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149 - Haus der mordenden Schatten

149 - Haus der mordenden Schatten

Titel: 149 - Haus der mordenden Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Hamburger
verzehrt und zwei Cola getrunken hatte.
    »Gerry ... ?« meinte
er ihre fragende, nach Zweifeln und Ratlosigkeit klingende Stimme zu vernehmen.
»Gerry . ..?«
    Er stand förmlich unter einem Schock.
    Diese Stimme, die seinen Namen genannt hatte,
war eine vertraute Stimme, deren Klang er nie in seinem Leben vergessen würde.
    Die Tatsache, daß eine Fremde ihn mit dem
Namen ansprach - weil sie ihn offenbar an der Tätowierung erkannt zu haben
glaubte - paßte zu der Stimme, die er im Original vor etwas mehr als zwanzig
Jahren zum letzten Mal gehört hatte.
    Damals war er gerade dreiunddreißig gewesen.
    Und sie - seine geliebte Caroline -
einundzwanzig . . .
    Aus dem Mund der bleichen, fremden Frau -
hatte Caroline Barner ihn angeredet!
    Es gab für ihn nicht den geringsten Zweifel.
     
    *
     
    Der Mann auf dem Rücksitz des taubenblauen Chevrolet war wütend.
    »Wie konntest du das tun, Eve? « sagte er
hart, und seine rechte Hand umspannte ihr Armgelenk, daß sie meinte, in einem
Schraubstock zu stecken.
    »Au, du tust mir weh«, beschwerte Evelyne
Masters sich. Ihre Stimme klang jetzt wieder ganz anders als vorhin.
    »Das ist der Sinn der Sache. Du sollst dich
daran erinnern, daß wir dich in der Hand haben .« Wütend riß er ihre Hand empor und stieß sie einfach von sich. Charles Canon
hätte dem bleichen, scheu wirkenden jungen Mädchen am liebsten mitten ins
Gesicht geschlagen.
    Nur mit Mühe konnte er sich beherrschen.
    »Laß sie in Ruhe«, sagte Tom Hawkins, der
ältere der beiden, der den Wagen steuerte und mit hoher Geschwindigkeit
Richtung San Francisco fuhr. Sie waren von ihrem eigentlichen Ziel noch knapp
fünfhundert Meilen entfernt. Wo er konnte, überholte der Mann mit dem
graumelierten Haar. Dem Fahrer kam es darauf an, bei Tageslicht noch soviel
Meilen wie möglich hinter sich zu Dringen. Nach Einbruch der Dunkelheit .würde
Eve Masters nur noch unruhiger werden.
    »Sie hat ihn wiedererkannt. Er muß eine Rolle
in ihrem früheren Leben gespielt haben«, knurrte Canon. Mit diesen Porten nahm
er seine Brille ab, hauchte sie an und rieb sie an seiner Hemdbrust. Dann
setzte er die Brille wieder auf. »Damit ist etwas passiert, was wir unter allen
Umständen hätten verhindern sollen .«
    »Das konnte kein Mensch ahnen«, stieß der
Fahrer hervor. »Es ist ein Zufall .«
    »Solche Zufälle bringen oft einen Stein ins
Rollen, der eine ganze Menge anderer Steine mitreißt, mein lieber Tom .«
    Charles Canon ließ die junge Frau an seiner
Seite nicht aus den Augen.
    Eve Masters saß bleich und abwesend da, als
befänden sich ihre Gedanken weit von der Wirklichkeit entfernt.
    »Was denkst du jetzt ?« fuhr Canon sie unvermittelt und unbeherrscht an. Er schüttelte sie an den
Schultern.
    »Laß’ mich in Ruhe«, stieß Eve Masters rauh
hervor. »Ich kann denken, was ich will. Das geht dich gar nichts an .«
    »Da irrst du dich aber gewaltig, mein
Täubchen. Alles, was dich angeht, geht auch uns an .«
    »Nicht meine Gedanken ...«
    »Gerade die! Da sind wir besonders scharf
darauf, Baby ...«
    Evelyne Masters schluckte. Sie schloß die
Augen und sagte nichts mehr, obwohl sich ihr tausend Fragen und Antworten auf
drängten.
    »Warum hast du diesen Mann vorhin mit Gerry
angesprochen? Wie bist du darauf gekommen? Was für eine Rolle spielt er in
deinem Leben .«
    »Ich weiß nicht, von welchem Gerry du
redest...«
    Canon kratzte sich im Nacken. »Da ist etwas
faul, Tom. Die Sache gefällt mir nicht. Ich habe die ganze Zeit über das
komische Gefühl, daß mit ihr einiges mehr los ist als mit allen anderen, mit
denen wir bisher zu tun hatten. Da stimmt etwas nicht, Tom .«
    »Wir werden es herausfinden. Vergiß die ganze
Episode jetzt, Charles !«
    »Vergessen? So einfach ist das nicht, Tom.
Mich beschäftigt das. Was ist, wenn der alte Trottel von vorhin die Polizei auf
uns aufmerksam macht ?«
    »Er wird es sicher nicht tun .«
    »Was macht dich so sicher ?«
    »Ich weiß es nicht. Ich hoffe einfach, daß es
gutgeht. Vielleicht denkt der Mann, er hat sich verhört...«
    »Ich verstehe dich nicht, Tom. Wir sind der
größten Sache auf der Spur, die Menschen je entdeckt haben - und dir ist egal,
was daraus wird? Glaubst du nicht mehr an einen Erfolg ?«
    »Doch, ich zweifle keine Sekunde daran, daß
wir das finden werden, was wir suchen und was angekündigt wurde. Aber der
Zwischenfall an dem Hot Dog-Stand ging mir doch an die Nieren. Wir halten sie
gegen ihren Willen fest, das kann ins Auge gehen,

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