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15 - Todestanz

15 - Todestanz

Titel: 15 - Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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schnaubte Buffy vor sich hin. »Diese ganze Nacht war ein kompletter Reinfall, reine Zeitverschwendung. Da folgt mir dieses blöde Scheusal, wie lange, eine geschlagene Woche? Und wenn man es mal wirklich braucht, ist es nicht da. Das dürfte der sichere Beweis dafür sein, dass unser Korred ein männlicher Vertreter seiner Art ist.«
    Die hohlen Tritte ihrer Stiefel hallten vom einen Ende der Straße zum anderen. Mittlerweile kannte sie sich in diesem Teil der Stadt aus wie in ihrer eigenen Westentasche. Nur wenige Häuserblocks entfernt befand sich das Bronze, doch der Rest der Gegend lag öde und verlassen da wie eine tote Goldgräberstadt. Die optimalen Jagdgründe für hungrige Vampire, krähte doch denen, die bisweilen an diesem trostlosen Ort herumlungerten, für gewöhnlich kein Hahn nach, wenn sie sang- und klanglos von der Bildfläche verschwanden.
    In einer für Sunnydales Verhältnisse durchschnittlichen Nacht ließen sich hier zwei bis drei Vampire pfählen, und das während eines einzigen Patrouillengangs.
    Und heute ? Stundenlang hatte sie die Straßen und Gassen durchkämmt und nicht den geringsten Hinweis auf etwas entdecken können, das irgendwie übernatürlich wirkte. Keine Vampire, keine auf der Lauer liegenden Beutejäger - nicht einmal diese Karikatur von einem Huhn, diesem Easi-was-auch-immer, an dem Giles so reges Interesse gezeigt hatte. Allmählich wurde sie ärgerlich. Und noch ärgerlicher, wenn sie daran dachte, dass sie schon fast die gesamte Battle of the Bands verpasst hatte.
    »Nicht, dass es mir etwas ausmachen würde, zugunsten der Errettung der Menschheit all meine Verabredungen sausen zu lassen«, formulierte sie schon einmal ihr Statement, bevor sie es am nächsten Morgen an Giles ausprobierte. »Aber wenn es weit und breit nichts gibt, was ich zu ihrer Errettung beitragen könnte, wird es wirklich unerfreulich. Hinzu kommt ...«
    Ihre Nackenhärchen stellten sich auf und auf ihren entblößten Oberarmen bildete sich unvermittelt eine Gänsehaut.
    »Okay. Langsam kommen wir der Sache näher.«
    Sie zückte einen Pflock, für den Fall, dass es sich um ein oder zwei leichtsinnige Vampire handelte und bog, mit dem Rücken zur Hauswand des brüchigen Backsteingebäudes, um die Ecke.
    Doch das, was sie unter dem schwachen Licht einer Straßenlampe, die auf wundersame Weise vom Kleinstadtvandalismus verschont geblieben war, erblickte, hatte nichts mit Vampiren zu tun.
    Gleichwohl war es nicht weniger hässlich.
    Sicher, Xander war nie ein besonders guter Tänzer gewesen - doch die Sohle, die er hier aufs Parkett legte, schlug all seine bisherigen Showeinlagen, mit denen er sich regelmäßig zum Deppen gemacht hatte, um Längen. Wie ein in Ekstase geratener Derwisch fuchtelte er wild mit den Armen, trat mit den Beinen um sich und stampfte auf dem Boden herum, als wollte er einer ganzen Armee von Ameisen zu Leibe rücken. Für einen kurzen Moment erwog Buffy die Möglichkeit, dass er vielleicht absichtlich so beknackt herumzappelte, um Cordelia zum Lachen zu bringen.
    Doch der Ausdruck in dem Gesicht ihres Freundes war weit entfernt von jenem
übermütig-verwegenen Grinsen, das Xander normalerweise bei solchen Gelegenheiten aufzusetzen pflegte. Und Cordelia machte definitiv nicht den Eindruck, als ob ihr nach Lachen zumute wäre. Auch sie tanzte ohne Unterlass, in ihren Bewegungen vielleicht ein wenig graziöser zwar, doch rannen Tränen der Angst und der Erschöpfung ihre Wangen herab. Das zerlaufende
Augen-Make-up hinterließ wenig vorteilhafte schwarze Schlieren auf ihrem Gesicht, und es gab keine Möglichkeit für Cordelia, schon gar nicht für eine magischen Kräften unterworfene Cordelia, diesem Missstand abzuhelfen.
    Sofern sie und Xander nicht endlich die Tanzfläche räumten.
    »Oh. Super«, murmelte Buffy, als ihr klar wurde, was dort geschah. »Möchte bloß mal wissen, wann es dir gelungen ist, mich zu überholen.«
    Aus dem Schutz ihrer Deckung heraus ließ Buffy ihre suchenden Blicke über die Straße wandern. Ja, endlich! Dort hockte er. Der Korred. Er musste es sein. Rote Augen, ziegenhufartige Füße, schwarzes, borstiges Fell, das in dichten Büscheln den stämmigen Körper und die dürren Beine bedeckte, genau so wie auf dem Bild, das Willow ihr gezeigt hatte.
    Das Biest war potthässlich. Und entschieden zu gut gelaunt bei dem Anblick von Xander und Cordelia, die herumhampelten wie zwei Marionetten in den Händen eines frierenden Puppenspielers.
    »Eindeutig böse,

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