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1503 - Krisenfall Topsid

Titel: 1503 - Krisenfall Topsid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Seine Finger verloren alle Kraft. Die Kartanin war gut, höllisch gut.
    Im Bruchteil einer Sekunde war sie außer Reichweite. Dao-Lin rannte in Panik. Dabei war sie eine Kartanin, eine kampferprobte Frau ihres Volkes. Shakian wäre nicht sicher gewesen, ob er sie im Kampf hätte besiegen können.
    Das Feuer breitete sich aus. Im grellen Schein der Flammen nahm er die Verfolgung auf. Er wollte sie haben, unbedingt. Vielleicht konnte er sie einfach laufen lassen. Und was, wenn sie doch noch ein Versteck fand? Wenn sie gegen alle Wahrscheinlichkeit überlebte? Nein, er durfte es nicht zulassen, um keinen Preis.
    Innerhalb weniger Sekunden hatte er sie in die Enge getrieben. Die Kartanin bekam kaum noch Luft.
    Ihre Bewegungen wirkten taumelnd, wesentlich schwächer als seine eigenen.
    Shakian näherte sich mit starrem Blick. Sie stand so optimal, als hätten sie den Bewegungsablauf vorher geübt. Ihre Deckung war eine der präparierten Maschinen. Er streckte die Hand aus und berührte die Kontrollen. Dort, der graue Hebel.
    Beim erstenmal zuckte er noch zurück. Das Material war glühend heiß.
    Dann jedoch riß er ihn seitwärts. Der Schiingenmechanismus schnappte zu. Ein Seil wickelte sich um ihren Körper und schnürte die Kartanin ein. Shakian stürzte vor und versetzte ihr einen harten Schlag an den Kopf.
    Alker-Grod stand auf und verhielt nachdenklich. Dann stellte er sich vor Shakian und schien ihn loben zu wollen. Statt dessen ein Schlag vor den Kopf.
    Ja, Alker-Grod. Nach all den Jahren würde er sich an ihm rächen können. Er würde endgültig erwachsen werden, durch diesen Tod im Feuer seinen Seelenfrieden erschachern.
    Dao-Lin fiel halb betäubt zu Boden. Er hob rasch ihren erstaunlich leichten Körper an und schleppte ihn zu der Maschine, die er ausgesucht hatte. Währenddessen kam die Kartanin zu sich und trat mit den Beinen aus.
    Zu spät. Er ließ sich nicht beeindrucken. Das Feuer versengte die Schleimhäute über seinen Augen.
    Trotzdem fand er seinen Weg. Nur noch ein paar Sekunden waren übrig.
    Alker-Grod brüllte, schrie. Eine Klaue, zur Faust geballt und zum Schlag erhoben. „Shakian-Grod! Was tust du? Du bist nicht Herr deiner selbst!"
    Alker-Grod und er, endlich vereint nach all den Jahren, in denen Shakian Karriere gemacht hatte. Er stellte sich vor, was dieser ihm angetan hatte. „Shakian-Grod!"
    Das Feuer schloß sie ein. Wo waren die Planen? Er hatte keine Ahnung. Mit beiden Händen löste er ihren rechten Arm aus der Fessel und hielt ihn so, daß das Räderwerk der Stanzmaschine die bepelzte Hand erfassen konnte. Ein kleiner Ruck noch. Die Kartanin kämpfte, doch er hielt hustend fest.
    Er würde Alker-Grod verprügeln, wie er noch nie verprügelt worden war. Das wäre seine Rache, prügeln, bis der andere seinen Verletzungen erlag.
    Alker Grod, niemals hättest du mich fortschicken dürfen. Nicht zu diesem Zeitpunkt - als ich gerade beginnen wollte, gegen dich zu kämpfen. Diesen übermächtigen, gottgleichen Schatten zu verkleinem, auf topsidisches Maß zu schrumpfen. „Shakian-Grod! Nicht! Ich habe dir vertraut!"
    Ein Feuersturm fegte über ihn und Dao-Lin-H’ay hinweg. An ihrer Stelle hätte er sich Alker-Grod gewünscht. Aber nein, statt dessen diese Kartanin ...
    Ein letzter Ruck. Los doch. Nur diese eine konsequente Bewegung. Die Flammen bildeten einen Ring; er mußte handeln!
    Seine Finger verkrampften sich. In seinem Schwanz war ein Zucken, das sich nicht mehr kontrollieren ließ. Nein. Er konnte nicht, das sah er nun. Er durfte nicht einen Mord durch den anderen ersetzen. „Shakian-Grod!" schrie sie.
    In Windeseile machte er ihre Fessel los und zerrte ihren Körper weg von dem stampfenden, stanzenden Ungestüm. Dao-Lin konnte nicht mehr laufen, ihre Beine gaben nach. Er zerrte sie durch das Feuer in den hintersten Winkel der Halle; dorthin, wo die Planen bereitlagen.
    In diesem Augenblick schloß Shakian mit allem ab.
    Innerhalb kürzester Zeit hatte er ihren schlaffen Körper in einer Ecke abgelegt. Sich selbst legte er dazu. Durch die Planen drang kein Licht mehr - nur die Hitze. Noch zwei Minuten lang.
     
    *
     
    Als er zu Bewußtsein kam, war ein furchtbarer Gestank nach Rauch in seiner Nase. Am Tor hörte er Gehämmer. Die Retter würden bald dasein. Vorsichtig lupfte er die Plane. Keine Flammen mehr, erkannte er, sie hatten es überstanden. „Dao-Lin?" In der Erregung klang sein Interkosmo wie krächzendes Gestammel. „Sag etwas, Dao-Lin."
    Zuerst kam nur Stöhnen,

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