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1492 - Das dunkle Netz

Titel: 1492 - Das dunkle Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bei dir."
    Von rechts ein wütendes Schnauben. „Aber..."
    „Halt den Mund, Gerrin. Mit dir rede ich später. Und du, Rhodan, hast ein paar Stunden frei. Dann geht es los."
     
    *
     
    Chinnvi hob ihre Waffe vom Boden auf. Sie lächelte Rhodan in kindlichem Vergnügen zu - obwohl gerade vier Menschen gestorben waren. Zwei davon durch ihre Aktionen. „Was zum Teufel habt ihr euch dabei gedacht?"
    Seine Frage war Vorwurf und Dank zugleich. „Wir sind hier, um dich zu retten", sagte Alara. „Fast unmögliche Sache. Hast du ja gesehen." Sie griff zum Nacken, wand den losgerissenen Draht aus ihrem Haar und band erneut einen Knoten. „Wie kommt ihr darauf, daß ihr mich retten müßtet?" fragte Rhodan entgeistert.
    Alara zuckte mit den Schultern. „Nach deiner Flucht aus unserem Camp hab' ich dich gesucht. Auftrag von Zamoo. Ich hab' mit Chinnvi gesprochen..."
    „Und ich wußte, wo du aus Simusense aufgewacht warst", warf das Mädchen ein. „Da haben wir gemeinsam gesucht." Die Bola verstaute sie unter ihrem Gürtel - jene Waffe, die sie einmal ihre Zipp-Schleuder genannt hatte. Mit flinken Fingern brachte sie ihre Rüstung in Ordnung.
    Rhodan schob die beiden vor sich her in Richtung Ausgang. Eine Weile spazierten sie wortlos durch die Enklave der Traumjäger, dann setzten sie sich. Die Decke hing niedrig - doch der Platz hatte den Vorteil, daß kein Stroboskoplicht einfiel. „Wir kamen zu spät", fuhr Alara fort. „Gerrin hatte dich schon erwischt. Keine Chance mehr, dich zu befreien."
    „Und das alles", fragte Rhodan, „um mich nach Shoonar zurückzubringen? Was für ein Irrsinn."
    „Nicht deswegen." Über Alaras flachem Gesicht zog plötzlich ein Ausdruck der Verwunderung. „Zamoo interessiert mich nicht. Es ist wegen dir. Ich habe doch gesagt: Ich werde dein Leben mit meinem eigenen verteidigen."
    „Und dasselbe gilt fiir mich", flüsterte Chinnvi. „Du warst gut zu mir. Als einziger." Ein zweifelnder Seitenblick traf Alara, ihre Mutter.
    Er legte der Kleinen nachdenklich eine Hand auf die linke Schulter. „Es ist gut. Ich danke euch beiden."
    „Übrigens", sagte Alara, „ich hab' noch was für dich. Weißt du noch, als ich dir den Multitasker verpaßt habe? Du hast dich für die Funkgeräte interessiert."
    „Und?"
    „Ich hab' dir eins mitgebracht."
    Sie überreichte Rhodan einen handtellergroßen Kasten mit Winzdisplay. Es gab keine Schallöffnungen; das Gerät selbst bildete die Membrane.
    Rhodan lächelte zufrieden und verstaute das Geschenk in einer Tasche seines SERUNS. „Und jetzt will ich euch erklären, wo ihr hineingeraten seid."
    Sie verbrachten vier Stunden miteinander. Chinnvi und ihre Mutter schliefen; sie hatten einen schweren Kampf hinter sich. Vor sich vielleicht genauso, alles war denkbar. Er selbst lauschte nachdenklich dem Pulsen seines Aktivators.
    Dann das Signal: Sie trafen sich auf dem Konidor, der in Pascals Refügium die Räume teilte. Neben dem Anführer der Traumjäger stand Mort Gerrin, dabei natürlich seine zwei Helferinnen. Salto hatte sich ein paar Meter in Richtung des blinden Spiegels abgesetzt. „Na also", begann Pascal jovial. Er lehnte entkräftet an der Wand, hielt sich aber aufrecht. „Rhodan, da bist du ja. Alles bereit?"
    „So ist es."
    „Dann nehmt euch jeder einen der Rucksäcke."
    Rhodan sah erst jetzt die Beutel voller Proviant und Waffen, die in der nächsten Türschwelle lagen.
    Gemeinsam mit Chinnvi und Alara schnallte er sich eines der Pakete auf den Rücken.
    Dem Mann mit dem Narbengesicht warf er einen mißtrauischen Blick zu. Mort Gerrin. Alles in ihm sperrte sich gegen das Vorhaben. Ausgerechnet er.
    Gerrin seinerseits starrte besonders Chinnvi haßerfüllt an. Wahrscheinlich hatte er die Niederlage im Electric Bazaar nicht verdaut. Schlechtes Verhältnis, dachte Rhodan. Der Körper eines Kindes gegen Gerrins Kraft. „Kennt Gerrin den Weg?"
    Pascal zauberte ein listiges Lächeln in seine Runzelhaut. „Unnötig. Ich habe nämlich einen der Transmitter hierherschaffen lassen. Schon vor langer Zeit übrigens. - Salto!"
    „Jawohl, Meister!" schnarrte das Ungetüm zurück.
    Der Robot berührte eine verborgene Schaltung in der Wand. Sogleich fuhr der blinde Spiegel beiseite - und gab den Blick auf einen Transmitter frei. „Das wäre es." Pascal hob gönnerhaft die Hand. „Paßt auf euch auf."
    Gerrin tauschte einen geheimen Blick mit dem Alten, von jedermann unbemerkt. Nur nicht von Rhodan.
    Der Terraner war ein viel zu scharfer Beobachter,

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