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1500 - Der Albino

1500 - Der Albino

Titel: 1500 - Der Albino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas vor?
    »Es gibt nur eine Möglichkeit«, sagte sie. »Du musst den Bann von ihnen nehmen. Dann werde ich mir einen schnappen und ihm das Blut aus den Adern saugen.« Sie drehte sich etwas nach rechts und legte einem Mann die Hand auf die Schultern. »Für ihn habe ich mich entschieden.«
    Mit den Nerven fertig war Saladin sicherlich nicht, aber er war etwas von der Rolle. Er starrte Justine an, als hätte er sie zum ersten Mal in seinem Leben gesehen, und flüsterte nur: »Was soll das, verdammt?«
    »Das ist meine Bedingung.«
    »Und danach?«
    »Sehen wir weiter.«
    Auch ich wusste nicht, welchen Plan die Cavallo verfolgte. Ich hoffte, dass er Suko und mir letztendlich entgegenkam. Schließlich stand sie auf unserer Seite, wobei ich bei manchen Situationen nicht hundertprozentig davon überzeugt war, denn Justine ging auch gern ihre eigenen Wege. Den Beweis hatte sie hier angetreten.
    »Gut, Justine, ich werde es dir erlauben. Den Rest erledigen wir dann in der Vampirwelt.«
    Die blonde Bestie lächelte nur. Doch im Moment hatte sie überhaupt nichts an sich, was an eine Bestie erinnerte.
    Saladin straffte sich. In seinem Gesicht regte sich kein Muskel, als er den entscheidenden Satz sprach. Es waren Worte, die ich nicht verstand, weil sie nur gemurmelt worden waren, aber sie zeigten genau den Erfolg, den Justine gewollt hatte.
    Die Gäste erwachten aus ihrem Schlaf. Es war kein schnelles Hochschrecken wie bei vielen Menschen, wenn sie abrupt aus dem Schlummer gerissen wurden. Hier bewegten sich die Gäste langsam.
    Sie stöhnten auch, sie sprachen mit sich selbst, sie öffneten die Augen und schauten sich um, ohne etwas zu begreifen.
    Einer bewegte seine Hand zu hektisch über den Tisch. Er stieß dabei sein noch volles Glas um. Das Bier schwappte über den Tisch und tropfte dann zu Boden.
    Ein anderer Gast wollte aufstehen. Er schaffte es nicht, sank zurück und fuhr über seine Stirn.
    »Verdammt, was ist los?« fragte eine raue Stimme.
    Saladin übertönte alle Geräusche. »Jetzt bist du an der Reihe, Justine. Ich habe meinen Part eingehalten.«
    »Das hast du.«
    »Nimm ihn dir!«
    Ich stand plötzlich wie unter Strom. Ich wusste nicht, wie es weitergehen würde.
    Auf die Tür und damit auf mich achtete niemand, und so zog ich sie noch weiter auf. Die Beretta hatte ich nicht weggesteckt. Sie war die einzige Waffe, die Saladin gefährlich werden konnte, denn er war alles andere als kugelfest.
    Mein Blickwinkel war so gut, dass ich ihn schon jetzt mit einem gezielten Schuss hätte erwischen können, aber ich war kein Killer, und ich schoss auch auf keinen Waffenlosen.
    »Beweg dich, Justine!« zischte Saladin.
    »Ja, ja, schon gut.«
    Ich sah alles. Ich sah auch Suko, der wie auf dem Sprung stand. Sicherlich dachte er an seinen Stab, mit dem er die Zeit anhalten konnte. Um ihn hervorzuholen, musste er sich bewegen, und das würde Saladin sehen. Dann würde er schneller sein und Suko innerhalb einer Sekunde hypnotisieren.
    Allerdings hätte ich dann auch geschossen, denn ich stand noch immer sehr günstig.
    Die Cavallo zerrte einen Gast von seinem Stuhl hoch. Der war natürlich sauer. Er schlug mit torkelnden Bewegung um sich und rief:
    »He, was soll das denn?«
    Justine hob ihn locker mit einer Hand hoch und wuchtete ihn gegen die Theke. Der Mann riss seinen Mund auf, aber er verkniff sich den Schmerz und starrte in das Gesicht der Blutsaugerin, das sich verändert hatte.
    Justine präsentierte ihre beiden Vampirzähne. Der Mann sah dies, und für ihn brach eine Welt zusammen. Das musste der Schock seines Lebens sein.
    Justines Mund öffnete sich noch weiter, und ein Krächzen des Entsetzens drang aus der Kehle des Mannes.
    Justine griff zu.
    Mit einem heftigen Ruck zog sie ihn zu sich heran. Sie drückte seinen Kopf zur Seite, sodass sich die Haut an der linken Halsseite spannte.
    Alles was recht war, das konnte ich nicht zulassen. Suko dachte bestimmt ebenso, aber ich war schneller als er und trat mit gezogener Waffe in den Gastraum.
    »Ich glaube, das reicht erst mal…«
    ***
    Ich zielte nicht auf Justine Cavallo, sondern richtete die Mündung auf Saladin. Auch wenn eine gewisse Entfernung zwischen uns lag, er wusste über meine Treffsicherheit Bescheid, und so war ihm klar, dass ich ihn auf jeden Fall treffen würde.
    Im Gastraum breitete sich die große Starre aus. Das galt auch für die Männer an den Tischen. Sie kamen mir wieder so vor, als wären sie in den alten Zustand versetzt worden, denn

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