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149 - Piraten der Finsternis

149 - Piraten der Finsternis

Titel: 149 - Piraten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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überzeugt, daß die Dämonen diese Kampfansage begriffen hatten, und wenn sie sich fürchteten, würden sie Vorsicht und Hinterlist vergessen.
    Das zweite Manöver verlief schneller und brachte das Boot näher an das Heck heran.
    Von ihrem erhöhten Standort sah Roquette jetzt genau, daß drei Dämonen vernichtet waren. Nur noch längliche Haufen einer blasenwerfenden Masse lagen an Deck.
    Auf eine Entfernung von weniger als fünf Metern feuerte Roquette den vierten Schuß ab.
    Wieder ein Geschoß aus Silber, das sich beim Einschlag in den Körper eines riesenhaften, krallenbewehrten Wesens mit weißglühenden Augen zerteilte.
    Ein Todesschrei schallte über das Wasser, vermischte sich mit dem Nachhall der Detonation.
    Dann öffnete sich die Klappe über einem Niedergang. Gerade wollte Roquette die Pyrophoritkugel abfeuern, als sie sah, was sich dort auf die Planken schwang.
    „Abdrehen!"
    Sie klammerte sich fest, während die NEFERTITI schwer nach Backbord steuerte, in der engen Wende langsamer wurde und dann wieder mit voller Kraft davonschoß.
    Ein zweieinhalb Meter großer Vampir mit all den schrecklichen Merkmalen seiner schwarzen Rasse, dessen Flughäute und der lederartige Körper im roten Licht wie in Flammen gebadet schienen, war mit einem Sprung an der Reling und breitete die Schwingen aus. Lange, sichelartig gekrümmte Krallen funkelten im Mondlicht. Dann sprang die Kreatur vorwärts und schlug wie rasend mit den Flügeln.
    „Langsamer!"
    Torben, der das Boot jetzt wieder in nördliche Richtung steuerte, hatte die vielen Klippen näher kommen gesehen und entfernte sich jetzt von der gefährlichen Stelle. Er zog die Gashebel zu sich heran und blickte über die Schulter. Roquette packte den Griff eines der großen Scheinwerfer und drehte den Zylinder herum, richtete den Scheinwerfer nach hinten aus und machte eine abwehrende Bewegung, als Torben das Licht einschalten wollte. Sie lehnte sich an seinen Rücken und versuchte, die Bewegungen des Vampirs genau zu erkennen.
    Die dämonische Bestie, eine Kreuzung zwischen einem abstoßend dürren Männerkörper und einer Fledermaus, war zunächst bis fast ins Wasser hinuntergeflattert und hatte dann, einem schweren Vogel gleich, allmählich an Höhe gewonnen. Jetzt kam sie in vier oder fünf Metern Höhe auf das Heck des Bootes zu, während sich das Schwarze Schiff entfernte und eine scharfe Wende durchzuführen begann.
    Roquette wußte, daß sie noch zwei Patronen in den Kammern des Revolvers hatte. Mit langsamen, kraftvollen Schlägen kam der Vampir näher. Sein stumpfnasiges Gesicht mit den riesigen, mandelförmigen Augen drückte Haß und Rachsucht aus - und unverkennbare Gier nach dem Blut des Todfeinds.
    Die Entfernung zwischen der Bestie und dem Schiff verringerte sich nur langsam. Roquette wartete geduldig, spannte den Hahn und hob langsam den Revolver. Als sie sicher war, nicht vorbeizuschießen, sagte sie, mit deutlicher Panik in der Stimme: „Licht, Torben."
    Der Scheinwerfer flammte auf. Das breit gefächerte, kristallweiße Halogenlicht überschüttete das Vampirmännchen mit einer blendenden Lichtflut. Der Vampir kreischte schrill und im nicht hörbaren Bereich. In den Schrei hinein dröhnten nacheinander die beiden Schüsse. Roquette fühlte, als ihr der beißende Pulverdampf in die Nase schlug, eine eisige Schwäche des Schocks in den Gelenken. Mit weit aufgerissenen Augen, kreidebleich im Gesicht und mit offenem Mund sah Torben, was knapp hinter dem Heck geschah.
    Die Schwingen, mindestens jeweils drei Meter lang, schlugen einen rasenden Wirbel, der den zuckenden Körper um einige Meter weiter in die Luft brachte. Dann riß der pfeifendgrelle Schrei ab. Auch dieser Körper zersetzte sich, schien von der Einschußwunde ausgehend zu glühen. Die Bewegungen wurden kraftloser, die Augen schlossen sich, und langsam sank der Dämonenkörper auf den Schaum herunter, den die Kielwellen aufwarfen.
    Es schien zu zischen, als der Vampir ins Wasser schlug und langsam unterging, während er sich auflöste und einen dunklen Schleim absonderte, der im wirbelnden Wasser verging.
    Roquette streckte den Arm aus, kippte den Schalter und ließ sich schwer neben Torben auf die Bank fallen.
    „Es ist vorbei", sagte sie mit einer Stimme, die sie selbst nicht mehr erkannte. „Halt mich fest, mein Liebster."
    Torben verhielt sich genauso, wie sie es erwartet hatte.
    Er hatte miterlebt, wie ein Teil seines Weltbilds zertrümmert worden war. Aber sein kühler

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