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149 - Haus der mordenden Schatten

149 - Haus der mordenden Schatten

Titel: 149 - Haus der mordenden Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gewesen. Leicht
und mit einer beneidenswerten Sicherheit hatte sie die Sprachen erlernt, als ob
es sich um ihre Muttersprache handeln würde ...
     
    *
     
    Barner atmete tief durch.
    Neben dem Klavier stand ein kleiner Tisch mit
einer Zwischenplatte.
    Auf der oberen .Fläche thronte ein uraltes
Radiogerät, auf dem Zwischenboden ein Tonbandgerät.
    Fernsehen gab es nicht im Haus.
    Gedankenverloren drückte er einen Knopf, und
ein grünes Licht am Tonbandgerät leuchtete auf und wurde intensiver in seiner
Leuchtkraft.
    Auf dem Band lag eine Spule.
    Es verging kaum ein Tag, an dem er nicht
mindestens ein Lied Carolines hörte.
    Gerry kannte die Bänder schon auswendig. Nach
zwanzig Jahren entdeckte man nichts mehr Neues. aber die Musik und der Text und
die traurige Stimme seiner toten Frau machten jedes Wiederhören zu einem
Erlebnis ganz eigener Art, ein Erlebnis, das nur er allein genießen und
begreifen konnte.
    Er ließ sich nieder in dem großen, bequemen
Sessel, streckte die Beine von sich, starrte hinüber zum Atelierfenster, wo die
Dunkelheit hereinkroch, und lehnte sich leise aufatmend zurück.
    Caroline sang.
    Eine sanfte, schwermütig gespielte Melodie
wehte durch den Raum und erfüllte ihn mit einer merkwürdigen Art von Leben.
    Die Vergangenheit schien für Gerry Barner
wieder lebendig zu werden.
    Ruhig und betont, manchmal säuselnd, als ob
sie den Wind nachahme, waren ihre Worte.
    Caroline sang das Lied eines kleinen
Indianerstammes, der sich nach dem Überfall weißer Trapper auf der Flucht
befand.
    Sie beschrieb den Weg, die Schwierigkeiten,
die sich unterwegs auftaten, die Angst, die die Menschen auf Schritt und Tritt
begleitete, denn sie wußten: die Weißen sind hinter uns her. Sie wollen uns
töten.
    Gerry Barner lauschte der Stimme seiner toten
Frau - und hielt die Augen geschlossen. Er hatte das Gefühl, sie wirklich in
seiner Nähe zu haben, und fürchtete sich, die Augen zu öffnen und
festzustellen, daß der Stuhl vor dem Klavier in Wirklichkeit leer war und Musik
und Gesang von einem Band kamen, das vor etwas mehr als zwanzig Jahren aufgenommen
wurde.
    Eine Aufnahme aus dem Jahre 1954...
    Caroline hatte das Lied getauft: »Nachtflucht
der Letzten«. Unter diesen Letzten war eine junge Häuptlingstochter, auf deren
Schultern die ganze Last der Verantwortung lag.
    Caroline Barner hatte auch der
Häuptlingstochter einen Namen gegeben, von der sie sang.
    Sie nannte sie - frei nach der Phantasie - »Tecam-Sena « ...
     
    *
     
    Charles Canon nagte nervös an seiner
Unterlippe.
    Tom Hawkins warf einen beunruhigten Blick in
den Rückspiegel.
    »Sie fahren mit Rotlicht !« stieß Canon plötzlich hervor.
    »Denkst du, ich bin blind ?« knurrte Hawkins. Er überholte noch ein Fahrzeug und zog den Chevrolet dann nach
rechts herüber.
    Das Polizeifahrzeug mit rotierendem Rotlicht
auf dem Dach kam schnell näher.
    Charles Canon hielt den Atem an. »Halte dich
ruhig, Baby«, sagte er völlig überflüssigerweise und ergriff Evelyne Masters
rechte Hand, als wolle er sie daran hindern, sich bemerkbar zu machen oder
sonst irgend etwas zu tun.
    Evelyne Masters verzog die Lippen. »Ihr widert mich an«, stieß sie hervor. »Die Sache ist doch wohl
eine Nummer zu groß für euch, was? Ich finde, ihr hättet bei euren Leisten
bleiben sollen. Es ist nie gut, wenn man sich in einem Beruf betätigt, den man
nicht genau kennt. Ihr hättet Parapsychologen bleiben sollen. Als Gangster gebt
ihr schon ein trauriges Bild ab .«
    »Schweig !« herrschte
Charles Canon sie an.
    Alles an seinem Körper war gespannt. Seine
Unterwäsche klebte auf der Haut.
    Was würde geschehen, wenn ihnen die Beamten
zu verstehen gaben, rechts heranzufahren?
    Canon war auf Flucht programmiert. Mit
unstetem Blick suchte er den Straßenrand ab. Dahinter begann welliger Boden,
standen Palmen und es gab kleine Erderhebungen. Links ging’s zum Meer hinunter.
Da gab es Tankstellen, Beach Motels und Imbißstände. Und viel Publikum. Auch
eine Möglichkeit unterzutauchen, wenn es sein mußte ...
    Das Polizeifahrzeug war auf gleicher Höhe mit
ihnen.
    Canons Herzschlag und Atem stockten.
    Der Beamte auf dem Beifahrersitz wandte kurz
den Kopf.
    Wenn Evelyne jetzt... aber da war das
Fahrzeug schon vorüber und scheuchte die anderen vor ihm fahrenden Autos nach
rechts.
    Canon atmete auf, ließ Luft ab wie ein
Luftballon und wischte sich über seine schweißnasse Stirn.
    Man sah ihm und Tom Hawkins die Erleichterung
an.
    Rasch entfernte sich der

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