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149 - Piraten der Finsternis

149 - Piraten der Finsternis

Titel: 149 - Piraten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ließ sich Zeit für die Antwort. Endlich sagte er, ebenso ernsthaft: „Versprochen. Ich halte mein Wort. Auch wenn ich nicht ganz so alt bin wie du; dazu bin ich alt genug. Ich nehme an, zuerst kommt das Problem, das wir gestern nur angeschnitten haben."
    Roquette mußte lachen. Eine gute Bemerkung.
    „Zusammen mit einem Mann, der in diesem seltsamen Geschäft erfahrener ist als ich es bin, werden wir dieses… Problem bald gelöst haben. Wahrscheinlich wirst du uns helfen müssen. Tust du es? Für mich?"
    „Natürlich. Eines tue ich nicht."
    „Ja?
    „Kaffee kochen und Tisch decken. Dafür hole ich Croissants und frische Pastete."
    „Einverstanden. Und, bitte, nenne mich weiterhin Nixlein. Ich hör's gern."
    „Auch versprochen."
    Sie zogen sich an, und Roquette bemühte sich, die richtigen Klappen und Staufächer zu öffnen. Es dauerte nicht lange, dann hatte sie herausgefunden, wo sie zu suchen hatte. Als Torben mit zwei vollen Einkaufstüten zurückkam, standen Tisch, Sitze und alles Notwendige für ein ausgedehntes Frühstück auf den Heckplanken. Torben spannte die Sonnenpersenning aus und zog die Reißverschlüsse zu. Das Frühstück, kurz vor halb zwölf Uhr, dauerte etwa eine Stunde, dann meinte Roquette:
    „Andorra hat die Vorwahl nullnulldreiunddreißig / nullachtundsiebzig. Dann diese Nummer. Es wird sich vielleicht jemand melden, der Dorian Hunter heißt. Ich muß mit ihm sprechen. Höre gut zu, was er sagt - du hast doch sicher einen Verstärker oder so etwas."
    „Oder so etwas Ähnliches. Warte."
    Er betätigte das Funkgerät, meldete das Gespräch an und führte einige zusätzliche Schaltungen aus. Dann winkte er Roquette. Sie nahm den Hörer und erwartete nicht, Dorian zu sprechen. Aber er wurde ans Telefon gerufen und hob wohl in einem anderen Zimmer oder Saal seines Castillo ab.
    „Ich bin es, Roquette", sagte sie. „Ich habe heute nacht fünf Dämonen des Schwarzen Schiffes vernichtet. Ich weiß alles. Paß auf, Dorian, es ist nicht einfach. Wir brauchen…"
    Sie schilderte die Art des Verstecks, sprach von Jeannot d'Arc, erklärte die Größe des Problems, und Dorian hörte am anderen Ende der Verbindung konzentriert zu. Sie spürte es förmlich, wie er nachdachte und versuchte, das Vorhaben dieses Kampfes entsprechend zu analysieren.
    „Einen Flammenwerfer könnt ihr nicht organisieren?" fragte Dorian nach einiger Überlegung. Torben und Roquette wechselten einen überraschten, verwunderten Blick.
    „Du bringst ihn nicht durch den Zoll", sagte Roquette kurz. „Vielleicht findet Torben eine Möglichkeit. Ich spreche von seinem Boot aus. Er hilft uns."
    Torben nahm den Hörer aus der Hand und sagte: „Wir können Sie in Ajaccio abholen. Dort ist der Flughafen. Mein Boot ist zuverlässig und schnell. Notieren Sie sich die Nummer…"
    Er las Funkkode und Nummer zweimal vor, dann gab er den Hörer wieder an Roquette.
    Sie berichtete weiter, was sie wusste und wartete darauf, daß Dorian Fragen stellte. Seit ihrem ersten Anruf schien er sich mit dem Schwarzen Schiff und der Wahrscheinlichkeit eines vernichtenden Kampfes intensiv auseinandergesetzt zu haben. Er kannte die Umstände und fragte nur wenig. Schließlich meinte Dorian: „Wenn ich meinen Flug habe, rufe ich bei euch an Bord an. Vermutlich morgen früh oder vormittag."
    „Wir holen dich ab, Dorian."
    „Schön. Darauf freue ich mich."
    Er trennte die Verbindung. Torben bedankte sich bei der Landfunkstelle und schaltete sein technisches Instrumentarium aus oder auf Empfang. Sie verließen die Kabine und blieben vor den Überbleibseln des Essens stehen.
    „Der Tag steht zu unserer Verfügung", meinte Torben halblaut. „Was wollen wir unternehmen?"
    „Zu irgendeinem Strand fahren", sagte sie. „Sonne und Wasser. Abends koche ich für uns, in meinem Haus?"
    „Keine üble Idee."
    Sie räumten auf, brachten das Schiff in Ordnung und waren kurz darauf - wieder mit Höchstfahrt im Golf unterwegs. Im Windschatten der Inseln, die nördlich dem Golf vorgelagert waren, warf Torben den Anker, und sie taten beide so, als wäre es nichts anderes als ein Urlaubstag voller Schwimmen, Sonnenschein und Gelächter.

    Über die Erlebnisse der vergangenen Nacht schwiegen sie. Weder Roquette noch Torben konnten die Dämonen und den Kampf dadurch ungeschehen machen oder verhindern, daß sie darüber nachdachten. Aber es gab wenig Sinn, die Vorfälle rational klären zu wollen. Sie entzogen sich dem normalen Verstehen, und keiner wollte dem

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