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1503 - Krisenfall Topsid

Titel: 1503 - Krisenfall Topsid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Es gab nur eine Erklärung: Gorgol hatte Vorkehrungen getroffen, die den Wächter ersetzten.
    Das war es.
    Shakian hielt inne und kehrte um.
    Ganz in der Nähe befand sich ein Lager für Lehrmittel. Darunter waren Waffen, Kampfanzüge, Funkgeräte. Er demontierte den Deflektor eines Anzuges und hängte sich das Gerät an den Gürtel.
    Jetzt zurück, dachte er, zumindest sicher vor Kameras.
    Unsichtbar näherte sich Shakian der Schwelle. Bis zu diesem Punkt war er ungefährdet.
    Wo hätte er selbst eine Falle angebracht? Denn eine Falle existierte; sonst hätte Gorgol die Syntronik einfach mit Selbstschußanlagen umgeben.
    Shakian sah sich nochmals genau die Schwelle an. Und jetzt erkannte er die hauchfeinen Punkte, die ihm vorher entgangen waren. Ein paar davon bargen simple Fotozellen. Andere waren vermutlich hochsensible Orter. Sie würden Alarm auslösen und den eigentlichen Mechanismus aktivieren.
    Den eigentlichen ...
    Mit einemmal erstarrte er. Er war froh, daß er den Raum nicht betreten hatte. An der Decke verliefen schmale, glitzernde Streifen. Wenn ihn nicht alles täuschte, handelte es sich um Fesselfeldprojektoren. Eine einfache, aber wirksame Falle.
    Der Klon hatte dennoch sein Ziel verfehlt, denn jetzt wußte Shakian Bescheid. Dennoch, Gorgol hatte das, was in der Schule per Zufall zur Verfügung stand, raffiniert genutzt. Vorsichtig machte er sich auf den Rückweg. Zunächst montierte er den Deflektor dort, wo er ihn ausgebaut hatte, dann huschte er lautlos in die Schlafkammer.
    Er hatte den Schatten eines komplizierten Plans, denn einfach war Gorgol nicht zu überlisten.
    Das Herzstück dabei war die Differenz zwischen altem und neuem Topsid. Ersteres bedeutete Primitivität, das zweite stand für Technik. Und beide existierten nahe nebeneinander, so wie an der Schule.
     
    *
     
    Das Gebäude voraus barg die Leichenhalle von Gambkasst. Shakian steuerte den Gleiter zum Hintereingang und landete. Niemand zu sehen; Beamte taten keinen Dienst mehr um diese Zeit.
    Seine Ausbildung als Saboteur kam ihm zugute. Die Alarmanlage war ein Witz, jedenfalls für seine Verhältnisse. Er drang ein und knipste die Taschenlampe an. Da standen aufgebahrt in Kästen die sterblichen Überreste.
    An jedem der Behälter hing ein Datenblatt. Er hatte sofort Erfolg. Unbekannter Topsider, männlich, besondere Merkmale fehlten. Identifizierung unmöglich. Tod vor zwei Tagen eingetreten.
    Shakian öffnete den Kasten und zerrte den Leichnam heraus. Jetzt zum Gleiter damit, auf der Ladefläche verstauen. Dann kam ein zweiter Leichnam an die Reihe. Die Merkmale waren genau wie vorher: unbekannt, nicht identifizierbar.
    Unbewußt grummelnd nahm er die Brandsätze heraus, verteilte sie im Gebäude, gab per Funk den Zündbefehl. An sechs Stellen begann das Gebäude zu brennen. Shakian erkannte, daß an vielen Ecken Holz verbaut war - die Leichenhalle brannte wie Zunder.
    Er stürmte hinaus und ließ die Tür offenstehen.
    Innerhalb einer Minute war er verschwunden. Anschließend flog er zurück zur Schule.
    Knapp außer Sichtweite landete er und warf die Leichen aus dem Gleiter. Die richtige Stelle stand schon seit Tagen fest; eine unwegsame Höhle, schwer erreichbar und von der Schule aus kaum erkennbar.
    Dort legte er die schlaffen Körper ab.
    Shakian klopfte sich zufrieden auf die Brust und kehrte zur Schule zurück, als sei nichts geschehen.
    Am nächsten Morgen nahm er wie gewöhnlich am Unterricht teil. Gorgol weihte sie in die Geheimnisse psychologischer Kriegführung ein.
    Nur noch wenige Tage zur Abschlußprüfung.
    Shakian und die anderen erhielten mehr Freizeit, allerdings mit einem Hintergedanken: Die Schüler hatten jede Minute zur Arbeit nötig. Lediglich er selbst bildete die Ausnahme. Nicht umsonst hatte Gorgol ihm eingebleut, was die Sabotagearbeit ausmachte.
    Eine unbeaufsichtigte Pause nutzte Shakian zum nächsten Spaziergang in den Keller.
    Er wartete ab, bis niemand mehr zu hören war, und betrat eine der kleinen Waffenkammern. Hier lag eine geballte Auswahl dessen, was er benötigte. Strahler, chemische Kampfstoffe, Bomben.
    Er nahm eine kleine und eine mittelgroße Handgranate, beide mit Zeitzünder. Die eiförmigen Gegenstände barg er unter seinem Hemd. Bevor er ging, richtete er noch die Bombenstapel unauffällig her, dann trat er hinaus auf den Gang.
    Schritte näherten sich.
    Er setzte eine unbefangene Miene auf und hoffte, daß seine Schuppenhaut nicht grau war. Das hätte ihn verraten können. Im

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