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149 - Haus der mordenden Schatten

149 - Haus der mordenden Schatten

Titel: 149 - Haus der mordenden Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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keinen Kult mit einem Auto, das dazu erfunden
worden war, dem Menschen ein bequemes und schnelleres Reisen zu ermöglichen.
    Er wußte später nicht mehr zu sagen, wie er
den Weg zurück gefunden hatte, wie er seinen Wagen startete und die stark
befahrene Schnellstraße überquerte, um ins Hinterland zu gelangen, wo sein Haus
stand, in dem er, von der Welt abgeschieden, lebte.
    Er sah ständig das Gesicht der Fremden vor
sich, deren Augen, deren Mund...
    Nichts war an ihr, was ihn an - Caroline
erinnert hätte.
    »Caroline ...«, flüsterte er halblaut den
Namen vor sich hin, und Wehmut und Trauer erfüllten sein Inneres.
    Caroline, seine geliebte Frau... Vor etwas
mehr als zwanzig Jahren war sie bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben gekommen ...
    Er bemühte sich, die Bilder nicht in sich
aufsteigen zu lassen. Aber er brachte es nicht fertig.
    Sie drängten sich ihm geradezu auf. Szenen,
die er gesehen hatte, Szenen, wie er sie sich aber in ihren schrecklichen
Einzelheiten genau vorstellen konnte, standen plötzlich vor seinem inneren
Auge:
    Ein neues Auto, ein Zweisitzer, ein
Sportwagen, dunkelrot mit schwarzem, zurückklappbarem Verdeck .. .
    Caroline saß am Steuer. Um die Stirn hatte
sie sich ein breites Tuch gebunden, um die langen, blonden Haare
zusammenzuhalten. Sie trug eine Sportbluse, weit
aufgeknöpft, dazu eine khakifarbene lange Hose, die hauteng anlag.
    Caroline war glücklich. Sie hatte sich dieses
sportliche Auto gewünscht. Und er hatte es ihr geschenkt - von dem ersten Bild,
das er zu einem hohen Preis hatte absetzen können.
    Caroline fuhr durch die Berge. Sie liebte die
Freiheit und die Einsamkeit wie er. Und sie liebte die Geschwindigkeit, der sie
sich hingab wie im Rausch. Vielleicht war das schuld an dem, was dann geschah .
. . Aber nein! Die Polizei hatte es später ganz klar rekonstruieren können.
Hinter einer steil in die Tiefe führenden Kurve hatte Caroline bremsen müssen.
Aber das ging nicht! Die Bremsen versagten den Dienst, und der Sportwagen wurde
aus der Kurve und über den Abhang getragen.
    Es gab keine Rettung. Das Fahrzeug ging
sofort in Flammen auf. Eingeschlossen in ihrem Metallsarg verbrannte Caroline
Barner bei lebendigem Leib.
    Es war unmöglich gewesen, die Leiche noch zu
identifizieren. Die Polizei hatte davon abgesehen, Gerry den
zusammengeschrumpften Aschenrest begutachten zu lassen. Es gab einige
persönliche Dinge, anhand deren er eindeutig feststellen konnte, daß zum
Zeitpunkt des Unglücks nur Caroline am Steuer saß: Schmuckstücke und Ringe, die
man von dem verkohlten Körper gelöst hatte .. .
    Gerry Barner preßte hart die Augen zusammen.
Schweiß perlte auf seiner Stirn.
    Nur langsam wichen die schrecklichen Bilder
wieder von ihm. Nach nur kurzer Ehe - sie halte nicht mal zwei Jahre gewährt -
war die Frau von ihm gegangen, die er über alles liebte!
    Er hatte ihren Tod nie begriffen und war
danach zu einer Art Sonderling geworden. Er vernachlässigte seine Arbeit,
stöberte in Bibliotheken herum und suchte Bücher über Okkultismus und Magie
sowie Berichte über das Leben nach dem Tod. Er nahm sogar Kontakte zu einem
magischen Zirkel und einer spiritistischen Vereinigung auf in der Hoffnung,
Beweise dafür zu erhalten, daß Caroline doch noch existierte, nicht mehr
körperlich - aber auf einer höheren geistigen Ebene. Er mußte daran denken, daß
er auch oft mit seinem Lehrer Aiko über derartige Phänomene und Probleme
diskutiert hatte und der Japaner erstaunliche Feststellungen nach der Lektüre
tibetanischer Totenbücher für sein eigenes Leben getroffen hatte.
    Verzweifelt suchte er nach einer Möglichkeit,
Kontakt zu den Toten aufzunehmen. Aber seine Suche gehörte mit zu der
schlimmsten Enttäuschung seines Lebens.
    Er erhielt keinen Beweis und mußte
feststellen, daß die Gruppen, denen er sich angeschlossen hatte, mehr oder
weniger von Scharlatanen und Betrügern gegründet worden waren, die mit der
Gutgläubigkeit und dem ernsten Suchen anderer ein gutes Geschäft machten.
    Enttäuscht war Gerry Barner in sein Haus in
den Bergen zurückgekehrt und war noch menschenscheuer geworden. Er empfing
keine Besucher mehr, löste den Kontakt zu Freunden und Bekannten und verließ
nur noch selten seine vier Wände, um die notwendigsten Besorgungen zu
erledigen.
    In den verwehenden Rauch, der von der
verkohlten, eingesperrten Leiche aufstieg, mischte sich nun wieder das Gesicht
der fremden Frau, die vorhin am Strand von San Pedro in Hast einen

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