Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1496 - Keltenzauber

1496 - Keltenzauber

Titel: 1496 - Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
kannte sich mit der keltischen Magie nicht aus. Das heißt, er war kein Fachmann, aber einiges war ihm doch vertraut, nur eben die Steine nicht, die man auch deshalb nicht mit denen von Stonehenge vergleichen konnte, weil sie jünger waren.
    Er hörte Myrnas leise Stimme. »Komm – komm zu mir. Ich will mit dir ins Zentrum.«
    »Ja, gut.« Johnny wischte über seine Stirn. Er hatte jetzt für sich einen Teil der Lösung gefunden. Myrna hatte ihm indirekt gesagt, dass sie tot gewesen wäre. Das war möglich gewesen, aber dann hatte sich der Götze erbarmt und sie wieder zurück ins Leben geholt.
    Also war sie tot und gleichzeitig lebendig. So etwas konnte nur eine gewaltige Magie schaffen.
    Ich muss achtgeben!, schärfte Johnny sich ein. Ich muss verdammt achtgeben, damit ich nicht überfahren werde. Alles andere ist unwichtig.
    Er holte noch mal tief Luft. Johnny kam sich vor wie jemand, der zwar nicht mit offenen Augen in den Tod schritt, sich aber einem Abenteuer mit ungewissem Ausgang näherte.
    Myrna hatte sich bereits einen Tunnel ausgesucht und wartete an dessen Eingang.
    »Können wir auch einen anderen nehmen?« fragte Johnny.
    »Ja.«
    »Dann will ich…«
    »Nein, wir nehmen diesen hier.«
    Er nickte. »Schon gut.« Mit recht weichen Knien tat er den ersten Schritt. Und dieses Gefühl blieb auch bestehen, als er weiter ging. Es sah alles so harmlos aus, und es war auch nicht stockfinster in diesem Tunnel, aber sein Herz klopfte trotzdem hart und schlug hoch bis zum Hals, als hätte sich dort ein dicker Blutklumpen festgesetzt.
    Myrna streckte ihm die Arme entgegen.
    Jetzt wirkt sie wie eine Priesterin!, dachte Johnny und erinnerte sich wieder an ihre grünen Augen, wobei er die Priesterin mit einer Druidin auf eine Stufe stellte.
    Wenig später umfingen ihn die Schatten. Auch jetzt führte Myrna ihn und blieb erst stehen, als sie die Mitte des Gangs erreicht hatten.
    Dort gab sie ihm Zeit, sich umzuschauen, was er auch tat, und Johnny stellte fest, dass sie sich an einem besonderen Punkt befanden, denn beide Wände waren eingedrückt, sodass ein größerer Platz entstanden war.
    Es war so etwas wie ein Zentrum, und Johnny konnte sich vorstellen, auf geheiligter Keltenerde zu stehen. Auf einem Opferplatz, der schon viel Blut gesehen und aufgesaugt hatte.
    »Wie fühlst du dich?«
    Myrna hatte normal laut gesprochen, aber ihre Stimme verstärkte sich echoartig und verhallte irgendwann.
    »Ich weiß es nicht…« Auch Johnnys Stimme hallte nach. Dabei standen sie zwischen den Steinen und nicht in einer großen Felsenhalle.
    »Für dich ist heute ein wichtiger Tag, mein Freund. Du darfst mir zur Seite stehen, deshalb habe ich dich auch gesucht und gefunden, denn du bist das noch fehlende Bindeglied.«
    »Wofür bin ich das?«
    »Ich brauche es für die Reise…«
    Jetzt begriff Johnny gar nichts mehr. Er verspürte den Drang zu lachen, doch den unterdrückte er, denn es konnte grundlegend falsch sein. Und so presste er die Lippen zusammen.
    »Bist du nicht neugierig?«
    »Ja, aber ich weiß nicht, was ich damit anfangen soll. Du hast von einer Reise gesprochen.«
    »Die werden wir auch unternehmen.«
    »Jetzt?«
    »Ja!«
    Johnny war noch immer überfragt. Er wusste nicht mal, wie er sich verhalten sollte, und flüsterte: »Wohin soll die Reise denn gehen? Zurück in die Vergangenheit?«
    »Noch nicht, aber später.«
    Er wusste nicht mehr, was er noch sagen oder fragen sollte, weil die Antworten einfach zu unbestimmt blieben.
    Aber Myrna wusste es. Sie streckte ihm abermals die Hände entgegen, und Johnny erlebte einen seltsamen Strom, der ihn erfasste und an seinen Armen hinauf rieselte, bis er die Schulter erreichte und sich dort festsetzte.
    »Bist du bereit?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Es ist ein geheimnisvoller Ort, den wir bald erreichen werden. Aber auch ein wunderbarer Stützpunkt, den ich schon öfter besucht habe, ohne allerdings weiterkommen zu können.«
    »Na ja, ich weiß nicht, ob ich dir dabei helfen kann.«
    »Doch, das kannst du! Schließ nur deine Augen!«
    Johnny überlegte noch, ob er der Aufforderung Folge leisten sollte.
    Eine normale Reise würde es nicht werden, das war ihm klar.
    Sie beide würden von einer großen Magie gelenkt werden, und er hatte die Augen noch nicht ganz geschlossen, als es ihn auch schon packte.
    Die Welt um ihn herum löste sich auf.
    Alles verschwand, eine Zeit gab es nicht mehr, und dann tauchte er ein in das Nichts.
    »Bitte, Johnny, du kannst die Augen wieder

Weitere Kostenlose Bücher