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1493 - Das Gefängnis der Kosmokratin

Titel: 1493 - Das Gefängnis der Kosmokratin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dort lebt Testare."
    „Du kennst dich hier aus? Du warst schon einmal hier?"
    „Negativ, beide Fragen", sagte Eladeru. „Woher weißt du dann..."
    Die beiden Stiele am Helm des Nakken, die wie Fühler aussahen, wandten sich in Alaskas Richtung.
    Der Terraner kam sich vor, als würde er ausgelotet. „Du kennst meine Art", sagte Eladeru. Sie hatten sich längst darauf geeinigt, Interkosmo zu sprechen. „Wir sehen Dinge, die ihr nicht seht. Wir haben Empfmdungen, wo ihr nichts mehr empfmden könnt.
    Sähest du das Bild, das mir vor den Augen liegt, dann wären deine Fragen überflüssig.
     
    *
     
    Alaska schwieg. Man sagte von den Nakken, daß sie in einer Art Zwischenwelt lebten - zwischen den Dimensionen. Sie könnten ins 5-D-Kontinuum hineinschauen und mehrere Ebenen der 4-D-Wirklichkeit auf einmal überblicken, wurde behauptet. Alaska Saedelaere waren solche Aussprüche immer verdächtig, weil unklar, vorgekommen. Aber in diesem Augenblick hatte er keinen Einwand, sich Eladerus Fühning zu überlassen.
    Der Nakk setzte seinen Antigrav in Betrieb und schwebte gemächlich davon. Er hatte die Sonne im Rücken. Nach Alaskas Empfinden war es mitten am Morgen, und er identifizierte die Richtung, in der Eladeru sich bewegte, probehalber als Westen. Er aktivierte das Gravo-Pak und glitt hinter dem Nakken her.
    Die Entfernung bis zum Fuß der Bergkette mochte 20 Kilometer betragen. Als Eladeru bemerkte, daß Alaska ihm folgte, erhöhte er die Geschwindigkeit. Sie brauchten eine halbe Stunde, bis sie die ersten Hügel erreichten, die sich vor den Bergen aufwölbten. Schon aus beträchtlicher Entfernung war zu erkennen, daß es dort eine Art Siedlung gab. Kleine Gebäude waren zwischen die Hügel eingebettet.
    Geordneter Wuchs entiang der Hänge wies darauf hin, daß hier Ackerbau betrieben wurde. In einem Tal, dessen Eingang von zwei schroff aufragenden Kuppen bewacht wurde, weideten Tiere. Es machte alles einen sehr friedlichen, ländlichen Eindruck. „Sie scheinen sich hier häuslich eingerichtet zu haben", bemerkte Alaska. „Wer lebt hier?"
    „Gefangene, die die Herren der Straßen hier einquartiert haben", antwortete Eladeru. „Meistens Hauri und natürlich deine Freunde."
    „Freunde? Außer Testare noch..."
    „Es sind mehrere", unterbrach ihn der Nakk. „Ich spüre ihre Ausstrahlung. Eine davon ist besonders prägnant."
    Alaska war nachdenklich geworden. Ein Aspekt seiner Suche hatte ihn in den vergangenen Tagen schon beschäftigt. Im Durcheinander der Ereignisse hatte er eine Zeitlang darauf vergessen. Aber jetzt stand er ihm wieder deutlich im Bewußtsein. Auf Kembayan, am Ort der Erfullung, hatten Ernst Ellert und Testare Barkoniden-Körper erhalten, die Körper normaler Sterblicher! Wenn seine Rechnung korrekt war und Testare sich um die Jahreswende 490/491 auf Coryonk aufgehalten hatte, wie konnte er dann jetzt noch am Leben sein, fast sechshundert Jahre später?
    Sie landeten vor einem kleinen Haus, das einen rechteckigen Grundriß und ein gewölbtes Dach besaß.
    Aus der Nähe erkannte Alaska, daß es aus primitivsten Baustoffen aufgeführt war. Die Wände bestanden aus Lehm und wurden von fachwerkartigem Gebälk gestützt. Für das Dach hatte man Äste zurechtgebogen.
    Sie hatten kaum festen Boden unter den Füßen, da öffnete sich die Tür des Hauses, und ein hageres, hochgewachsenes Wesen trat hervor, ganz ohne Zweifel ein Hauri. Sein schmuckloses Gewand bestand aus grobem Leinen. Er musterte die fremden Besucher ohne sonderliches Interesse. „Wo kommt ihr her?" wollte er wissen. Er sprach Haurisch. „Manarivo? Erlauben die Cantaro jetzt freies Reisen?"
    „Wo liegt Manarivo?" fragte Alaska.
    Der Hauri wies nach Süden. „Irgendwo dort", antwortete er. „Ich war noch nie in Manarivo, auch nicht in Irawonda, Pankau oder Opalku, obwohl man jeden dieser Orte bequem zu Fuß erreichen könnte. Wenn einen die Cantaro erwischen, wird man abgeschleppt. Sie wollen nicht, daß wir einander besuchen."
    „Wir kommen nicht aus Manarivo, sondern von viel weiter her", erklärte Eladeru. „In diesem Ort wohnt ein Wesen namens Testare. Dieses suchen wir."
    „Testare, der Cappin", sagte der Hauri. „So nennt er sich wenigstens, obwohl er wie ein Terraner aussieht." Er hob den Arm und wies zum bergseitigen Rand des Dorfes hin. „Er wohnt dort drüben; Man sieht ihn nicht oft in Gelodaar. Mit seinen beiden Freunden zusammen hält er sich meistens im Haus auf.
    Lediglich zur Saat- und zur Erntezeit kommt er

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