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1493 - Das Gefängnis der Kosmokratin

Titel: 1493 - Das Gefängnis der Kosmokratin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Interesse, Testare und seine Freunde zu fmden!"
    „Freunde? Was für Freunde?" fragte Alaska.
    Eladeru antwortete ihm nicht. Der Gleiter war in eine Schlucht eingedrungen, die rechts und links von senkrecht aufragenden Felswänden begrenzt wurde. Pflanzenwuchs gab es in dieser Höhe kaum mehr.
    Ein paar Krüppelfichten fristeten auf Gesteinsvorsprüngen ein armseliges Dasein. Der Hintergrund der Schlucht schien von Nebel erfüUt. Der Nakk musterte die Anzeigegeräte. „Die Verfolger sind weit abgeschlagen", sagte er. „Ich weiß nicht, ob Namru nad Eelam ahnt, was wir vorhaben. Am besten ist, wir beeilen uns."
    Er setzte den Gleiter ab und öffnete die Luken. Dann aktivierte er den Antigrav in dem Gestell, in das sein Körper eingepaßt war, und schwebte nach draußen. Alaska kletterte hinaus. Eladeru nahm Kurs auf das Nebelfeld im Hintergrund der Schlucht. Alaska folgte ihm. Es war bitterkalt hier oben. Alaska hatte den Helm des SERUNS nicht geschlossen. Er fühlte die Kälte auf der Gesichtshaut. Wenn er ausatmete, entstanden weiße Wölkchen vor Nase und Mund. Er stolperte über Geröll und überlegte, ob er das Gravo-Pak aktivieren sollte. In diesem Augenblick erreichte der Nakk die Nebelwand. Der Nebel war dicht, aber dennoch hätte Eladeru nicht so plötzlich verschwinden sollen. Alaska blieb stehen. „He!" rief er. „Wo bist du?"
    Es kam keine Antwort. Irgendwo am südlichen Himmel leuchtete ein fahler Blitz auf, und Sekunden später drang das Gerumpel einer fernen Explosion in die Enge der Schlucht. Namru nad Eelam hatte aufgehört, die Fliehenden zu verfolgen. Jetzt schoß er nach ihnen. „Eladeru?"
    Noch immer keine Antwort. Entschlossen trat Alaska einen Schritt vorwärts. Der Nebel umfmg ihn. Eiskalte Feuchtigkeit schlug sich auf der Haut des Gesichts nieder. Er sah nichts mehr außer den unbewegten weißen Nebelmassen. Dann tat er noch einen Schritt, und plötzlich war alles anders.
    Der Nebel war verschwunden. Er stand auf einer weiten grasigen Ebene, die in weiter Ferne von Bergen eingerahmt wurde. Goldener Sonnenschein lag auf dem Gras, und es war angenehm warm. Verwirrt blickte Alaska in die Höhe. Über sich hatte er eioen türkisfarbenen Himmel, durch den wie kleine Schiffe weiße, kompakte Wolkenballen schwebten.
    Eladeru stand nicht mehr als drei Schritte von ihm entfernt. Man konnte nicht erkennen, worauf seine Aufmerksamkeit gerichtet war. „Wo sind wir?" fragte Alaskä. „Uxbataan„, antwortete der Nakk. „Das ist der Name, den ich dieser Welt gegeben habe."
    „Uxbataan, gut", sagte Alaska. „Wo liegt diese Welt?"
    „Jenseits deiner Zeit, jenseits deines Raumes."
    „Irgendwann wirst du dich deutlicher ausdrücken, nicht wahr?"
    „Wir haben eine Raumzeitfalte durchschritten", erklärte Eladeru. „Du kennst dich mit Verfaltungen der Raumzeit aus?"
    „Theoretisch, nicht praktisch."
    „Also, du hast soeben deine erste Verfaltung in praxi erlebt"
    „Und wo sind wir jetzt?"
    „Auf der Welt, auf der Testare seit einiger Zeit gefangengehalten wird", antwortete der Nakk
     
    3.
     
    Alaska Saedelaere sah sich um. Die Sonne, die ihr Licht auf die Welt Uxbataan ergoß, war ein gelber Main-Sequence-Stern, nicht allzu verschieden von Sol: vielleicht ein bißchen gelber, kühler an der Oberfläche. Hinter Alaska streckte sich das Grasland bis an den Fuß der Berge, die in dieser Richtung 15 bis 20 Kilometer entfernt sein mochten. „Wo sind wir hereingekommen?" fragte der Terraner. „Und wenn ich jetzt wieder hinauswollte, wohin müßte ich mich wenden?"
    „Warum wolltest du jetzt wieder hinaus?" lautete Eladerus Gegenfrage. „Rein theoretisch". sagte Alaska. „Wo ist der Ausgang aus dieser Raumzeitfalte?"
    „Vergiß die Theorie! Unsere Aufgabe ist, Testare zu finden. Sobald uns das gelungen ist, werden wir uns nach einem Ausgang umsehen."
    Alaska stellte keine weiteren Fragen. Eladeru besaß, wenn man ihn mit anderen Wesen seiner Art verglich, wesentlich verbesserte Möglichkeiten der Kommunikation. Aber seine Mentalität war noch ebenso fremd wie die aller anderen Nakken. Er verstand nicht, worauf es Alaska ankam, und der Terraner begriff, daß jetzt nicht die Zeit war, des anderen Denkungsweise umzukehren. „Wo ist Testare?" fragte er statt dessen.
    Der Nakk reckte eines seiner mechanischen Ärmchen und wies quer über die grasige Ebene bis zu dem Bergzug hinüber, der die westliche Grenze darstellte. „Dort", antwortete er. „Am Fuß der Berge gibt es eine kleine Siedlung.

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