Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1492 - Das dunkle Netz

Titel: 1492 - Das dunkle Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
als daß ihm das Einverständnis entgangen wäre. Was steckte dahinter?
    Die Energie des grünen Bogens stabilisierte sich, ihre Pforte zum Titan. Rhodan und die anderen gaben sich einen Ruck. Äußerlich gefaßt traten sie in den Abstrahlbereich. „Du hast das Kommando, Rhodan." Pascal näherte sich der Schaltung in der Wand. „Und vergiß nicht: Bringt mir das Ultimat-Modul!"
    Rhodans Interesse an dem Modul war eher gering; er glaubte nicht an Unsterblichkeit per Simusense. Außerdem war das Leben im Netz etwas, dem er nur Verachtung entgegenbrachte.
    Nein, seine Hoffnung war eine ganz andere. Was, wenn Giga über die Natur des Moduls die Unwahrheit gesagt hatte? Wenn darüber in Wahrheit das ganze System gesteuert wurde? Dann konnte man Simusense abschalten.
    So definierte er sein Ziel.
    Ein letzter Blick auf den alten Mann: hinfällige Arroganz, Machtbewußtsein, die Qual des nahen Todes.
    Aber in den Augen stand unbäntiiger Lebenswille
     
    6. Die Stunde des Terraners
     
    Ein scharfer Ruck durchfuhr Geist und Körper. Rhodan und die anderen wurden in Atome zerstäubt, durch den Hyperraum geschleudert, vom Empfänger zusammengesetzt.
    Der Bruchteil einer Sekunde verging.
    Sterile Luft füllte seihe Lungen aus.
    Rhodan öffnete die Augen. Er schwankte kurz, doch in weniger als einem Augenblick hatte er sich der neuen Situation angepaßt. Während er bereits schaute, kämpften die anderen den Transmitterschock nieder.
    Sie standen am Ende einer langen Schlucht. Höhe zwanzig Meter,'Länge nach vorn unbekannt. Oben trieben die schlierigen Gaswolken des Titan vorbei, ein Gemenge aus Orange und Rot. Ynkenit büdete die Wände, ein Architekt hatte die Legierung zu fast organischen, wirren Mttstern ohne Funktion geformt. Der Boden sah aus wie eine Kraterlandschaft aus Eisenoxyd.
    Schwerkraft? Etwa ein Gravo, also fast Terranorm. Sie wurde künstlich erzeugt. Rhodan war fast sicher, daß sie sich inmitten der Festung Titan befanden, in relativer Nähe der CUEG-GEL also. Vielleicht konnte er zu den Nakken Kontakt aufnehmen. „Wahnsinn", murmelte neben ihm Alara. „Was ist das hier, verdammt?"
    Rhodan führte sich vor Augen, daß seine Begleiter zum ersten Mal im Leben den Planeten Erde verließen; daß dies für sie ein ungeheurer Schock sein mußte. Niemand hatte dieserh Detail Beachtung geschenkt - ein schlimmes Versäumnis. „Das ist der Titan", antwortete er mit ruhiger Stimme. „Kein Grund zur Aufregung."
    „Kein Grund?" mischte sich Gerrin ein. Der Traumjäger klang, als müsse er jeden Augenblick durchdrehen. „Nein, kein Grund!" Rhodan starrte ihm angewidert ins Gesicht.
    Allein der Blick brachte Gerrin zur Vernunft. „Ich weiß nicht... Ist das eine Falle?" Er warf Rhodan verunsicherte Blicke zu. „Nein. Keine Falle. Pascal hat's ja gesagt. Hier beginnt der Weg zum Ultimat-Modul. Es muß Prüfungen geben."
    „Richtig", antwortete Rhodan. Er wandte sich an Alara, Gerrin, die beiden Frauen und Salto zugleich.
    Chinnvi hielt er beruhigend an der Schulter. „Pascal hat mich zum Kommandanten bestimmt. Also meine erste Anweisung: Wir gehen geradeaus. Salto bildet die Vorhut."
    „Jawohl, Herr!" schnarrte der Robot.
    Auf seinen drei Stelzenbeinen stolzierte er voraus. Die Sensorklötzchen am Kopf blinkten unstet.
    Plötzlich riß in einem der losen Kabelbäume eine Verbindung; Rhodan sah Funkenschlag, aber nichts geschah. „Vielleicht könnten wir nach oben ausbrechen", schlug Chinnvi vor. Sie als Kind verkraftete die ungewohnte Belastung am besten. „Genug Vorsprünge zum Klettern. Würde reichen, oder?"
    Berechnend musterte Rhodan die Wände. Ja, die Kleine hatte recht. Dennoch antwortete er: „Pascal hat uns auf eine Art Fallensystem vorbereitet. Ich bin sicher, daß man nicht so einfach hinauskommt."
    „Versuchen wir es doch."
    „Hm". Rhodan schaute nachdenklich nach oben. Kurz entschlossen nahm er seinen Rucksack ab und suchte eine Konzentratdose heraus. Die anderen sahen zu. „Was soll das?"
    „Ein Experiment", erklärte er einsilbig.
    Rhodan holte aus, zielte, schleuderte die Dose mit aller Kraft nach oben. Bevor sie noch den Rand der Schlucht überwinden konnte, durchzog ein Riß die Luft. Die Dose verschwand in einem gezackten Blitz.
    Sie hinterließ keine Spuren.
    Ozongestank breitete sich aus. „Ein Paratronschirm", erklärte er. „Da ist kein Durchkommen."
    „Paratronschirm?" fragte Gerrin aggressiv. Neben sich hatte er die beiden Frauen aufgebaut, als wolle er auf die Art seine Worte

Weitere Kostenlose Bücher