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14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums)

14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums)

Titel: 14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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echte Elfen zu sein. Und Sie wissen ja, dass Elfen unberechenbar sind.«
    Wir nickten. »Ja, ja«, sagten wir in törichter Übereinstimmung. »Elfen sind launisch. Auf Elfen ist kein Verlass.«
    »Was haben Sie jetzt vor?«, fragte Diesel.
    Claws zuckte die Schultern. »Ich stelle jetzt nur noch gelegentlich das eine oder andere Spezialspielzeug her. Das macht mir sowieso am meisten Freude.«
    »Ich würde Sie und Elaine gerne an einen sicheren Ort bringen, bis wir Ring unter Kontrolle haben«, sagte Diesel.
    »Solange Ring frei herumläuft, ist man an keinem Ort sicher«, sagte Claws.
    Ich räusperte mich und knackte mit den Fingerknöcheln. »Ich sage es ja nur ungern, aber eigentlich muss ich Sie festnehmen.« Ich fasste in meine Tasche und zog Handschellen hervor.
    »Scheiße«, sagte Briggs.
    »Ich tu nur meine Arbeit.«
    »Ja, aber heute ist Weihnachten. Lassen Sie Milde walten!«
    »Nicht vergessen: Ich kann Sie erst bezahlen, wenn ich bezahlt werde«, sagte ich zu Briggs.
    »Das ist ein Argument«, sagte Briggs. »Legen Sie ihm die Handschellen an!«
    Ich sah zu Diesel.
    »Das ist Ihr Job«, sagte Diesel.
    Ich betrachtete die Handschellen, die an meinem Finger baumelten. Meine letzte Chance, Geld für Weihnachtsgeschenke zu verdienen. Und Claws einzulochen war gerechtfertigt. Er hatte gegen das Gesetz verstoßen und war nicht zu seiner Anhörung vor Gericht erschienen. Nur, leider, es war Weihnachten, und ich hatte keine Garantie, dass Claws heute noch gegen Kaution auf freien Fuß kam. Ich dachte an sein Haus, das vor lauter Weihnachtsplätzchen und Weihnachtsstimmung förmlich platzte und mit Lichterketten geschmückt war, die Segenswünsche in die Welt hinausblinkten. »Ich kann nicht«, sagte ich. »Es ist Weihnachten. Elaine stünde mit ihren Plätzchen ganz alleine da.«
    Claws und Lester gaben einen Seufzer der Erleichterung von sich. Briggs war hin und hergerissen. Diesel grinste sich einen ab.
    »Und jetzt?«, fragte ich.
    »Jetzt machen wir Jagd auf Ring«, sagte Diesel.
    Ich brauchte nicht auf die Uhr zu gucken, ich wusste auch so, dass es bereits später Vormittag war. Die Zeit raste mir davon. Ich hatte nur noch einen halben Tag, damit Weihnachten dieses Jahr nicht wieder ins Wasser fiel, und der größte Teil der Zeit würde mit der Jagd auf Ring draufgehen. Ich spürte, wie die Angst mir die Kehle zuschnürte. Ich besaß nicht mal mehr die Handschuhe, die ich für meinen Dad gekauft hatte. Sie waren zusammen mit meinem Honda in Rauch aufgegangen.
    »Sie könnten einen kleinen Kurzkredit aufnehmen«, sagte Diesel, der meine Gedanken las.
    Die Entscheidung blieb mir erspart. Plötzlich war schweres Donnergrollen zu hören, das Gebäude bebte, und ein Riss tat sich in der Decke auf. Wir schossen los zum Eingang, doch ein nächster Donnerschlag ließ uns auf halbem Weg erstarren. Putz rieselte von oben herab, und wir duckten uns unter einen Arbeitstisch aus Massivholz. Einige große Brocken lösten sich aus der Decke und krachten zu Boden. Noch mehr Deckenteile kamen herunter. Das Licht kam flackernd zum Erlöschen, und Staub wirbelte auf. Der Arbeitstisch hatte uns das Leben gerettet, aber wir waren unter lauter Trümmern begraben.
    Wir zählten durch und kamen zu dem Schluss, dass keiner von uns verloren gegangen war.
    »Ich könnte mich durch das Chaos nach draußen wühlen«, sagte Diesel, »aber ich befürchte, dass der Haufen instabil ist. Der Schutt müsste von oben freigeräumt werden.«
    Wir probierten unsere Handys aus, hatten aber keinen Empfang.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Briggs. »Was war das? Es fühlte sich an wie ein Erdbeben, aber in New Jersey gibt es doch gar keine Erdbeben.«
    »Ich vermute, es war einfach nur … irgendein Vorkommnis«, sagte ich.
    Wir blieben eine halbe Stunde auf dem Boden hocken und warteten auf Feuerwehr- und Krankenwagensirenen.
    »Kein Mensch weiß, dass wir hier eingeschlossen sind«, sagte Claws schließlich. »Und die meisten Firmen hier in der Nähe sind Warenlager, mit geringem Publikumsverkehr.«
    »Vielleicht ist auch nur die Decke eingestürzt, und die Wände stehen noch«, sagte Lester. »Wenn man nicht genau hinsieht, kann man von außen nichts von der Verwüstung erkennen.«
    Ich rückte näher an Diesel heran. Diesel war groß und stark, bei ihm fühlte ich mich sicher.
    Er zupfte an einer Haarsträhne von mir. »Sie haben doch etwa keine Angst, oder?«, fragte er mich, wobei seine Lippen mein Ohr streiften.
    »Ich doch nicht. Ich bin

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