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1500 - Der Albino

1500 - Der Albino

Titel: 1500 - Der Albino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch jetzt hatten sie den Überblick verloren.
    »He, Geisterjäger, du hast mir noch in meiner Sammlung gefehlt«, zischte Saladin. »Dann kann ich ja mit dem großen Aufräumen beginnen.«
    »Die Kugel für dich steckt bereits im Lauf, Saladin.«
    Er lachte nur, und mitten in sein widerliches Lachen hinein donnerte der Schuss wie ein Gewitterschlag…
    ***
    Dicht über der Theke sah ich einen Feuerstrahl, der aus der Mündung eines recht dicken Rohrs gedrungen war. Der Lauf gehörte zu einer Schrotflinte, und die hielt Rose Nelson in beiden Händen. Es war ihr gelungen, unbeobachtet nach ihr zu greifen, und über die Theke hinweg hatte sie auf Saladin gezielt, geschossen und ihn auch getroffen.
    Die Ladung erwischte ihn in der Körpermitte. Zwar lagen ein paar Meter zwischen ihnen, aber die Wucht hatte trotzdem ausgereicht, um ihn von den Beinen zu reißen und ihn zurück bis gegen die Eingangstür zu schleudern.
    Dort brach er langsam zusammen. Er sank in die Knie und blieb dann auf dem Boden hocken.
    Ich hatte noch nie einen so erstaunten Ausdruck in seinem Gesicht gesehen. Wie schlimm die Schrotladung ihn erwischt hatte, konnte ich nicht sagen. Schrot kann töten, wenn die Schussdistanz nahe genug war.
    Die Wirtin stand auf der Stelle wie eine bleiche Wachsfigur. Auch Justine tat nichts. Sie ließ ihr Opfer zu Boden sinken und drehte sich langsam um, weil Saladin auch für sie die entscheidende Figur in diesem bösen Spiel war.
    Ich schaute den Hypnotiseur an. Suko tat es ebenfalls. Er schüttelte dabei den Kopf. Dann fragte er mich: »Kannst du das glauben?«
    »Ja, es ist wahr.«
    Einen kurzen Augenblick nur hatten wir uns unterhalten. Die Zeit hatte dem Hypnotiseur ausgereicht. Er war nicht tot. Er war auch nicht so schwer verletzt, als dass er nicht seine Kräfte hätte einsetzen können, und das tat er jetzt.
    Justine sah es.
    Ihr Schrei zitterte durch die Luft, und eine Sekunde später sahen wir, dass wir es wieder nicht geschafft hatten.
    Dafür Saladin.
    Er beamte sich weg. Die Gestalt löste sich auf, war für einen winzigen Moment noch als heller Schatten zu sehen, und dann gab es sie nicht mehr. Der Platz vor der Tür war leer.
    Wir hörten nur einen Kommentar. Es war Rosa Nelsons gellendes Lachen, für die alles einfach zu viel gewesen war…
    ***
    Der Fall hatte schon Nerven gekostet. Letztendlich war er glimpflich für uns abgelaufen. Nur Lucio hatte es erwischt.
    Justine stand an der Theke und lächelte spöttisch, als sie mich auf sich zukommen sah.
    »Eine Frage mal.«
    »Bitte, John.«
    »Hättest du wirklich zugebissen?«
    Sie legte den Kopf zurück und lachte. »Die Antwort werde ich dir nicht geben. Da kannst du nur raten.«
    »Danke, darauf verzichte ich…«
    ENDE

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