einer fremden jungen Frau, die sich
Eva Masters nannte, die von anderen Eltern gezeugt und geboren worden war -
hatte die Seele seiner Caroline eine neue Heimstatt gefunden.
    »Ich muß dich ... ich muß Sie sehen«,
verbesserte er sich schnell. »Sind Sie damit einverstanden? «
    »Ob ich damit einverstanden bin ?« Ihre Stimme klang so frisch, so glücklich, wie stets
Carolines Stimme geklungen hatte, wenn sie besonders heiter und ausgelassen
war. »Wir sind uns scheinbar heute zum ersten Mal begegnet und doch ist es mir,
als ob wir uns schon ewig kennen. Ich träumte stets von einem Mann,
gutaussehend, Mitte dreißig. Er war Künstler. Wir trafen uns oft. Nacht für
Nacht wiederholte sich dieser Traum. Wir haben alle unsere Träume - solche, die
uns quälen, die uns nachdenklich stimmen, solche, die wir vergessen haben, kaum
daß wir aufwachen. Der Traum, den ich hatte, stand stets leuchtend und klar vor
mir. Der Mann, den ich sah, trug am rechten Arm eine tätowierte Lotosblüte. Ich
bin diesem Mann heute begegnet, und es drängte mich danach zu erfahren, wer er
ist. Er ist älter, als der, den ich im Traum sah, aber er trägt auf dem Arm die
Lotosblüte . . .«
    Gerry Barners Antwort erfolgte automatisch,
und er sagte etwas, was er eigentlich gar nicht hatte sagen wollen. »Der Mann
war damals zwanzig Jahre jünger, als er heute ist, Caroline, und du kannst dich
nur so an ihn erinnern, wie du ihn zuletzt gesehen hast, ehe deine Seele diese
Welt verließ, um in einem anderen Körper wiedergeboren zu werden . ..«
     
    *
     
    Plötzlich war das Eis gebrochen.
    Es war ganz einfach - für sie beide - zu
erzählen.
    Jeder wußte dem anderen etwas mitzuteilen,
und Gerry Barner war erschrocken über die Tatsache, wie viele Einzelheiten Eve
Masters alias Caroline Barner über ihr altes, vergangenes, durch

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