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1503 - Krisenfall Topsid

Titel: 1503 - Krisenfall Topsid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keinerlei erfahrene Raumfahrer.
    Nur die Klone ... Einwanderer jedoch genossen grundsätzlich nicht dasselbe Vertrauen wie Einheimische.
    Shakian hatte viel über Raumfahrt gelernt.
    Seine kühnsten Erwartungen wurden übertroffen. Der Flug durch das All war eine Erfahrung, die er niemals wieder missen wollte. Sie landeten auf einem Planeten namens Olymp. Zum erstenmal erlebten die Diplomaten, was Zivilisation dieser Stufe wirklich bedeutete.
    In zwanzig Schichten übereinander bewegte sich Gleiterverkehr. Kilometerlange Container schwebten auf strahlende Bogen aus Energie zu, wie von Geisterhand bewegt.
    Dennoch herrschte erträglicher Lärm. Es stank nicht. Die Luft war rein und klar, trotz der vielen Menschen und Roboter.
    Am Ende eines Rundflugs trafen sie sich mit Vertretern der örtlichen Politik.
    Die Topsider steckten viele Vorwürfe ein. Man nannte sie rückständig und kriegslüstern.
    Einer der Abgeordneten sprach ihnen offen das Mißtrauen aus. Er setze sich dafür ein, daß Topsid in planetare Isolation genommen werde.
    Shakian betrat die MOWGLI mit klopfendem Herzen. Die Worte hatten ihm einen Schock versetzt.
    Die anderen ärgerten sich nur - er aber beschloß, dieses Bild Topsids zu ändern.
     
    *
     
    Eines Tages ließ Forak-Ziak ihn zu sich rufen.
    Das Büro des Schulleiters lag in einem der Nebenflügel. Es war mit allem Luxus ausgestattet und besaß sogar eigenen Syntronanschluß. Als Shakian den Raum betrat, lief der Bildschirm. „Äh, Shakian. Da bist du ja." Seine Schuppen glänzten ölig wie von überschüssiger Feuchtigkeit. „Ich habe dich rufen lassen. Aber nicht, weil ich dich für gute Ergebnisse loben möchte.
    Jetzt geht es um etwas anderes."
    „Worum denn?" erkundigte er sich respektvoll. „Um deine Familie."
    „Wie bitte? Ich halte zu meiner Familie keinerlei Kontakt ..."
    „Das ist mir bekannt." Forak-Ziak deutete auf den Bildschirm. Mit einer Hand langte er in den Aschenbeutel, den er an der Hüfte trug, und verteilte eine knappe Handvoll über seinen Schuppenpanzer. Die Flocken schluckten den feuchten Schimmer seiner Haut. „Und doch ... Wieso weißt du überhaupt über meine Familie Bescheid?"
    „Der Geheimdienst der Triumvirn durchleuchtet routinemäßig jeden Schüler. Bei dir ist das schon vor langer Zeit geschehen. Aber heute habe ich eine Nachricht erhalten. Es dreht sich um deinen Befruchter. Alker-Grod."
    „Was ist mit ihm?"
    „Er hat die letzten Jahre in Gambkasst verbracht, wie du weißt. Leider konnte er dort nicht Fuß fassen. Vor einigen Tagen hat er einen Mann im Amt für Boden und Bauern umgebracht ..."
    „Was?"
    „Einen gewissen Linkiak-Chik. Sagt dir der Name etwas?"
    „Linkiak-Chik, ja. Ich erinnere mich. Er war für den Verlust unserer Farm verantwortlich."
    „Wie dem auch sei: Alker-Grod sitzt im Kerker von Gambkasst in Todeshaft. Das Urteil kann jederzeit vollstreckt werden. Hast du den Wunsch, ihn noch einmal zu sehen?"
    Shakian mußte nicht überlegen. „Nein", sagte er, „den habe ich nicht."
    „Und der Rest deiner Familie? Sie wurde an die Familie des Beamten verschenkt, in lebenslange Rachesklaverei. Willst du etwas unternehmen?"
    Diesmal überlegte Shakian etwas länger. „Nein", entschied er dann. Rachesklaverei ... das unterste Dasein, das möglich.war. Er konnte froh sein, daß Alker-Grod ihn damals nicht mitgenommen hatte.
    Nachdenklich verließ er das Büro des Schulleiters. Plötzlich war er schweißnaß, ohne daß er den Grund hätte nennen können. In der anschließenden Sitzung stand ein weiteres Mal das Thema Tod auf der Tagesordnung. Sie besprachen die innertopsidischen Ereignisse des Abends.
    Imperator Trukrek-Anur hatte seinen gesamten Beraterstab hinrichten lassen. Wegen erwiesener Unfähigkeit, hieß es, denn Trukrek-Anur hatte einen Sieg über die beiden anderen Reiche verlangt.
    Allein daran erkannte Shakian, wie wenig Realismus der Imperator besaß. Inzwischen war jedes der drei Reiche ähnlich stark. Wie konnte er da einen Sieg verlangen?
     
    *
     
    Gegen Ende 1154 NGZ legte er seine Diplomatenprüfung ab. Auch diesmal bestand er als Bester der Schule - ohne jede Täuschung, aus eigener Kraft.
    Nun also die Praxis - Shakian bewarb sich um einen Posten im Galaktikum, als Botschaftshelfer einer größeren Delegation. Er hatte beste Chancen. Zwei Tage nach Ende der Prüfungen wurde das Ergebnis bekanntgegeben.
    Doch Shakian stand nicht auf der Liste. Statt dessen fand sich ein Vermerk. Bitte melden im Amt für

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