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1496 - Keltenzauber

1496 - Keltenzauber

Titel: 1496 - Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nervosität nicht unterdrücken, denn immer wieder bewegte er seinen Kopf und blickte sich um.
    Plötzlich, wie von einem Regisseur in Szene gesetzt, wurde die Haustür von innen geöffnet. Ein Mann stand auf der Schwelle und schaute uns entgegen. Er trug zwar nicht die Kleidung eines Geistlichen, aber es konnte nur der Pfarrer sein.
    Als wir näher an ihn heran kamen, stellten wir fest, dass sich seine Augen unruhig bewegten, und es war Bill, der das Wort übernahm und praktisch mit der Tür ins Haus fiel.
    »Mein Name ist Conolly. Bill Conolly.«
    »Oh.«
    »Ich stelle fest, dass Ihnen der Name etwas sagt.«
    Der Pfarrer lächelte. »Sicher, Mr. Conolly, ich habe ja mit Ihrer Frau gesprochen.« McLean nickte. »Und sie hat prompt reagiert, wie ich sehe. Das freut mich.«
    »Sie wissen, weshalb wir hier sind. Mein Sohn ist…«
    Der Pfarrer bemerkte Bills Nervosität. Mit beiden Händen winkte er ab. »Kommen Sie erst mal herein, dann reden wir weiter.«
    Es passte meinem Freund zwar nicht, aber hier hatte er nicht das Sagen.
    Wir betraten ein sehr kleines Haus. Es gab nicht viele Räume.
    Der Pfarrer bot uns Plätze an und auch etwas zu trinken.
    Wasser tat jetzt gut. Selbst Bill lehnte nicht ab. Er befeuchtete seine trockenen Lippen und fing an zu sprechen.
    »Dass es um meinen Sohn geht, wissen Sie, Mr. McLean. Er muss schon einige Zeit hier sein, und so frage ich mich, wie weit er inzwischen gekommen sein könnte.«
    »Das weiß ich nicht genau, Mr. Conolly. Er ist ja nicht allein gegangen.«
    »Ich weiß, diese Myrna war bei ihm.«
    »Genau.«
    »Kennen Sie diese Frau? Wissen Sie vielleicht mehr über sie? Stammt sie aus der Gegend hier?«
    McLean dachte nach. »Das ist so eine Sache. Ich kenne sie nicht. Sie stammt nicht aus dem Dorf, um dies mal präzise zu sagen. Aber unbedingt fremd ist sie auch nicht, denn sie wurde einige Male im Ort gesehen.«
    »Und? Hat man sie angesprochen?«
    Der Pfarrer knetete sein Kinn. Er sah schon jetzt aus wie jemand, der uns kaum weiterhelfen konnte. »Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall ist sie immer sehr schnell wieder verschwunden…«
    »Wohin ging sie?«
    »Das weiß niemand, Mr. Conolly. Ihr Verschwinden war stets sehr seltsam. Sie war plötzlich weg.«
    »Und das haben Sie gesehen?«
    »Nein, nicht direkt. Man hat es mir erzählt. Hier im Ort weiß keiner so recht, was mit ihr los ist oder war. Sie kam einigen Bewohnern wie eine Spionin vor. Ob das so zutrifft, weiß ich nicht, aber seltsam war es schon.«
    »Und wie verhielt sie sich meinem Sohn gegenüber?«
    »Neutral, würde ich sagen.«
    »Keine Feindschaft?« hakte Bill nach.
    »So ist es.«
    Mein Freund schien erleichtert zu sein, und so etwas wie Hoffnung setzte sich bei ihm wieder fest. Er atmete tief durch und wollte eine weitere Frage stellen, doch der Pfarrer kam ihm zuvor.
    »Bitte, ich weiß es ja nicht hundertprozentig, aber ich kann mir vorstellen, wohin die beiden gegangen sind. Es ist der nicht weit entfernt liegende Keltenhügel.«
    Bill drehte mir das Gesicht zu. »Das passt, John. Das passt haargenau zu Londinium.«
    »Sicher.« Ich sagte zunächst nur dieses eine Wort und stellte dann meine Frage an den Pfarrer. »Was könnten die beiden dort wollen?«
    »Ich habe keine Ahnung.« Seine Worte klangen betrübt, und so sah auch sein Blick aus.
    »Warum der Name Keltenhügel?« wollte ich wissen.
    »Das ist ganz einfach. Die alten Steine stammen aus dieser Zeit. Die Kelten hatten hier ein Lager unterhalten, und die Steine sind bis heute nicht verwittert.«
    Ich stellte die nächste Frage. »Kann es vielleicht eine Kultstätte gewesen sein?«
    McLean schaute mich für einen Moment nachdenklich an. »Ja, da können Sie recht haben.«
    Ich wandte mich an Bill. »Du weißt, was das bedeutet?«
    »Ja. Bei Kultstätten denke ich zuerst an Opferungen. Und das haben auch die alten Kelten getan.«
    »Aber doch nicht – nein…« Der Pfarrer schüttelte den Kopf. »Sie denken dabei doch nicht an Ihren Sohn.«
    »Leider ja.« Bill presste die Lippen zusammen.
    Ich wusste, wie Bill litt, und sprach ihn deshalb an. »Bitte, Bill, denk nicht gleich an das Schlimmste. Myrna muss keine Feindin sein, die Bills Tod will.«
    Er fuhr mich an. »Was dann? Warum hat sie ihn denn zu sich gelockt?«
    Ich winkte ab. »Bestimmt nicht, um ihn zu opfern. Das hätte sie leichter haben können.«
    »Wieso?« Bill schien ein Brett vor dem Kopf zu haben. Sein normales Denken jedenfalls war nicht mehr vorhanden.
    »Opfern kann man

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