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1502 - Die letzte Frist

Titel: 1502 - Die letzte Frist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aufgaben im Rahmen des kosmischen Geschehens zugedacht hatte, so wurden ihnen Aktivatoren jetzt wieder genommen, und niemand vermochte darin etwas anderes zu erkennen, als das ES mit seinen Schützlingen unzufrieden war. „Vielleicht haben wir falsch gedacht", sagte Reginald Bull. „Wir nahmen an, daß wir Wanderer dort finden müßten, wo er heute stehen sollte, wenn er nicht vor knapp zweieinhalbtausend Jahren vernichtet worden wäre. Womöglich sollten wir an einem der anderen Standorte nachsuchen."
    „Wo, Bullos?" fragte der Haluter düster. „Da, wo Wanderer sich neunzehnhundertsechsundsiebzig oder meinetwegen im Jahr seines Untergangs, dreiundzwanzigsechsundzwanzig, befand."
    „Hast du eine Ahnung, welche Distanz ein Körper, der sich mit einer Geschwindigkeit von elfhundertfünfzig Kilometern in der Sekunde bewegt, in einem Jahr zurücklegt?"
    „Nein", gab der Mann mit dem rostroten, zu Bürstenstoppeln geschnittenem Haar bereitwillig zu. „So schnell kann ich im Kopf nicht rechnen."
    „Etwas mehr als sechsunddreißig Milliarden Kilometer", meldete sich der Syntron durch seinen Servo diensteifrig zu Wort. „Richtig", bestätigte Icho Tolot, der mit seinem Planhirn, das die Denkgeschwindigkeit und die Rechengenauigkeit eines Computers entwickelte, Bull gegenüber allerdings einiges voraushatte. „Seit eurer ersten Begegnung mit dem Superwesen sind zweitausendsiebenhundertachtzig Jahre vergangen. Macht weniger als elf Lichtjahre, die Wanderer sich von seinem damaligen Standort hätte entfernen können."
    „Ja, und?" fragte Bull. „Immer vorausgesetzt, daß ES mit seinem exotischen Sinn für. Humor die Kunstwelt diesmal nicht noch besser versteckt hat als damals - und warum sollte ES das? Schließlich will ES etwas von uns! -, beträgt die Reichweite unserer Orter und Taster zweiundzwanzig Lichtjahre. Wir können an Wanderers Bahn entlang jeweils fünftausendsiebenhundert Jahre weit in die Vergangenheit und in die Zukunft blicken. Aber da ist nirgendwo etwas zu sehen."
    Reginald Bull schaute verwundert zu dem halutischen Riesen auf, der ihn aus zweien seiner rotglühenden Augen nachdenklich musterte. „Daran hatte ich nicht gedacht", bekannte Bull. „Wir waren schon einmal in einer ähnlichen Lage", sagte Atlan. „Damals waren wir nicht auf der Suche nach Wanderer, sondern nach EDENzwei, der Welt der Konzepte. Wie wurde uns gesagt? ›EDENzwei ist dort, wo man ES sucht‹."
    „Merkwürdig, daß du auf EDEN zu sprechen kommen solltest", meinte Perry Rhodan. „Ich hatte vor ein paar Sekunden einen ähnlichen Gedanken. Vielleicht bewegt der neue Wanderer sich nicht auf der Bahn seines Vorgängers, sondern entlang des Orbits von EDENzwei."
    „Der uns bekannt ist", ergänzte Reginald Bull. „Die Daten sind vorhanden", bestätigte Rhodan. „Warum zögern wir dann noch?" fragte der Arkonide.
     
    *
     
    Die Idee erschien plausibel, aber sie brachte das gewünschte Ergebnis nicht. Die EIDOLON flog weit hinaus in den Halo der Milchstraße und durchsuchte mit allem, was ihr an feinfühligen Geräten zur Verfügung stand, den Raumsektor, in dem EDEN II sich heute hätte befinden müssen.
    Der Halo mit seiner geringen Sternendichte war noch freier von Störeinflüssen als der Raum zwischen den Cygnus- und Orion-Armen. Orter und Taster waren in der Lage, unbeeinflußt zu arbeiten, und man errechnete ihre Reichweite zu 30 Lichtjahren. Von Wanderer oder irgendeinem anderen Himmelskörper fand sich jedoch keine Spur.
    Am 15. Oktober 1169 war inzwischen angebrochen, der kritische Tag, den Homunk als letzten Termin für die Abgabe der Zellaktivatoren genannt hatte. An Bord der EIDOLON, besonders unter den Aktivatorträgern, hatte sich jedoch inzwischen eine gewisse Lethargie breitgemacht.
    Man hatte sich alle Mühe gegeben, der Aufforderung der Superintelligenz Folge zu leisten. Wenn ES es denjenigen, die seiner Anweisung zu folgen willens waren, so schwermachte, den Rendezvous-Punkt zu finden, wen traf dann die Schuld? Was für einen Unterschied machte es überhaupt, ob die Zellaktivatoren auf Wanderer abgegeben wurden oder am Ende des 15. Oktober einfach zu funktionieren aufhörten?
    Perry Rhodan hatte sich in sein Privatquartier zurückgezogen. Der Autopilot steuerte die EIDOLON nach den Daten, die er sich aus dem Speicher des Bordsyntrons besorgte, durch den Raumsektor, in dem EDEN II, wenn es noch existierte, sich um diese Zeit hätte befinden müssen, Wie bei der Suche entlang des ehemaligen

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