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14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums)

14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums)

Titel: 14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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»Jemand hat sie an sich genommen.«
    »Das ist doch lächerlich«, sagte meine Mutter. »Wer sollte sie dir wegnehmen?«
    Ich wusste im Voraus, dass ich es bereuen würde, aber meine Neugier siegte. »Was fehlt denn?«
    »Meine Zähne«, sagte meine Oma. »Jemand hat sie genommen. Ich hatte sie in ein Glas gesteckt, mit so einer weißen Reinigungstablette, und jetzt sind sie weg.«
    »Wie war dein Tag?«, fragte mich meine Mutter. »Geht so. Eine Horde wütender Elfen hat mich angegriffen, zum zweiten Mal, aber sonst war alles wie immer.«
    »Schön«, sagte meine Mutter. »Kannst du mal die Soße umrühren?«
    Valerie kam in die Küche und hielt sich beim Anblick des Schmorbratens auf einem Servierteller gleich die Hand vor den Mund.
    »Was Neues?«, fragte ich sie.
    »Ich habe mich entschieden, das Kind auszutragen. Aber ich werde nicht gleich heiraten.«
    Meine Mutter bekreuzigte sich, und ihr Blick ging wehmütig zu dem Regal, in dem sie eine Flasche Four Roses aufbewahrte. Der Moment ging vorüber, dann trug sie den Schmorbraten ins Esszimmer. »Essen!«, rief sie.
    »Soll ich den Braten vielleicht ohne Zähne kauen?«, fragte Grandma. »Wenn die Zähne bis morgen früh nicht wiederaufgetaucht sind, hole ich die Polizei. Ich habe mich für Heiligabend verabredet. Ich habe meinen neuen Freund zum Essen eingeladen.«
    Wir waren wie erstarrt. Der Frauenheld wollte zum Weihnachtsessen kommen.
    »Verdammt«, sagte mein Vater.
    Nach dem Essen gab mir meine Mutter einen Beutel mit Speisen, die ich nur noch kurz aufwärmen musste. »Ich weiß ja, dass du keine Zeit zum Kochen hast«, sagte sie. Es gehörte zu unserem Ritual. Und eines Tages, wenn ich Glück hatte, würde ich die Tradition an die nächste Generation weiterreichen. Nur, dass der Beutel, den ich meiner Tochter geben würde, wahrscheinlich Fertiggerichte enthielt.
    Mein Vater war draußen und befestigte den Tannenbaum an meinen Honda CRV. Er versuchte es am Dachgepäckträger, aber jedes Mal, wenn er das Seil strammer zog, rieselte es Tannennadeln. »Er ist etwas trocken«, sagte er. »Stell ihn mal gleich ins Wasser, wenn du nach Hause kommst.«
    Auf halbem Weg leuchteten mir von hinten Scheinwerfer ins Auto. Tiefe Sportwagen-Scheinwerfer. Ich sah in den Rückspiegel. Es war nicht leicht zu erkennen in der Dunkelheit, aber ich war mir ziemlich sicher, dass es ein schwarzer Jaguar war. Ich stellte mich auf den Mieterparkplatz, Diesel daneben. Wir stiegen aus und betrachteten mein Bäumchen. Zum Glück schien kein Mond.
    »Kann man ja kaum erkennen in der Dunkelheit«, sagte Diesel.
    »Besser so.«
    »Wie lief die Überwachung?«
    »Wie Sie prophezeit haben - alles ruhig.«
    Diesel lachte.
    »Sie wissen wohl schon Bescheid, wie es gelaufen ist«, seufzte ich.
    »Ja.«
    »Woher?«
    »Ich weiß einfach alles.«
    »Nein.«
    »Doch.«
    »Nein.«
    Eine plötzliche Windbö, in der Luft ein Prasseln, und Diesel packte mich, warf mich zu Boden und bedeckte mich mit seinem Körper. Licht blitzte auf, und für einen kurzen Moment erfasste mich eine Hitzewelle. Ich hörte, wie Diesel fluchte und sich zur Seite wälzte. Als ich aufblickte, sah ich, dass mein Tannenbaum lichterloh brannte. Funken sprühten in den Nachthimmel, und das Feuer griff auf das Auto über.
    Diesel zog mich hoch in den Stand, und wir traten von den Flammen zurück. Wegen des Autos war ich stinkig, aber dass ich meinen Baum losgeworden war, darüber war ich gar nicht mal unzufrieden.
    »Was war das?«, fragte ich Diesel. »Ein Meteor?«
    »Tut mir leid, Sonnenscheinchen. Das galt mir.«
    Ich starrte auf mein Auto, und hinter mir hörte ich, wie Fenster in meinem Haus aufgerissen wurden. Lorraine in Nachthemd und Mo mit Mütze. Gerade hatten sie sich für einen langen Winterschlaf vor dem Fernseher eingerichtet, als sich draußen auf dem Parkplatz ein solcher Lärm erhob, dass sie aus ihren Liegesesseln aufsprangen. Wie der Blitz waren sie ans Fenster geeilt, rissen die Vorhänge beiseite und schoben den Fensterrahmen hoch. Und was bekamen ihre verwunderten Augen zu sehen? Stephanie Plum, deren Auto lichterloh in Flammen stand, wieder mal.
    »He!«, rief Mo Kleinschmidt. »Ist Ihnen auch nichts passiert?«
    Ich winkte ihm zu.
    »Sieht hübsch aus mit dem Baum auf dem Dach«, rief er. »Einen Baum haben Sie bisher noch nicht abgefackelt.«
    Ich sah Diesel von der Seite an. »Es ist nicht das erste Mal, dass ein Auto von mir explodiert, abbrennt oder bombardiert wird.«
    »Ach ja? Erstaunt mich

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