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1496 - Die Paratrans-Mission

Titel: 1496 - Die Paratrans-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aus bestimmten Berechnungen ergeben hatte: Die Verbindung zwischen den beiden Komponenten war nicht stabil, jedenfalls nicht auf längere Sicht.
    Normalerweise hätte das keine Rolle gespielt. Die Wirkung des Paratrans war so furchtbar, daß man es wohl kaum jemals nötig haben würde, ihn über Stunden hinweg in Betrieb zu halten. Selbst wenn das doch einmal der Fall sein sollte, würde man irgendeine Möglichkeit finden, zwischendurch eine Pause einzulegen und das verflixte Ding neu zu justieren.
    Ganz abgesehen davon, daß es alsbald gelingen sollte, die noch vorhandenen Ungenauigkeiten auszumerzen.
    Bis zum Tag Xwürde dies allerdings nicht gelingen, und gerade beim Deftra-Schirm mußte man damit rechnen, daß er sehr lange Widerstand leisten würde. Die Experten waren daher einstimmig zu der Ansicht gelangt, daß es nicht ratsam sei, die BASIS einem solchen Risiko auszusetzen. Die Gefahr war zu groß, daß das riesige Raumschiff bei diesem Einsatz in eine molekulare Staubwolke zerblasen wurde.
    Wenn aber die BASIS den Paratrans nicht in die Nähe des heimatlichen Sonnensystems tragen konnte, dann mußte eben ein anderes Schiff dies tun, und die JOLLY ROGER schien am ehesten dazu geeignet zu sein.
    Erstens, weil Schiffe dieses Typs unauffällig waren. Und zweitens, weil hoffentlich kein Cantaro und auch kein Herr der Straßen auf die haarsträubende Idee verfallen würde, daß jemand die bodenlose Unverschämtheit haben könnte, ein solches Schiff zum wichtigsten Faktor bei einem so schwerwiegenden Unternehmen wie der Befreiung der Milchstraße zu machen.
    Als offizielles Ziel der Reise hatte man ein Sonnensystem ausgewählt, das etwa zweihundert Lichtjahre vom Solsystem entfernt war und häufig von allerlei lichtscheuem Gesindel frequentiert wurde. Dort - so die offizielle Version - wollte man versuchen, eine Ladung Raumschrott und ein paar Kisten mit weit wertvolleren Waren gegen Proviant und eine Reihe von Gebrauchsgütern einzutauschen. Damit diese Behauptung im Notfall einer Überprüfung standhielt, hatte man die Vorratslager der JOLLY ROGER in einen höchst beklagenswerten Zustand versetzt, und die Mannschaft begnügte sich fast ausschließlich mit jenen faden Konzentraten, die der Schrecken aller Raumfahrer waren.
    Natürlich würde die JOLLY ROGER den als Ziel eingegebenen Planeten nie erreichen, sondern statt dessen unterwegs wegen eines Triebwerksschadens eine Notlandung vornehmen. In den veralteten, teilweise nicht einmal annähernd kompletten Raumkarten würde sich nur ein einziger Planet finden lassen, der dafür in Frage kam: Menafor im Palion-System.
    Das Palion-System war zwölf Lichtjahre vom Solsystem entfernt - aber die Raumfahrer in der JOLLY ROGER wußten offiziell noch nicht einmal, daß sie, nach kosmischen Maßstäben, nur noch einen Katzensprung von der Wiege der Menschheit entfernt waren, wenn es im Triebwerkssektor krachte. Sol war auf dieser uralten Karte nämlich gar nicht verzeichnet. Und natürlich enthielt diese Karte auch keinen Hinweis darauf, daß das Palion-System in allen neuzeitlicheren Unterlagen noch einen anderen Namen trug: Tau Ceti.
    Wenn man bedachte, wieviel Arbeit und Mühe man investiert hatte, um der JOLLY ROGER und ihrer Besatzung all diese Tarnmaßnahmen auf den Leib zu schneidern, dann war es tatsächlich schon fast enttäuschend, daß man von den Cantaro so wenig sah und hörte, von den Herren der Straßen ganz zu schweigen.
    Worüber natürlich niemand ernsthaft böse war.
    Während die Besatzung - Nikki Frickel inbegriffen - mit angespannten Nerven die Manöver der Cantaro verfolgte, widmete sich das Paratrans-Team seinen Berechnungen und sonstigen Vorbereitungen. Enza Mansoor und Notkus Kantor zeigten sich dabei sehr zurückhaltend. Sie blieben die meiste Zeit hindurch in ihren Kabinen.
    Auch Creona Dhauby führte ein auffallend zurückgezogenes Leben. Sie tat ihre Arbeit, wie man es von ihr erwartete. Aber als gesellig konnte man sie wirklich nicht bezeichnen.
    Im übrigen registrierte Dao-Lin-H'ay keinen einzigen Funkimpuls, der in irgendeiner Weise auf die Anwesenheit cantarischer Agenten an Bord hingewiesen hätte, und das Verhalten der Cantaro sprach für sich selbst: Sie hätten sich ganz anders verhalten, wenn sie auch nur die leiseste Ahnung davon gehabt hätten, welches Unheil sich in der Gestalt dieses veralteten Frachtraumers näherte.
    Völlig ungestört erreichte die JOLLY ROGER den Planeten Menafor, und allem Anschein nach beliebte niemand aus

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