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14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums)

14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums)

Titel: 14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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nicht«, sagte Diesel.
    In der Ferne heulten Feuerwehrsirenen. Zwei Streifenwagen rollten auf den Parkplatz, hielten aber einen Sicherheitsabstand zu dem Rauch und den Flammen. Hinter dem zweiten Wagen folgte Morellis Pick-up. Morelli stieg aus und schlenderte zu uns herüber. Er sah erst mich an, dann den abgefackelten Honda, dann schüttelte er den Kopf und seufzte resigniert. Seine Freundin war eine Plage.
    »Ich habe die Meldung im Polizeifunk gehört. Da wusste ich, das kannst nur du sein«, sagte Morelli. »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Ja, ja. Ist schon gut. Ich habe mir gedacht, dass das die einzige Möglichkeit für mich ist, dich mal wiederzusehen. Sonst bleibt mir ja nichts.«
    »Sehr witzig«, sagte Morelli. Er musterte Diesel. »Muss ich mir Sorgen machen wegen ihm?«
    »Nein.«
    Morelli gab mir einen Kuss auf die Stirn. »Ich muss wieder an die Arbeit.«
    Diesel und ich sahen Morellis Wagen hinterher.
    »Ich mag ihn«, sagte Diesel. »Es gefällt mir, wie er Sie auf die Stirn küsst.«
    »Ziehen Sie lieber Ihre Jacke aus«, sagte ich zu Diesel. »Sie brennt.«
     
    Als ich am nächsten Morgen aus dem Bad kam, saß Diesel im Wohnzimmer auf dem Sofa und guckte fern. Sein Anblick war unerwartet, und ich brauchte eine Schrecksekunde lang, bis mein Gehirn in der Lage war, die einzelnen Punkte groß , ungebetener Gast , auf dem Sofa und Diesel zu einem Bild zusammenzufügen.
    »Meine Fresse«, sagte ich. »Können Sie nicht ein Mal die Klingel benutzen? Ich hatte nicht damit gerechnet, einen Mann auf meinem Sofa vorzufinden.«
    »Das ist Ihr persönliches Problem«, sagte Diesel. »Wie sieht Ihr Plan für den heutigen Tag aus?«
    »Ich habe keinen Plan. Ich dachte, Sie hätten einen.«
    »Mein Plan sieht im Wesentlichen vor, Ihnen zu folgen. Es muss doch einen Grund haben, dass man mich in Ihre Wohnung gebeamt hat. Eigentlich warte ich darauf, dass sich mir alles irgendwann erschließt.«
    Oh, Mann.
    »In der Küche stehen ein paar Sachen für Sie«, sagte Diesel. »Beim Nippes sind alle guten Sachen längst weg. Aber ich habe Ihnen einen Tannenbaum und einen Weihnachtsstern besorgt. Ich hatte das Gefühl, dass ich Ihnen noch einen Baum schuldig bin.«
    Ich begab mich in die Küche und entdeckte auf dem Tresen einen schönen großen roten Weihnachtsstern. Und mitten in der Küche stand ein ungefähr anderthalb Meter großer geschmückter Tannenbaum. Es war ein echter Baum, mit Gold und Silberlametta, der Fuß steckte in einer Plastikwanne, die mit Goldfolie ausgeschlagen war, und auf der vollendet geformten Tannenspitze prangte ein Strohstern. Ein herrlicher Baum, aber irgendwie kam er mir bekannt vor. Und dann fiel mir ein, wo ich den Baum schon mal gesehen hatte. In der Quakerbridge Mall. Diese Bäume standen als Deko im Erdgeschoss des Shopping Centers.
    »Ich möchte Sie lieber nicht fragen, wo Sie den Baum herhaben«, sagte ich.
    Diesel schaltete das Fernsehgerät aus und kam in die Küche geschlendert. »Es gibt Dinge, die bleiben besser ungeklärt.«
    »Es ist trotzdem ein schöner Baum. Und noch dazu geschmückt.«
    »Ich halte mein Wort.«
    Ich stand staunend vor dem Baum, fragte mich, ob ich wegen Mittäterschaft beim Diebstahl einer Tanne ins Gefängnis kommen konnte, da rief Randy Briggs an.
    »Ich wollte gerade anfangen zu arbeiten, aber irgendwas Seltsames geht hier vor. Ihr spezieller Freund Sandy Claws ist aufgetaucht und hat alle nach Hause geschickt. Er hat die ganze Produktion stillgelegt.«
    »Heute ist Heiligabend. Vielleicht ist er ein sozial eingestellter Arbeitgeber.«
    »Sie haben mich nicht verstanden. Er hat die Produktion für immer eingestellt.«
    »Ich dachte, Sie wollten nicht für mich spionieren.«
    »Ich habe gerade meinen Job verloren. Sie sind die Einzige, die mich vor der Sozialhilfe bewahren kann.«
    »Sind Sie noch da?«
    »Ich stehe auf dem Parkplatz. In der Produktionshalle sind nur Claws und Lester.«
    Ich legte auf, schnappte mir Jacke und Tasche, und Diesel und ich liefen die Treppe hinunter. Ich stieß die Haustür auf und hielt kurz inne, als ich die verkohlten Reste auf dem Bürgersteig sah. Kein Honda mehr, nur noch der durch die Hitze verformte Asphalt und das zu Eis gefrorene Löschwasser.
    Diesel packte mich am Ärmel und zog mich mit sich. »Es war doch nur ein Auto«, sagte er. »Das lässt sich ersetzen.«
    Ich stieg in seinen Jaguar und schnallte mich an. »Wenn es doch so einfach wäre. Es kostet Zeit und Geld. Und dann ist da noch die Versicherung.«

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