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1495 - Jäger der Dunkelheit

1495 - Jäger der Dunkelheit

Titel: 1495 - Jäger der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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getrennt und ich hörte, wie der Kopf mit einem dumpf klingenden Geräusch nicht weit von mir entfernt aufprallte. Er tickte auf, flog noch einmal kurz hoch und blieb erst dann liegen.
    Von uns sprach niemand. Selbst die im offenen Hauseingang stehende Lisa hielt sich zurück.
    Ich hätte nur Augen für den Kopf haben müssen, aber ich dachte daran, dass dazu noch ein Körper gehörte, und war gespannt, was mit ihm geschah.
    »Schau mal hoch, John!«
    Ich folgte seinem Rat, und so wurde auch ich Zeuge eines Ereignisses, bei dem wir nicht mehr eingreifen konnten. Da spielte jemand anderer eine Hauptrolle, den wir nicht sahen, weil uns die kopflose Gestalt die Sicht nahm.
    Ein Vogelkörper, dessen Schwingen regelrecht zerhackt worden waren. Wenn er auf der Stelle stehen blieb, würde er bald zusammensacken oder auch nach vorn und vom Dach fallen wie sein Kopf.
    Hinter ihm bewegte sich etwas. Bill und ich standen zu weit weg.
    Außerdem zeigte sich der Gegner des Vogelmenschen nicht am Dachrand. So sahen wir nur diesen Schatten, der mit dem Torso zusammentraf.
    Und das zeigte Wirkung!
    Der Körper stand nicht mehr still. Ein Stoß traf ihn, und dann war es vorbei.
    Er kippte über den Rand des Dachs, fiel mit der Oberseite zuerst nach unten, drehte sich im Fall, und ich sah zu, dass ich meine Position verließ.
    Er prallte auf!
    Der Boden erzitterte nicht, auch wenn der Aufprall härter war als der des Kopfes. Etwa zwei Meter lagen Kopf und Körper voneinander entfernt. Zusammenwachsen würden sie nie mehr.
    Ich wollte nicht hinsehen, denn mich interessierte mehr, was sich auf dem Hausdach tat.
    Nichts, gar nichts. Und wenn sich etwas tat, sah ich es nicht. Der Köpfer des Vogelmenschen hatte sich zurückgezogen. Er hatte auch kein Geräusch hinterlassen. Ich fragte mich, ob er tatsächlich auf unserer Seite stand oder nur eigene Interessen verfolgte.
    Lisa fing an zu jammern. Das Geschehen war zu viel für sie gewesen. Auf der Stelle hockte sie sich nieder und schlug die Hände vors Gesicht.
    Old Buzz lief zu ihr. Auf dem Weg brummelte er etwas vor sich hin, was weder Bill noch ich verstanden.
    Mein Freund Bill schüttelte den Kopf. Ich sah, dass er blass geworden war. Er schaute auf den Torso und hob die Schultern.
    »Was war das, John?«
    Ich lachte kratzig. »Wir scheinen einen Helfer gehabt zu haben«, erwiderte ich. »Aber jetzt frag mich nicht, wer das ist.«
    »Der Schnitt ist sauber«, sagte Bill.
    »Perfekt. Wie mit einem Henkerbeil vom Körper abgetrennt.«
    »Ja, das scheint mir auch so.« Ich blickte wieder an der Hausfront hoch und war erneut enttäuscht, weil ich nichts sah. Unser seltsamer Helfer blieb im Dunkeln.
    Der Kopf lag in meiner Nähe. Er war so gefallen, dass ich in sein Gesicht schauen konnte. Ich hatte es als hell und auch irgendwie metallisch erlebt, aber jetzt sah es anders aus, denn der metallische Glanz war verschwunden und das Gesicht hatte eine schiefergraue Farbe angenommen. Ich sah es besonders deutlich, weil ich den Kopf mit meiner Lampe anleuchtete.
    Es hatte keinen Sinn, an der Hauswand etwas hochzurufen. Die Gestalt auf dem Dach würde sich nicht melden. Sie musste dem Vogelmenschen auch das Schwert entrissen haben, denn es war nicht mit in die Tiefe gefallen.
    Bill kam auf mich zu. »Was bringt uns die Lösung, John?«
    Ich deutete nach oben.
    »Genau, der Weg zum Dach.«
    »Falls unser Helfer nicht zuvor verschwindet.«
    Bill war anderer Meinung. »Warum sollte er? Es gibt ja noch mehr dieser netten Geschöpfe, und er scheint ihr besonderer Feind zu sein, sonst hätte er sich uns vorgenommen.«
    »Gut, lassen wir das mal so stehen.« Ich drehte mich um und ging zu Old Buzz. Er war der einzige Mensch, der uns hier eine Auskunft geben konnte, aber nur, was das besetzte Haus anging.
    Er hockte zusammen mit Lisa und versuchte sie zu trösten. Zumindest jammerte sie nicht mehr. Dafür hatte sie verheulte Augen.
    »Es war ein Schock für sie«, sagte Old Buzz.
    »Das können wir uns denken. Aber Sie sehen sicherlich ein, dass wir weitermachen müssen.«
    »Sie wollen den Typ auf dem Dach finden?«
    Ich nickte. »Genau, Buzz.«
    »Da weiß ich auch nichts.«
    »Keine Sorge, wir wollen Sie nicht mit Fragen löchern. Wir möchten nur wissen, ob es auch von innen einen Weg gibt, der aufs Dach führt und der begehbar ist.«
    Old Buzz sagte zunächst nichts. Danach öffnete er den Mund, aber er sprach nicht und schaute uns an wie das berühmte Kaninchen, das vor der Schlange steht.
    »Ihr

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