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1498 - Horrortrip des Sensenmannes

1498 - Horrortrip des Sensenmannes

Titel: 1498 - Horrortrip des Sensenmannes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er Poseidon persönlich. Wäre er das gewesen, hätte er einen Dreizack in den Händen gehalten, und der wäre mir noch immer lieber gewesen als die schlagbereite Sense…
    ***
    Es waren die Sekunden der Erstarrung und der gleichzeitigen Entscheidung. Ich erlebte zudem einen seltsamen Vorgang. Womit er zusammenhing – ob mit mir direkt oder mit meinem Unterbewusstsein – konnte ich mir selbst nicht erklären, aber dieses Auftauchen des Sensenmannes kam mir zeitverzögert vor. Ich sah das Wasser an dieser mächtigen Gestalt mit der Sense zu beiden Seiten seines Körpers hinabrinnen, ich nahm zur Kenntnis, dass der Hut noch auf seinem Knochenschädel saß, und ich sah das bleiche und nasse Gebein darunter.
    Das Pferd war auch da. Der Sensenmann hielt die Schenkel um seinen Leib geklammert. Er trug auch seine Waffe auf dem Rücken, und dann sah ich, wie der Sensenmann seinen Körper nach links beugte, damit er die nötige Haltung bekam, um auszuholen.
    Er schwang die Sense noch nicht herum, er holte nur zu einem gewaltigen Hieb aus. Alles wies darauf hin, dass er uns beide mit einem einzigen Streich erwischen wollte.
    Das Kreuz baute eine Gegenwehr auf. Lichtfunken huschten über das edle Metall hinweg. Eine starke Wärme war ebenfalls vorhanden, aber darauf konnte ich mich nicht verlassen. Diese Gestalt war mächtig, sie musste eine unheimlich starke dämonische Kraft in sich haben, die in der Hölle gestärkt worden war. Deshalb gab es für mich nur eine Alternative.
    Die Formel sprechen!
    Ich schrie sie der Gestalt entgegen, bevor sie mit ihrer verdammten Sense zuschlagen konnte.
    »Terra pestem teneto – salus hic maneto!«
    Damit hatte ich die für mich noch immer unbegreiflichen Kräfte des Kreuzes aktiviert!
    ***
    Licht!
    Innerhalb einer winzigen Zeitspanne war es vorhanden. Die Quelle war mein Kreuz.
    Uns umgab eine Helligkeit, wie man sie sonst nicht kannte. Das Licht des Himmels war mit Worten nicht zu beschreiben, aber wir bekamen beide die Reaktion mit, denn wir konnten in die grelle Helligkeit hineinschauen, sie blendete uns nicht.
    Im Mittelpunkt stand der Sensenmann. Er saß auf seinem schwarzen Pferd. Er hielt seine Sense zum Schlag bereit über dem Kopf.
    Jetzt sah ich auch, dass sie keine so starke Krümmung aufwies. Die Klinge war fast gerade wie die eines Schwerts.
    Der Sensenmann schlug nicht zu. Er war aus dem Wasser gestiegen und zu einem Denkmal geworden, und so blieb er auch innerhalb der starken Lichtaura stehen.
    Er schrie auch nicht, aber ich sah, dass dieses Licht durch die Löcher in seinem Schädel gedrungen war und sich im Innern festsetzte.
    Licht kann zerstören. Das kennt man von der Lasertechnik her.
    Dieses hier war kein Laserlicht, aber von der Stärke her konnte man es mit ihm vergleichen, wobei ich dieses Licht als noch effektiver ansah. Es umgab alles, den Reiter und das Pferd.
    Kugeln hatten der Gestalt nichts angetan. Doch jetzt hatte sie ihren Meister gefunden.
    Zuerst zerplatzte der Schädel. Er glühte grellweiß auf, dann gab es ihn nicht mehr. Er war vom Licht förmlich pulverisiert worden. Das Gleiche passierte mit dem Hut. Er verging, verdampfte oder verbrannte in dieser weißmagischen Aura.
    Das Licht war in den Körper eingedrungen. Nichts Schwarzes war mehr zu sehen. Ich erkannte, dass es auch die Klinge der Sense erwischt hatte. Sie war nur noch ein weißer Strich, der in dem Augenblick auseinander fiel, als auch der Körper des Pferdes ineinander sackte und die gesamte Gestalt des Sensenmannes mit sich riss. Sie tauchte ins Wasser ein, so zumindest schien es. Nur bei genauem Hinschauen stellten wir fest, dass der Rest als heller, zittriger Schein auf der Oberfläche schwamm. Niemand hätte ihn mehr mit dem Sensenmann in Zusammenhang bringen können. Auch uns wäre das nicht eingefallen, doch zum Glück waren wir Zeuge seiner Vernichtung gewesen.
    Das Kreuz strahlte nichts mehr ab, und es war genau der Moment, an dem wir uns wieder bewegen konnten.
    Jane Collins schaffte es kurz vor mir und drehte sich halb um, weil sie mich anblicken wollte.
    »Das habe ich doch nicht geträumt – oder?«
    »Nein, schau auf das Wasser.«
    »Ja, ja, aber wer ist er gewesen? Wie ist er zu dem geworden, als den wir ihn kannten?«
    Sie hatte eine gute Frage gestellt, die ich nur mit einem Anheben der Schultern beantworten konnte.
    Jane strich nachdenklich mit ihren Handflächen über beide Wangen. Dabei schüttelte sie den Kopf, denn richtig begreifen konnte sie das alles immer noch

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