Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums)

14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums)

Titel: 14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
Tür. »Du liebe Güte!«, rief sie und betrat die Werkhalle. »Jetzt guck sich einer das an! Eine Horde Elfen!«
    Briggs kam aus seinem Kabuff hervor, und beide liefen wir hinter Lula her.
    »Das sind keine Elfen«, sagte Briggs und bremste schliddernd vor ihr ab.
    Lula stemmte die Fäuste in die Seiten. »Von wegen! Ich werde doch wohl noch Elfen erkennen können. Man braucht sich doch nur die Ohren anzugucken. Die haben alle Elfenohren.«
    »Das sind künstliche Ohren, Dummerchen«, sagte Briggs zu Lula. »Eine Marketingmasche.«
    »Nennen Sie mich nicht Dummerchen«, warnte Lula ihn.
    »Dummerchen, Dummerchen, Dummerchen«, sagte Briggs.
    »Pass bloß auf, Schwachkopf«, sagte Lula. »Ich könnte dich wie eine kleine Wanze zertreten. Also bitte etwas mehr Respekt!«
    »Da ist sie ja!«, schrie einer der Elfen und zeigte auf mich. »Sie hat das Feuer im Personalbüro ausgelöst.«
    »Feuer?«, sagte Lula. »Wovon redet der?«
    »Sie hat das Chaos ausgelöst«, schrie jemand anders. »Schnappt sie euch!«
    Die Elfen sprangen von ihren Arbeitsplätzen auf und kamen auf ihren Elfenbeinchen angetrippelt.
    »Schnappt sie euch! Schnappt sie euch!«, schrien sie. »Schnappt euch die große blöde Aufrührerin.«
    »He!«, sagte Lula. »Moment mal! Was soll das …!«
    Ich packte Lula hinten am Jackenkragen und zerrte sie zur Tür. »Lauf weg! Und nicht umdrehen!«

5
    Wir rauschten ab und schoben uns durch den Haupteingang, sprinteten über den Parkplatz und sprangen ins Auto. Lula verschloss die Türen, und die Elfen umschwärmten uns.
    »Das sind überhaupt keine Elfen«, sagte Lula. »Mit Elfen kenne ich mich aus. Elfen sind niedlich. Das hier sind Gremlins. Böse kleine Monster. Sieh mal, diese spitzen Zähne. Und die roten, glühenden Augen!«
    »Gremlins? Ich weiß nicht«, sagte ich. »Das Kerlchen mit den roten Augen ist nur ein kleiner Mensch, der einen Kater hat und schlechte Zähne.«
    »Was ist denn das für ein Lärm? Was machen die hinten an meinem Firebird?«
    Wir drehten uns um und sahen aus dem Rückfenster. Zu unserem Schreck fielen die Elfen über das Auto her und zogen unsere Tannenbäume aus dem Kofferraum.
    »Weg da!«, rief Lula. »Lasst den Tannenbaum in Ruhe! Der Tannenbaum gehört mir!«
    Keiner hörte auf sie. Die Elfen waren wie rasend, knackten einen Ast nach dem anderen ab und sprangen auf den zerfetzten Zweigen herum.
    Plötzlich lag ein Elf auf der Motorhaube, ein zweiter kletterte hinterher.
    »Verfluchte Scheiße!«, sagte Lula. »Das artet ja in den reinsten Horrortrip aus.« Sie stieß den Schlüssel in den Anlasser, ließ den Motor an und schoss wie eine Rakete über den Parkplatz. Ein Elf flog umgehend von der Motorhaube herunter, der andere hielt sich krampfhaft an den Scheibenwischern fest, das wutverzerrte Gesicht an die Windschutzscheibe gepresst. Abrupt riss Lula das Steuerrad herum, einer der Wischer brach ab, und der kleine Elf segelte davon wie eine Frisbeescheibe, das Elfenhändchen noch immer um den Wischer gekrallt.
    »Arschlooooooch!« Die Arie des Elfenflugs erstarb. Wir hatten schon einige Kilometer auf der Route 1 hinter uns gebracht, ehe einer von uns etwas sagte.
    »Keine Ahnung, was das für kleine Arschfratzen waren«, meinte Lula. »Denen müsste man erst mal Umgangsformen beibringen.«
    »Das war ziemlich knapp«, sagte ich.
    »Und wie.«
    Einen Tannenbaum hatte ich jetzt immer noch nicht.
    Kurz nach fünf verabschiedete ich mich von Lula und trottete nach Hause. Meine Wohnung war leer, Diesel nicht da. Im Stillen sagte ich mir Gott sei Dank, aber eigentlich war ich enttäuscht. Ich hängte meine Jacke an einen Haken im Flur und hörte meinen Anrufbeantworter ab.
    »Stephanie? Hier ist deine Mutter. Mrs. Krienski sagte, sie hätte noch keine Weihnachtskarte von dir bekommen. Du hast doch deine Weihnachtspost verschickt, oder? Heute Abend gibt es Schmorbraten zum Essen - wenn du kommen willst. Dein Vater hat an der Tankstelle einen Tannenbaum für dich gekauft. Die hatten Schlussverkauf. Er sagte, er hätte ein Schnäppchen gemacht.«
    Schreck lass nach. Einen Schlussverkaufs-Tannenbaum von der Tankstelle. Schlimmer geht es nicht.
     
    Zu Hause bei meinen Eltern das übliche Bild: Mary Alice und Angie saßen vor dem Fernsehgerät. Mein Vater schlummerte in seinem Sessel. Meine Schwester war oben im Badezimmer und reierte in die Kloschüssel. Und meine Oma und meine Mutter waren in der Küche.
    »Ich habe sie nicht verlegt«, sagte meine Oma zu meiner Mutter.

Weitere Kostenlose Bücher