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15 - Todestanz

15 - Todestanz

Titel: 15 - Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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glühend heißes Feuer durch ihre Adern lodern, jeden Nerv und jeden Muskel in Flammen setzen und zu einem einzigen Schrei nach Bewegung zusammenschmelzen. Wie ein mörderischer Juckreiz, dachte sie, der einem lediglich die Wahl ließ zwischen Kratzen oder Zerbersten ...
    Doch Buffy Summers war die Jägerin. Und das bedeutete, dass sie vor niemandem in die Knie ging. Nicht vor Vampiren, nicht vor Rektor Snyder, und ganz sicher nicht vor diesem aufgeblasenen Chihuahua!
    »Wie du willst, Krötengesicht, wenn ich schon tanzen muss, dann wenigstens richtig.«
    West Side Story. Sie und ihre Mutter hatten sich einmal das Video ausgeliehen und einen rührseligen Abend lang gemeinsam in ihre Popcorn-Schüsseln geheult. Diese Typen von den Gangs hatten ihre Schlägereien doch ebenfalls tanzenderweise ausgetragen, und zwar nach einer sich ständig wiederholenden Choreographie - ein Tritt, ein Schlag, warten bis vom Orchester der nächste Einsatz kommt, herumwirbeln und auf den Boden fallen lassen, dann wieder hoch und aus dem Sprung der nächste Tritt ...
    Die Kampfsportarten, die Giles ihr beigebracht hatte, waren für sie nie ein großes Problem gewesen, rasch hatte sie die Angriffs- und Abwehrschritte intus gehabt, die mit der Zeit für sie fast zu Reflexen geworden waren.
    Doch bevor sie die Jägerin wurde, war sie Mitglied im Cheerleader-Team gewesen. Und lange vor ihrer Zeit als Cheerleader hatte sie über Jahre hinweg Ballettuntericht genommen und Eistanz geübt.
    Nichts von dem, was wir im Laufe unseres Lebens lernen, ist jemals vergessen. Es schlummert in den hintersten Winkeln unserer Erinnerung und wartet darauf, dass es eines Tages wieder benötigt wird.
    Gut möglich, dass ihre Ballettlehrerin bei einem grand ecart an einen weniger offensiven Einsatz des Spagats gedacht hatte, doch es funktionierte ausgezeichnet.
    Der Kampf verlagerte sich mehr und mehr in die Mitte der Straße. Mit brutaler Gewalt versuchte der Korred zu verhindern, dass die Jägerin die Oberhand gewann. Es war schon beeindruckend, welch enorme Muskelkraft sich in diesem ungestalten Körper verbarg. Doch die Jägerin schenkte ihm nichts, schöpfte Energie aus der Quelle seiner ureigensten Macht - der Macht der Musik -, und setzte ihm mit jeder neuen Attacke härter und härter zu.
    »Dafür sorgen, dass ich die Battle of the Bands verpasse, willst du mir hinterherschleichen, du notgeiler Spanner? Dir meine besten Freunde einverleiben? Ich denke nicht, dass daraus etwas wird.«
    Der Gesang geriet ins Stocken, und reaktionsschnell versetzte sie ihm einen derart heftigen Tritt, dass er mit den Armen rudernd rückwärts torkelte und gegen die nächste Hauswand krachte. Ein weiterer Tritt traf ihn genau unters Kinn und ließ seinen Kopf in den Nacken fliegen. Doch als sie ihm hinterhersetzte, um die leidige Angelegenheit ein für alle Male zu beenden, funkelte er sie aus rot glühenden Augen hasserfüllt an und schnappte mit seinen spitzen, scharfen Zähnen nach ihrem Arm. Erneut sah sich Buffy gezwungen, einige Meter auf Distanz zu gehen.
    »Wie du willst, dann eben auf die konventionelle Art.«
    Buffy konzentrierte sich, wiegte ihren Körper zum Klang der an- und abschwellenden Musik und ließ ihr Bein zu einem letzten, entscheidenden Tritt nach oben schnellen, so senkrecht und steil, dass selbst eine Cancan-Tänzerin vor Neid erblasst wäre. Der Absatz ihres Stiefels bohrte sich, begleitet von einem hässlichen Gurgeln und Knacken, tief in die Kehle des Ungeheuers.
    Eine Zeit lang standen sich die Kontrahenten reglos und stumm gegenüber. Schließlich stieß der Korred ein letztes klägliches Röcheln aus, tastete nach seinem zerquetschten Kehlkopf - und rannte Hals über Kopf davon.
    Völlig erschöpft sank Buffy in die Knie und blickte zur anderen Seite der Straße hinüber, wo Xander und Cordelia soeben ihre miteinander verknoteten Arme und Beine sortierten. Ein müdes Lächeln trat auf ihr Gesicht.
    »Das nächste Mal«, schlug sie ihren Freunden vor, »solltet ihr auf jeden Fall versuchen, es bis zum Bronze zu schaffen. Die Musik ist dort um einiges besser.«

15

    Am nächsten Morgen in der Schule kam Buffy auf ihrem Weg zur Bibliothek an Jugendlichen vorbei, die auf Stühlen standen, um die Spruchbänder zur Battle of the Bands herunterzureißen.
    »Ich glaub's einfach nicht.«
    Giles, einen Stoß Bücher unter dem Arm, sah sie alarmiert an. »Was? Was ist passiert? Hat der Korred ...«
    »Oh, der dürfte an meinem letzten Tritt einige Zeit

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