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14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums)

14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums)

Titel: 14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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grünem Filz, darüber eine gelb eingefärbte Kaninchenfelljacke. Bei jeder Bewegung lösten sich gelbe Kaninchenfellhaare von der Jacke und schwebten wie Pusteblumenflaum in der Luft. Der Verkaufsstand hinter uns versank in einem gelben Dunst.
    »Also«, sagte Lula, als sie an der nächsten Ampel anhielt. »Weihnachten wäre damit gerettet. Jetzt kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.« Die Ampel sprang auf Grün, doch der Fahrer vor uns zögerte. Lula drückte auf die Hupe und zeigte ihm den Stinkefinger. »Los! Beweg dich!«, rief sie. »Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit. Es ist Weihnachten, verdammt noch mal. Wir haben noch viel zu erledigen!« Sie stieß auf den Highway und gab Gas und trällerte aus voller Kehle. Jingle bells, jingle bells, jingle all the way .
    Ich hielt die Hand vor Augen.
    »Hast du wieder dein Augenzucken?«, fragte sie. »Musst du mal was gegen machen. Geh zum Arzt!«
    Lula hatte gerade die dritte Strophe von Stille Nacht, heilige Nacht angestimmt, als wir hinter dem Jaguar anhielten. Ich stieg aus ihrem Firebird aus. Diesel ließ sein Fenster herunter, und ich beugte mich zu ihm.
    »Lula und ich können die nächste Schicht übernehmen«, sagte ich zu ihm. »Wenn was passiert, rufe ich Sie an.«
    »Klingt gut«, sagte Diesel. »Ich könnte eine Pause vertragen. Es war den ganzen Tag ruhig, so wie ich es mag. Wenn es keine weiteren Störungen mehr gibt, kehrt Sandor irgendwann in seine Werkstatt zurück.«
    »Da machen Sie sich mal keine Sorgen, Diesel-Schätzchen«, ließ sich Lula hinter mir vernehmen. »Wir haben hier alles voll unter Kontrolle. Ich bin die Ruhe in Person.«
    Diesel musterte Lula und lachte.
    »Und? Was ist Sache?«, wollte Lula wissen, als Diesel weg war.
    »Ich bin hinter einem Kautionsflüchtling her, Sandy Claws. Ihm gehört die Spielzeugfabrik.«
    »Und das Auto neben uns? Was ist damit? Auf dem Fahrersitz liegt eine dicke Sitzauflage. Und was sollen die vielen Hebel am Lenkrad?«
    »Die meisten Beschäftigten hier sind kleine Menschen.«
    Wenn Lula aufgeregt war, gingen ihr die Augen von allein über, so dass sie wie große Enteneier aussahen. Dies war so ein Enteneiermoment. »Willst du mich verarschen? Zwerge? Ein ganzes Haus voller Zwerge? Ich liebe Zwerge. Seit ich den Zauberer von Oz gesehen habe, bin ich ganz verknallt in Zwerge. Nur nicht in diesen einen, Randy Briggs, dieses eklige kleine Scheusal.«
    »Briggs arbeitet auch hier«, sagte ich. »Im Büro.«
    »Hmpf. Dem täte ich gerne eine verpassen.«
    »Bloß nicht!«
    Lula schob den Unterkiefer vor und verdrehte heftig die Augen, so dass sie ganz in ihren Höhlen verschwanden. »Ich weiß doch, was sich gehört. Ich bin ein anständiger Mensch. Etwa nicht? Ich bin der Anstand in Person.«
    »Du bekommst ihn sowieso nicht zu Gesicht«, sagte ich. »Weil wir nämlich nur hier sitzen bleiben.«
    »Ich will aber nicht hier sitzen bleiben«, sagte Lula. »Ich will die Zwerge sehen.«
    »Heute sagt man kleine Menschen dazu. Zwerg ist politisch nicht korrekt.«
    »Mist. Ich bin gar nicht mehr auf dem Laufenden, was politisch korrekt ist und was nicht. Ich weiß ja nicht mal, wie ich mich selbst nennen soll. Einmal bin ich schwarz. Dann bin ich Afroamerikanerin. Dann bin ich eine Farbige. Wer stellte eigentlich solche blöden Regeln auf?«
    »Egal, wie sie nun heißen, kleine Menschen, Elfen oder wie auch immer. Du wirst sie erst sehen, wenn die Schicht wechselt und sie nach Hause gehen.«
    »Woher willst du wissen, ob Claws nicht durch die Hintertür hereingekommen ist? Wetten, dass diese Fabrik einen Hintereingang hat? Wahrscheinlich mit Verladerampe. Sollen wir nicht lieber rein und fragen, ob Claws schon da ist?«
    Lula hatte recht, das war ein Argument. Ganz bestimmt gab es einen Hintereingang.
    »Also gut«, sagte ich. »Wird wohl nicht schaden, die Frau an der Empfangstheke noch mal zu behelligen.«
    Briggs wurde leichenblass, als wir den Raum betraten. Die Empfangsdame sah uns entschuldigend an. »Tut mir leid, aber er ist immer noch nicht da«, sagte sie zu mir.
    »Wo wird das Spielzeug hergestellt?«, fragte Lula und spazierte auf die Tür zum Fabrikationsbereich zu. »Doch bestimmt hier, oder? Ich würde mir liebend gerne mal ansehen, wie das Spielzeug hergestellt wird.«
    Die Frau hinter dem Tresen war sofort auf den Beinen. »Mr. Claws hat es nicht gerne, wenn sich Gäste in der Produktionshalle aufhalten.«
    »Ich will nur mal schnell einen Blick hineinwerfen«, sagte Lula und öffnete die

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