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14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums)

14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums)

Titel: 14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Kleider zu kaufen, die zwei Nummern zu klein sind.
    »Nicht viel«, sagte ich. »Und wie sieht es bei dir aus?«
    »Ich wollte gerade shoppen gehen. Noch zwei Tage bis Weihnachten, und ich habe noch keine Geschenke. Ich will zur Quakerbridge Mall. Hast du nicht Lust mitzukommen?«
    »Und ob!«
     
    Lula sah in den Rückspiegel, um einen letzten Blick auf Diesel zu ergattern, bevor sie den Parkplatz der Spielzeugfabrik verließ. »Feines Teil, der Mann. Keine Ahnung, wo du die immer auftreibst, aber gerecht ist das nicht. Du hast den gesamten Markt für geile Teile abgeräumt.«
    »Eigentlich ist er ein Superheld, oder so.«
    »Kann ich mir denken. Und bestimmt sind seine Jungs auch kleine Superhelden.«
    Diese Bemerkung hätte auch von Grandma sein können. Über Diesels Fortpflanzungsorgan wollte ich mir keine Gedanken machen, lieber schaltete ich das Radio ein. »Ich muss um drei Uhr zur Wachablösung wieder hier sein«, sagte ich.
    »Wie blöd«, sagte Lula und fuhr auf das Gelände der Quakerbridge Mall. »Jetzt sieh sich einer diesen Parkplatz an. Voll. Gerammelt voll. Wo soll ich jetzt parken? Ich habe nur noch zwei Tage zum Shoppen. Ich kann mich jetzt nicht mit Parkplatzsuche beschäftigen. Und wieso sind die besten Plätze eigentlich immer für Behinderte reserviert? Siehst du hier irgendwo Behindertenfahrzeuge auf diesen Behindertenparkplätzen? Gibt es etwa so viele Behinderte bei uns in New Jersey?«
    Geschlagene zwanzig Minuten kurvte Lula auf dem Parkplatz herum, aber es fand sich kein freier Platz. »Guck mal den winzigen Sentra da vorne, der mit seiner Nase an das Pinto-Wrack stößt«, sagte Lula und riss das Steuerrad herum, bis die vordere Stoßstange ihres Firebirds knapp an die hintere Stoßstange des Sentras stieß. »Oh, oh«, rief sie, sich langsam vorschiebend, »da macht sich der Sentra doch glatt selbständig, und der Pinto rollt auf die Fahrbahn. Na so etwas. Eh man sich versieht, ist ein Parkplatz frei.«
    »Du kannst doch nicht einfach ein Auto vom Parkplatz schieben«, sagte ich.
    »Siehst du doch, dass ich das kann«, sagte Lula. »Schon vorbei.« Lula hängte sich die Handtasche um die Schulter, wälzte sich aus ihrem Firebird und kugelte Richtung Shopping-Mall-Eingang. »Ich habe viel zu erledigen«, sagte sie. »Wir treffen uns um halb drei wieder am Auto.«
     
    Ich sah auf meine Uhr. Halb drei. Und ich hatte erst ein Geschenk. Ein Paar Handschuhe für meinen Vater. Ein einfallsloses Geschenk. Jedes Jahr bekam er Handschuhe von mir. Er rechnete fest damit. Was die anderen aus meiner Familie betraf, war ich schwer in Verlegenheit. Meine guten Geschenkideen hatte ich alle Valerie abgetreten. Und in der Einkaufs-Mall war ein irres Gewusel. Zu viele Shopper. Zu wenig Kassiererinnen. Begrapschte Ware. Warum musste ich die Geschenke immer auf den allerletzten Drücker besorgen? Nächstes Jahr würde ich im Juli mit dem Weihnachtseinkauf beginnen. Ich schwöre es. Ganz bestimmt. Im Juli.
    Lula und ich trafen gleichzeitig am Auto ein, ich mit meinem kleinen Beutel mit den Handschuhen, Lula mit vier prall gefüllten Einkaufstüten.
    »Du bist ja echt gut«, sagte ich. »Ich habe nur Handschuhe gekauft.«
    »Dabei weiß ich nicht einmal, was in den Tüten drin ist«, sagte Lula. »Ich habe mir einfach das Zeug geschnappt, das in der Nähe der Kassen war. Keine Ahnung, ob es das Richtige ist. Nach Weihnachten tauschen die Leute ihre Sachen sowieso wieder um, also ist es eigentlich auch egal, was man kauft.«
    Lula gondelte Richtung Ausfahrt, und plötzlich leuchteten ihre Augen. »Ist das zu fassen?«, sagte sie. »Die haben ja einen Verkaufsstand für Weihnachtsbäume hier. Ich brauche unbedingt einen Tannenbaum. Ich halte mal eben an. Es dauert bloß eine Minute. Ich kaufe mir nur eben schnell einen Tannenbaum.«
    Eine Viertelstunde später hatten wir zwei Zweimeterbäume in Lulas Mini-Kofferraum gepackt. Einen Baum für Lula, einen für mich. Wir zurrten sie mit einem Gummiseil fest, und weiter ging es.
    »Gut, dass wir diesen Verkaufsstand entdeckt haben. So bist du doch noch zu einem Baum gekommen«, sagte Lula. »Weihnachten ohne Tannenbaum, das geht doch nicht. Ach, ist Weihnachten nicht herrlich?«
    Lula steckte in kniehohen, weißen Kunstfell-Boots, in denen sie wie Häuptling Bigfoot aussah. Ihre untere Hälfte hatte sie in eine hautenge rote Hose aus Elastan gezwängt, in die glitzernde Goldfäden eingewoben waren. Sie trug einen roten Pullover mit einem Tannenbaum-Aufnäher aus

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