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15 - Todestanz

15 - Todestanz

Titel: 15 - Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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wie eine Katze verließ Ethan Rayne, beinahe fröhlich eine eigene Melodie vor sich hin pfeifend, die Szene.
    Nachdem die ersten Schläge und Tritte ihn wie einen Betrunkenen hatten zurücktaumeln lassen, war der Korred zu benommen, um irgendeine Art von Gegenwehr zu leisten. Was hier geschah, widersprach jeglichem Gesetz der Natur! Niemals griff die - die Maus die Katze an!
    Er musste weitersingen, besann er sich. Eindringlicher. Lauter. Selbst dieses außergewöhnliche Menschenkind, das für ihn inzwischen erheblich an Anziehungskraft verloren hatte, würde seinem todbringenden Lied nicht ewig widerstehen können. Er würde sie tanzen sehen, die ganze Nacht, sich an ihrer strahlend hell umherwirbelnden Lebensenergie laben, bis nichts mehr von ihr übrig blieb
    als die leblose Hülle ihres Fleisches.
    Als erneut seine Melodie erklang, klammerten sich die beiden anderen Menschen auf dem Boden winselnd aneinander, zitterten und zuckten. Die Erbärmlichkeit ihres Anblicks entlockte dem Korred ein lüsternes Grinsen.
    Doch das Mädchen, das vor ihm stand, schien völlig unbeeindruckt.
    »Na, was ist, du hässliche Pocke!«, forderte sie ihn spöttisch heraus. »Angst vor einer mickrigen Jägerin?«
    Ihre Stimme klang sonderbar monoton, selbst für einen Menschen. Als hätte sie ... jegliches Gefühl für die eigene Lautstärke verloren! Sie hatte irgendetwas gemacht, wurde ihm schlagartig klar. Irgendetwas mit ihren Ohren, sodass sie nichts mehr hören konnte. Und wenn sie nicht einmal den Klang ihrer eigenen Stimme vernahm, galt das erst recht für seinen Gesang! Sein breites Grinsen verschwand, als ihm bewusst wurde, dass der magische Zauber seines Liedes an dieses Opfer verschwendet war.
    Er knurrte gefährlich, und seine Miene verzog sich zu einer Grimasse des Zorns, die noch eine Spur hässlicher war als das Grinsen, das er zuvor gezeigt hatte. Er war weit weniger von Magie abhängig, als dieses Menschenkind denken mochte. Sie wollte einen Kampf? Sie sollte ihn bekommen!
    Buffy wich für einen Moment zurück. Dem bestürzten und erzürnten Gesichtsausdruck des Korred nach zu urteilen, falls man diese Fratze überhaupt ein Gesicht nennen konnte, war der Kreatur soeben ins Bewusstsein gedrungen, dass sie sein Gesumme nicht hören konnte.
    So viel zu ihrem kleinen Informationsvorsprung.
    Knurrend richtete sich der Korred auf. Ein glasiger Glanz trat in seine kleinen, roten Knopfaugen, als würde er all seine Konzentration zusammennehmen ...
    »Oh, nein.«
    Willow hatte Recht gehabt. Er konnte seine Größe verändern. Als wäre die Magie, mit der er sein Opfer einzulullen versucht hatte, direkt zu ihm zurückgeflossen, blähte er sich unvermittelt auf, bis er annähernd doppelt so groß war wie vorher. Doppelt so groß und dreimal so hässlich.
    Bedrohlich vor ihr aufragend, fuhr er sich mit seiner großen, schwarzen Zunge über die Lippen und setzte zum Angriff an.
    »Oh nein. Nicht mit mir, Schrumpelnase.«
    Mit dergleichen wusste Buffy umzugehen. Im Nahkampf war sie, nach eigener Einschätzung und vorsichtig ausgedrückt, eine ziemlich ernst zu nehmende Gegnerin. Und dank der freundlichen Abstinenz der Vampire war sie frisch und ausgeruht. Doch während sie miteinander rangen, traf sie unvermittelt eine klauenbewehrte Pranke am Kopf und riss ein dickes Büschel ihrer blonden Haarpracht heraus - und einen ihrer Ohropax-Stöpsel, die sie sich zu Beginn des Kampfes in die Ohren gesteckt hatte. Vor Schmerz laut aufschreiend löste sich Buffy von ihrem Kontrahenten und brachte sich taumelnd einige Schritte außer Reichweite. Ströme von Blut rannen ihr Gesicht herab.
    Na fabelhaft, dachte sie. Und so viel zu der Sache mit Odysseus.
    Doch jetzt war nicht die Zeit für langes Wehklagen. Erneut stürzte sie sich auf die Kreatur und schaffte es, einige empfindliche Hiebe und Tritte zu landen, bevor der Korred wieder mit seinem Singsang einsetzen konnte, der auch prompt nicht lange auf sich warten ließ: eine Art Melodie, leise und schaurig - und die hypnotische Kraft, die von ihr ausging, war so mächtig, so unerbittlich und fordernd, dass ihr ganzer Körper unter einer einzigen Gänsehaut erschauerte.
    »Echt irrer Sound«, bemerkte sie anerkennend und wich keuchend zurück. »Aber glaub mir, das würde noch nicht mal den Dingoes gefallen.«
    Im gleichen Moment zeigte der magische Bann erste Wirkung, und Buffy spürte, wie ihre Gliedmaßen unkontrolliert zu zucken begannen, einem unbändigen Drang folgend, als würde

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