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15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub

15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub

Titel: 15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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Fensterläden hin und her bewegte.
    »Junger Mann, sind Sie auch wirklich gut konzentriert?«  erkundigte sich Monsieur Anastase streng.
    »Konzentriert, konzentriert... das erinnert mich an ein Rätsel", murmelte Monsieur Petitluron.
    »An welches?« wollte Marais wissen.
    »Ich weiß es nicht mehr", meinte Petitluron zögernd.
    »Wenn Sie vielleicht alle den Mund halten würden, könnten wir vielleicht einen Kontakt herstellen!« tadelte Monsieur Loiseau.
    Es wurde wieder still. Und dann hatte Lennet plötzlich das Gefühl, als begänne der Tisch zu vibrieren...

Caesars Auftritt
    Lennet stand in dem Ruf, in brenzligen Situationen immer einen kühlen Kopf zu bewahren. Aber als er spürte, wie sich die Tischplatte unter seinen Händen plötzlich in Bewegung setzte und sich im Uhrzeigersinn drehte, bekam er eine Gänsehaut.
    Seine »Kollegen" indessen nahmen diesen Vorgang sehr gelassen auf.
    »Endlich", rief Monsieur Loiseau.
    »Er ist nicht einer der schnellsten", kommentierte der Professor die Bewegung des Tisches, der sich jetzt immer schneller drehte. Die Tatsache, daß er sich bewegte und dabei aber an Ort und Stelle blieb, machte Lennet stutzig. Er streckte ein Bein aus und berührte damit vorsichtig den Tischsockel. Er drehte sich nicht, nur die Platte rotierte immer schneller. Unter dem Tisch stieß Lennet plötzlich auf ein anderes Bein, es gehörte wahrscheinlich dem Professor. Hastig zog der Agent seinen Fuß zurück.
    »Entschuldigung!« murmelte er. Doch der Professor reagierte mit keinem Wort. Da rief Monsieur Loiseau: »Geist, bist du da?«  Einen Moment geschah gar nichts, dann klopfte es.
    »War das nun einmal oder zweimal?« fragte Anastase.
    »Warten wir ab", entgegnete der Professor. »Geist, kennst du den Code?« Als Antwort klopfte es einmal.
    »Gut, dann sag uns, wie du heißt.«  Jetzt klopfte es mehrmals, und Monsieur Loiseau übersetzte.
    »Marcus Tullius Cicero.«
    »Cicero?« rief Marais. »O nein! Was habe ich für Schweiß vergossen, als ich im Lateinunterricht in der Schule seine Werke lesen mußte. Und jetzt soll ich mir in meinem Alter noch mal den Kopf über ihn zerbrechen? Nein, nein... Ziehen Sie sich  zurück! Belästigen Sie jemand anderen!«
    »Sie sind hier nicht erwünscht", bekräftigte Petitluron.
    »Herr Professor, Sie sollten den Geistern gegenüber etwas höflicher sein", meinte Anastase vorwurfsvoll, während der Tisch zum Stillstand kam.
    »Schon gut. Machen wir lieber weiter", beschwichtigte Marais. In dem Moment schrie Lennet auf. »Au!« Er hatte einen Schlag gegen die Brust erhalten, weil sich der Tisch plötzlich wieder zu drehen begann. »Meine Herren, Ihre Geister scheinen aber reichlich aggressiv zu sein", bemerkte er.
    »Sie halten gefälligst den Mund", wies ihn der Professor mit einer Schärfe zurück, die sonst gar nicht seine Art war. »Wir erlauben Ihnen, hier dabeizusein, aber nur unter der Bedingung, daß Sie von jetzt an still sind. Klar?«
    »Klar", gab Lennet zurück. »Aber ich möchte trotzdem gern wisssen, wer mir eben den Schlag verpaßt hat.«
    »Wir werden ihn sofort danach fragen", beschwichtigte der Professor. »Geist, bist du da?« Es klopfte einmal.
    »Geist, nenn uns deinen Namen.« 3-4, 4-3, 5-2, 2-4, 1-1, 4-4, 5-1, 3-4.
    »Sokrates!« schrie Loiseau. »Schon wieder ein  Geisteswissenschaftler. Warum rufen wir denn nie einen Apotheker?«
    »Verehrter Sokrates, es ist uns eine Ehre, Sie bei uns zu haben", begann Anastase.
    »Sag, Sokrates, kennst du uns ebensogut, wie wir dich kennen?« wollte Marais wissen.
    Es klopfte mehrmals rasch hintereinander. Die Laute schienen direkt aus dem Tisch zu kommen.
    »Erkenne dich selbst", entschlüsselte Monsieur Loiseau.
    »Ausgezeichneter Ratschlag", lobte der Professor. »Sokrates, liebst du Rätsel?«  Ein Schlag von ungeheurer Wucht ließ Lennet vom Stuhl aufspringen.
    »Gut, ich werde dir ein Rätsel stellen", fuhr Marais fort. »Was ist blau und rot und macht dingdong?«  Ein langes Schweigen folgte. Dann ertönten mehrere zaghafte Klopfer, die besagten: Ich gebe meine Zunge der Katze.
    »Sokrates, du enttäuscht mich. Es ist ein rot und blau angestrichenes Uhrenpendel. Aber ich gebe zu, das Rätsel ist nicht sehr originell. Also, stell du uns doch ein philosophisches.«  Den Tisch durchlief plötzlich ein heftiges Beben. Es klopfte völlig unzusammenhängend und ohne Rhythmus, und mit einem Mal begann eine heisere, belegte Stimme, wie von ganz weit her zu sprechen.
    »Ein Mann war in

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