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150 - Aufbruch in die Silberwelt

150 - Aufbruch in die Silberwelt

Titel: 150 - Aufbruch in die Silberwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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behauptete Cronenberg. Plötzlich ließ er die Zigarette fallen. »Ach, du liebe Güte!«
    »Was ist?«
    »Der Mann ist nicht tot! Er… er hat sich gerade bewegt. Er lebt, Jennifer! Der Mann lebt !«
    ***
    Ich sprang auf und beugte mich über Cardias Zauberkugel. Es entsprach der Wahrheit, was Mr. Silver gesagt hatte: An dem Baum hing eine alte Frau, mit einem Strick um den Hals!
    »Hast du Töne!« entfuhr es mir.
    »Das Zeittor befindet sich also unter diesem Baum«, sagte Mr. Silver.
    »Nichts einfacher als das – ihn zu finden«, sagte ich gepreßt. »Wir brauchen lediglich ganz England nach einem Baum abzusuchen, an dem eine alte Frau hängt. Oder müssen wir Schottland, Irland, Frankreich und Spanien in die Suche mit einbeziehen?«
    »Wir haben erst mal das Bild des Baums in der Kugel«, sagte Cardia.
    »Das ist nicht viel«, sagte ich.
    »Das ist sogar sehr viel«, widersprach mir die Hellseherin. »Ich hatte nicht geglaubt, daß ich es auf Anhieb schaffen würde. Nun wird uns die Zauberkugel den Weg weisen.«
    »Wie?« wollte ich wissen.
    »Solange wir uns auf den Ort zubewegen, an dem der Baum steht, wird das Bild gestochen scharf sein. Wenn wir vom richtigen Kurs abweichen, verliert das Bild an Schärfe. Würden wir in die falsche Richtung gehen, wäre das Bild kaum noch zu erkennen.«
    »Du kannst den Baum mit deiner Kugel anpeilen«, sagte ich.
    »So ist es«, bestätigte Cardia.
    Diese Antwort gab mir Auftrieb, ließ mich wieder hoffen. »Wie gehen wir vor? Hast du einen Vorschlag? Ich bin dafür, daß wir uns gleich auf den Weg machen.« Ich tippte mit dem Zeigefinger an meine Stirn. »He, ich habe eine Idee: Am schnellsten müßte sich dieser Baum finden lassen, wenn wir uns mit der Zauberkugel in einen Hubschrauber setzen. Du sagst dem Piloten, wohin er fliegen soll, und sowie das Bild unscharf wird, korrigierst du den Kurs.«
    »Die Idee ist gut«, sagte Mr. Silver.
    »Natürlich ist sie das; stammt ja auch von mir«, gab ich übermütig zurück. »Bist du mit meinem Vorschlag einverstanden, Cardia?«
    Die Hellseherin nickte.
    »Darf ich mal euer Telefon benützen?« fragte ich Mr. Silver.
    »Mein Telefon ist dein Telefon«, gab der Ex-Dämon großzügig zurück.
    Ich begab mich zum Apparat und rief Tucker Peckinpah an.
    »Partner, wir brauchen Ihren Privathubschrauber.«
    ***
    Jetzt öffnete der Fremde auch die Augen. Mark Cronenberg hatte noch nie einen Menschen mit violetten Augen gesehen. Er dachte, sich zu täuschen, und die ungewöhnliche Farbe verflüchtigte sich auch sehr schnell.
    »Ich bin… Mein Name ist Mark Cronenberg … Ich habe Sie … Haben Sie Schmerzen?«
    Mortimer Kull antwortete nicht.
    »Ich kann nichts dafür… Sie waren auf einmal da … Mann, so kann man doch nicht über eine Straße gehen … Sie hätten tot sein können. Wenn ich nur ein bißchen schneller gefahren wäre, wär’s um sie geschehen gewesen. Wie fühlen Sie sich?«
    Kull schwieg.
    »Warum antworten Sie denn nicht?« fragte Cronenberg.
    »Vielleicht hat er einen Schock«, rief Jennifer Shore aus dem Auto.
    »Wie ist Ihr Name?« erkundigte sich Cronenberg. »Sie haben keine Papiere bei sich. Ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel, daß ich nachgesehen habe, aber man muß schließlich wissen, wen man…«
    »Red nicht so lange, Mark!« rief Jennifer. »Es ist doch völlig unwichtig, wie der Mann heißt. Wichtiger ist, daß er schnellstens in ein Krankenhaus kommt. Man muß ihn gründlich untersuchen. Er kann innere Verletzungen haben.«
    »Glauben Sie, daß Sie aufstehen können, Sir?« fragte Cronenberg.
    »Natürlich nicht allein, ich helfe Ihnen selbstverständlich.«
    Kull drehte den Kopf zur Seite.
    »Mach die hintere Tür auf, Jennifer!« rief Cronenberg.
    Endlich wagte das Mädchen auszusteigen. Cronenberg zerrte Mortimer Kull auf die Beine und schleppte ihn zum Toyota.
    »Meine Güte, wenn er wirklich innere Verletzungen hat, sollte ich das nicht tun. Ich könnte damit alles noch viel schlimmer machen.«
    »Wir können ihn hier nicht liegen lassen«, sagte Jennifer.
    »Er wird mir die Sitze versauen.«
    »Ist das deine einzige Sorge? Du solltest froh sein, daß du nicht zum Mörder wurdest.«
    »Hilf mir, ihn in den Wagen zu verfrachten!« verlangte Cronenberg. »Aber vorsichtig, damit nicht alles schmutzig wird. Ich möchte wissen, warum er keinen Ton sagt. Vielleicht ist er von Geburt an stumm. Ich verlasse das Krankenhaus erst, wenn er mir seinen Namen und seine Adresse aufgeschrieben hat.

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