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1492 - Das dunkle Netz

Titel: 1492 - Das dunkle Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unterstreichen. „Was ist das? Woher hast du solche Kenntnisse? Bah! Unfüg, sag' ich! Du bist gerade vor ein paar Tagen aufgewacht."
    „Ich habe Index zweiundachtzig.
    Gewöhne dich daran. Ich weiß unendlich viel mehr als du. Dazu reichen mir die paar Tage völlig."
    Gerrin schwieg. Seine verbissene Miene allerdings sprach Bände. Bevor die Situation noch kippen konnte, trat das unerwartete Ereignis ein - alle Augen fraßen sich an der Leuchterscheinung fest, die sich direkt vor ihren Augen manifestierte.
    Aus Licht entstand Kontur.
    Seine Hände wurden feucht. Er hatte Angst. Keine Deckung, kein Fluchtweg. Also mußten sie sich der Gefahr stellen.
    Eine Gestalt, erkannte Rhodan. Ein Schauer durchfuhr ihn. Die erste Prüfung? Möglich, aber insgeheim tippte er auf etwas völlig anderes - und behielt recht damit.
    Die Kontur verfestigte sich zur Gestalt eines Menschen, knapp einsneunzig groß, athletisch gebaut, der Prototyp des Herrenmenschen. Die Miene zeigte Härte und Mangel an Kompromißbereitschaft.
    Rhodan und die anderen yerteilten sich. Alara und Chinnvi nahmen Dekkung, der Rest blieb stehen.
    Selbst Salto verhielt regungslos. „Du mußt Giga sein", wandte sich Gerrin mit blassem Narbengesicht an die Erscheinung.
    Der Mann lachte aus vollem Hals. „Nein." Rhodan kniff die Augen zusammen. Seine Finger lagen in der Nähe des Strahlers. „Sein Name ist nicht Giga. Er heißt Dorian Waiken. Er ist der Herr der Straßen."
    Erneut das Gelächter. „Beide Namen stimmen!" rief der Mann. „Nennt mich, wie ihr wollt. Ihr seid hier, um das Ultimat-Modul zu fmden. Nun denn, gute Jagd wünscht euch der Gigacom-Interpreter!" Waiken breitete in einer väterlichen Geste die Arme aus. „Und wer weiß, vielleicht seid ihr diejenigen, die das Rennen machen." Die Projektion verblaßte.
    Waiken blieb noch ein paar Sekunden lang so auf Rhodans Netzhaut stehen - imposant, fast wie ein Beschützer. Aber die Vernunft sagte etwas anderes. Waiken war ein Lügner. Ein Lügner, der ihnen vielleicht ans Leben wollte.
     
    *
     
    Salto ging voraus. Pascals Privatrobot konnte man am ehesten verschmerzen.
    Ein paar Minuten lang folgten sie dem Lauf der Schlucht, immer im Gänsemarsch hintereinander. Nichts geschah, keine Gefahr, nicht einmal die Andeutung einer Prüfung. Dann jedoch gabelte sich die Schlucht.
    Zehn hohlwegartige Gassen entsprangen hier.
    Im Geist sah der Terraner aus großer Höhe herab: ein Labyrinth, in dem man hundert Jahre herumirren konnte. Unsinn. Er riß sich zusammen. „Wo entlang?" fragte Alara ratlos. Nervös band sie den Draht in ihrem Haar zu einem neuen Knoten. „Für mich ist ein Weg wie der andere."
    „Richtig." Gerrin starrte aggressiv nach vorn, in keine bestimmte Richtung. „Also was tun? Eh, Rhodan!
    Du bist doch der große Mann hier!"
    „Richtig." Rhodan setzte sich hin, wo er gerade stand. „Wir warten erst mal ab."
    „Jetzt schon?" fragte Chinnvi. „Bin nicht müde."
    „Das sind wir alle nicht. Aber zuerst will ich etwas versuchen."
    Rhodan zog aus einer Tasche seines SERUNS das Funkgerät, das er von Alara bekommen hatte. Jetzt kam es darauf an. Die Chance war klein, sicher. Aber vielleicht hatte niemand damit gerechnet, daß irgendwer aus dieser Schlucht heraus funken könne.
    Er wählte die nächstbeste, gängige Frequenz. „Rhodan ruft CUEGGEL!" begann er. „Hallo, Ayshupon! Emzafor! Hört ihr mich? Bitte Antwort!"
    Zehn Sekunden Pause. Keine Reaktion. „CUEGGEL! Bitte kommen! Emzafor, Ayshupon! Ich bin es, Peny Rhodan!"
    Erneut ein Mißerfolg. „Meldet euch!"
    Es war sinnlos. „Mit wem versuchst du zu sprechen?" fragte Mort Gerrin mißtrauisch. Der Traumjäger wirkte so hilflos, so verunsichert; Rhodan hätte fast Mitleid bekommen. Gerrin fehlte die Persönlichkeit. Nur in angestammter Umgebung fand er sich zurecht. „Antworte gefälligst!"
    „Schon gut", meinte Rhodan. „Ich habe geträumt, daß es in der Nähe Freunde gäbe."
    „Geträumt?"
    „Über Simusense. Das verstehst du nicht. Es hat keinen Sinn mehr, wir brechen auf."
    Gerrin murrte - doch am Ende fügte er sich Rhodans Anordnung. Welcher Weg? Rhodan hatte keine Ahnung. Hätte nur der SERUN mit seinen Ortersystemen funktioniert, aber überall im Solsystem wirkte der Absolute Stillstand.
    Ein leises Summen ertönte. Rhodan stand stocksteif. Da war es wieder. Das Funkgerät! Es gab Rufzeichen! Eilig kramte er den Kasten wieder hervor und driickte die Taste für Sprechverkehr. „Hallo, CUEGGEL! Rhodan hier. Ich

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