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1495 - Die Generalprobe

Titel: 1495 - Die Generalprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hineinragte. Unalaq beleuchtete ihr Gesicht. Ihre Augen glänzten, und über ihre Wan gen zogen sich glitzernde Spuren. Sie hielt die Knie an den Leib gezogen und stützte das Kinn darauf.
    Ihre Arme umschlangen die Unterschenkel. Wie sie so dasaß, erweckte sie durchaus den Eindruck, als könne sie kein Wässerchen trüben.
    Notkus ließ sie fast eine Viertelstunde sitzen, ohne sich zu rühren. Dann erhob er sich entschlossen und ging auf sie zu. Sie registrierte es mit einem einzigen Zucken ihrer Augenlider. Ihr Blick blieb weiter auf das leise vor sich hin murmelnde Wasser gerichtet. „Ich habe es mir gedacht", sagte sie, als er sich neben sie gesetzt hatte. „Du kannst dich nicht ändern. Du wirst es nie können, nicht wahr?"
    „Besteht denn Bedarf, daß ich es tue?" stellte er die Gegenfrage. Sie ging nicht darauf ein. Sie holte tief Luft und stieß einen Seufzer aus. „Du weißt nichts, gar nichts", fuhr sie fort. „Du hast keine Ahnung, was in einer Frau vorgeht. Und du gehörst zu der Sorte von Männern, die immer das Falsche tun."
    „Möglich. Dann gehörst du aber zu den Frauen, die immer denken, daß das Tun der Männer falsch ist.
    Was ist los mit dir?"
    „Nichts, gar nichts." Sie erwartete eine Gegenrede von ihm, einen Vorwurf oder irgend etwas Belangloses. Aber Notkus schwieg, und das irritierte sie. Er musterte sie aus den Augenwinkeln und stellte fest, wie sich ihre Gesichtsmuskulatur anspannte. Sie preßte die Lippen zusammen und schloß die Augen. „Es ist zum Verrücktwerden", flüsterte sie nach einer Weile, „Ich fühle mich elend. Alles in mir drängt danach, einfach überzulaufen. Aber gleichzeitig spüre ich eine unendliche Leere. Und ich bin unberechenbar. Warum sagst du mir es nicht endlich? Daß ich eine zickige, charakterlose Frau bin?"
    Notkus schob sich ein wenig näher an sie heran und legte den rechten Arm um ihren Hüften. „Weil du es nicht bist!" sagte er ebenso leise. „Du machst dich lediglich dazu. In deiner Brust wohnen zwei Seelen, die nur unzulänglich das Gleichgewicht halten. Du wirst das nie ändern können. Du wirst es nicht ändern wollen und auch nicht dürfen. Du erinnerst dich genau an deine Worte, damals, als Hamiller die BASIS rekonstruierte."
    Enza schwieg sehr, sehr lange. Mindestens eine halbe Stunde verging, bis sie den Mund öffnete. „Ja, ich weiß", antwortete sie. „Ich laufe vor mir selbst davon. Ich versuche, den inneren Konflikt durch Wegrennen zu beseitigen. Aber er ist immer bei mir. Er geht nicht weg. Und jetzt das!"
    „Was meinst du?"
    Sie sprang so heftig auf, daß er zusammenzuckte. Sie riß ihn am Arm und zerrte ihn mit sich. Ihr Ungestüm verwirrte ihn so sehr, daß er ins Taumeln geriet und stürzte. Er raffte sich auf und rannte hinter ihr her. Sie trampelte über das Gras und trat auf seinen SERUN. Sie eilte hinauf bis zum Kamm des Hügels und deutete hinüber in die Ebene. Der Fragmentraumer lag dort und sah aus, als hätte jemand einen etwas großen Proviantbehälter mit sechshundert Metern Kantenlänge und unzähligen Aufbauten weggeworfen. „Es ist meine Schuld!" stieß sie hervor. „Ohne mein verantwortungsloses Verhalten wäre es nie dazu gekommen. Die BOX mit dem wertvollen Zentralplasma wäre nie beschädigt worden. Warum mußte ich aus der KALIHAL hinaus?"
    „Du wolltest die Einsamkeit. Übrigens hätte der Kampf auch ohne dein Verhalten denselben Ausgang genommen oder nehmen können. Die BOX-01810 ist im Unterschied zu den beiden anderen Fragmentraumern nur schwach bewaffnet!"
    „Das sagst du, um mich zu beruhigen."
    „Ja!"
    „Laß mich allein, Notkus!"
    „Nein, ich bleibe!"
    „Warum?"
    Er schwieg und beobachtete den Horizont im Osten. Enzas SERUN kehrte zu seiner Trägerin zurück. Er steuerte den kleinen Wasserlauf an und sank dort zu Boden. „Weil du mich brauchst", antwortete Notkus Kantor. „Und weil wir zusammengehören. Deine Sorgen sind die meinen. Und umgekehrt!"
    Enza drängte sich an ihn, und er spürte, wie sie zitterte und fror. Er zog sie hinab zum Wasser und steckte sie in ihren Anzug. Das Wärmeaggregat nahm seine Arbeit auf und verbesserte ihr Befinden. „Du hast Fieber!" erkannte der Synergistiker. „Du brauchst dringend ein paar Tage Erholung!"
    „Später. Wir haben einen Auftrag. Vergiß das nicht. Bis zum Zeitpunkt, an dem Rhodan und Adams die >Exitus-Phase< starten, bleibt uns nicht mehr viel Zeit."
    „Andere werden unsere Aufgabe übernehmen, Enza!"
    „Nein!"
    Sie warf sich gegen ihn,

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