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1503 - Krisenfall Topsid

Titel: 1503 - Krisenfall Topsid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zwei weitere, und schon war er im Netzverbund der Enshgerd-Ahk-Bürokratie. Von hier aus konnte er jede Manipulation vornehmen, die er nur wollte.
    Shakian kicherte triumphierend.
     
    *
     
    Es war viel einfacher als erwartet. Sein erster eigener Plan lief wie ein Uhrwerk ab. In aller Eile warf er den Schutzanzug ab und verstaute ihn dort, wo er hingehörte. Niemand ließ sich im Keller blicken.
    Warum auch - der Angriff kam von draußen. Und seine Waffe trug jeder Schüler bei sich.
    Dann stürzte er nach oben, in einer Tasche die zweite Bombe. Hektik umfing ihn. Einer der Lehrer rannte ihn fast über den Haufen; doch er hatte nicht gesehen, woher Shakian kam. „He, Schüler! Was tust du hier? Du solltest draußen sein und den Feind suchen!"
    „Jawohl!" gab Shakian eifrig zurück. „Schlafmütze! Rasch hinaus!"
    Er hatte alle Mühe, den Triumph nicht allzu deutlich nach außen dringen zu lassen.
    Deshalb wandte er sich ab und versteckte seine Miene hinter Furcht und Zorn. Natürlich: Draußen explodierten Bomben, und die Schüler wurden mit Handstrahlern hinausgeschickt. Mit ihren „Werkzeugen", genau wie erwartet.
    In der Mauer klaffte ein riesiges Loch.
    Strahler wurden blind abgefeuert. Es stank nach Ozon.
    Er mischte sich schreiend unter die Gestalten im Halbdunkel. Sie verschmolzen fast mit Geröllbrocken und Schrunden, mit den schattigen Hängen im Morgendämmern.
    Hinter der nächsten Anhöhe lag Gambkasst. Von dort drang ein Rest städtischer Lichterflut heran.
    Shakian sah Grimassen der Angst.
    Kaum zu glauben, daß fast ausgebildete Saboteure ein dermaßen trauriges Bild abgaben.
    Plötzlich die ordnende Hand: Irgendwo schrie Gorgols Stimme Kommandos. Allmählich bildeten sich Trupps, die systematisch die Felshänge absuchten.
    Shakian orientierte sich. Er rannte bewußt wirr umher und tastete sich dabei hangaufwärts bis kurz außerhalb der Sichtweite. Hier lag die Höhle. Die beiden Leichen hatte niemand entdeckt.
    Jetzt die zweite, wesentlich schwächere Granate.
    Shakian stellte vierzig Sekunden Verzögerung ein und warf sie in die Höhle. Er rannte fort und machte durch besonders lautes Geschrei auf sich aufmerksam. „Vorsicht, hier sind sie! Kommt her! Hilfe, ich habe sie gefunden!"
    Seine Stimme durchdrang schneidend schrill den Lärm. Plötzlich setzte Ruhe ein. Er löste mehrmals hintereinander seinen Strahler aus. Die Ränder der Höhlenöffnung schmolzen.
    Dann Gorgols Stimme: „Wo bist du, Shakian?"
    „Am Nordabhang! Schnell, sonst fliehen sie!"
    Innerhalb von zwanzig Sekunden war der Klon zur Stelle. Bei sich trug er als einziger eine Taschenlampe. „Dahinten!" Shakian deutete atemlos auf die Höhlenöffnung. „Da drin haben sie sich verschanzt."
    Etwa zwanzig Schüler waren jetzt beisammen. Sie schwärmten aus und näherten sich auf Kommando dem Eingang. Doch nicht rasch genug, denn in dem Augenblick zündete die Bombe. Ein krachender Laut sprengte fast ihre Ohren. Vom Blitz geblendet, ließ sich Shakian zu Boden fallen.
    Endlich kehrte völlige Stille ein. „Was ... was ist geschehen?" stammelte Shakian.
    Gorgol kauerte direkt neben ihm. „Sie haben sich umgebracht", vermutete der Klon. „Selbstmörder.
    Wie viele waren es?"
    „Keine Ahnung. Ich habe nur Bewegung in der Höhle gesehen."
    Ein mißtrauischer Blick traf Shakian. Gorgol erhob sich und steuerte vorsichtig die Höhle an. Der Kegel seiner Taschenlampe irrte über verbrannten Fels. Rauchschwaden versperrten zusätzlich die Sicht.
    Shakian brachte seine Waffe in Anschlag.
    Gemeinsam mit Gorgol sprang er auf, direkt in den Höhleneingang. Sie rollten zur Seite und kamen schußbereit auf die Beine. „Nichts", sagte Gorgol. Dann fiel der Lampenschein auf die Überreste topsidischer Körper. „Hm.
    Scheint so, als wären es zwei gewesen." Er schnüffelte in der Luft, kniete nieder und hob einen abgerissenen Arm hoch. „Keine Kleidungsreste. Alles verbrannt. Wer das war, kriegen wir nie heraus."
    Ein letztes Mal sog er mißtrauisch die Luft ein.
    Shakian folgte demonstrativ seinem Beispiel. „Was zum Teufel wollten sie hier?" wunderte sich Gorgol indessen. „Hätten sie ein Strahlengeschütz gehabt, wir wären hinüber gewesen. Die Schule hat fast keine Schutzmaßnahmen.
    Das würde sich nicht lohnen, weil es so viele Schulen gibt ... Hm."
    Gorgol wandte sich ab und trat ins Freie. Nun schnüffelte Shakian ein weiteres Mal. In der Luft hing ein Geruch wie nach verbranntem Pulver - und etwas anderes, das zum Glück nicht

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