Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
15 - Todestanz

15 - Todestanz

Titel: 15 - Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
Vom Netzwerk:
darauf hoffen, dass der Lümmel den Wink verstand und reumütig wieder nach Hause schlich.
    »Was endlich mal was Positives wäre. Der einzige Ort, an dem ich nämlich heute Nacht das Tanzbein zu schwingen gedenke, ist das Bronze, wenn die Dingoes den Laden zum Brodeln bringen.«
    Entschlossen schlug sie eine andere Richtung ein.

    *

    Cordelia blieb unvermittelt mitten auf der Straße stehen. »Versprochen?«
    »Versprochen.«
    »Nein, versprich es mir wirklich. Es ist wichtig, Xander.«
    Seufzend legte Xander den Arm um Cordelias Schulter. »Ich schwöre es. Kein wildes Herumgehopse heute Abend. Ich werde so gesittet über die Tanzfläche schweben, wie nur irgendjemand. Ich werde mich nur auf die Schritte beschränken, die du im Vorfeld persönlich genehmigt hast. Ich werde nicht aus der Rolle fallen, keine Steppeinlagen geben, auf jeglichen Freestyle verzichten, dir keinerlei Schande bereiten, dich nicht in Verlegenheit bringen und überhaupt alles vermeiden, was dich in irgendeiner Weise diskreditieren und deinem Ansehen in der Schule schaden könnte.«
    Nun war es an Cordelia zu seufzen. »Ich weiß nicht, wieso ich mich noch darüber aufrege. Es wird wie immer kommen: Kaum betrittst du die Tanzfläche, schlagen all deine kranken Gene Purzelbaum und übernehmen kurzerhand die Kontrolle.«
    Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass niemand in der Nähe war, der sie beobachtete, kuschelte sie sich näher an ihn. »Aber es erwartet ja auch niemand wirklich etwas anderes von dir.«
    »Ich hab's gut.« Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr und machte ein besorgtes Gesicht. »Aber ich bin unpünktlich. Wir sind spät dran. Das Konzert der Dingoes beginnt um viertel vor zehn, und ich habe Willow hoch und heilig versprochen, dass wir rechtzeitig da sein werden, um die Jungs nach Kräften zu unterstützen. Ich fürchte nur, das ist nicht mehr zu schaffen.«
    »Tut mir ja aufrichtig Leid, aber es ist nicht meine Schuld, wenn so eine blöde Tusse in dem gleichen Outfit wie ich dort herumspringt. Habe ich dir nicht gesagt, dass wir erst einmal die Lage hätten peilen sollen, bevor wir uns zurechtmachen? Und während wir wegen deiner mangelnden Professionalität so viel Zeit verplempert haben, hat uns der Mob alle guten Parkplätze vor der Nase weggeschnappt, sodass ich meinen Wagen quasi am anderen Ende der Stadt abstellen musste, und ich bin wirklich nicht sicher, ob er später noch da ist, wenn dies alles vorbei ... «
    »Schhh ...«
    »Du kannst mich mal mit Deinem >Schhh    »Cordelia, halt doch bitte mal die Klappe. Hörst du denn nichts?«
    Cordelia unterbrach ihren Redeschwall. »Nein, was? Was war denn da?«
    Xander brachte sie mit einem energischen Kopfschütteln zum Schweigen, nahm den Arm von ihrer Schulter und guckte sich angespannt um. Sie waren noch einige Häuserblocks vom Bronze entfernt, in einer Gegend Sunnydales, von der sich weder in schmucken Broschüren noch auf der offizielle Webside des örtlichen Fremdenverkehrsamtes eine Abbildung finden ließ. Aus gutem Grund. Gemessen an den Standards einer Stadt wie Los Angeles war der Anblick nicht einmal besonders beeindruckend, doch die lange Reihe leer geräumter Lagerhäuser und Warendepots, deren weit offen stehende Tore wie schwarze, gähnende Schlünde wirkten, schien durchaus geeignet, den unbedarften Betrachter das Fürchten zu lehren, selbst wenn er nicht wusste, welch obskure Gestalten sich normalerweise nach Einbruch der Dunkelheit hier herumtrieben.
    Und wenn er es wusste ...
    »Ich hoffe, du hast einen Pflock parat.«
    Stolz präsentierte ihm Cordelia eine Spraydose mit Tränengas, die sie in Windeseile aus ihrer Handtasche hervorgekramt hatte. »Du könntest mich ruhig mal loben, Harris. Hast du tatsächlich geglaubt, ich würde in diesem Kaff abends auch nur einen einzigen Fuß vor die Tür setzen, ohne entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen?«
    Der letzte Sommer an der Seite der Jägerin hatte sie alle gelehrt, stets solche mitunter nützlichen Dinge wie Pflöcke oder Kreuze bei sich zu tragen - oder auch nur eine Dose Tränengas. Sie wurden dadurch zwar nicht zu Jägern, doch wenigstens waren sie den Monstern und Dämonen nicht völlig hilflos ausgeliefert, wenn die Jägerin einmal nicht zur Stelle sein konnte.
    »Wie lange wollen wir noch hier herumstehen?«, flüsterte Cordelia nach ein paar Sekunden. »Wenn dort wirklich etwas ist, warum

Weitere Kostenlose Bücher