Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1503 - Krisenfall Topsid

Titel: 1503 - Krisenfall Topsid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
schützten sie nicht gegen die Hitze. Aber es würde nur drei oder vier Minuten dauern.
    Genau die Zeit, die er überstehen konnte.
     
    *
     
    Die Inspektoren verhielten sich wie eine aufgescheuchte Herde Garaksechsen. Sie standen zusammengedrängt und aufgeregt am Rand der riesigen Gleiterschüssel und starrten hinunter.
    Neben ihnen schwebten kleine Roboter. Die Maschinen zeichneten jede Bewegung in erreichbarer Nähe auf.
    Zu ihnen gehörten eine Frau von Terra, der ferronische Rat Tsik Tanner, Blues von Gatas und Latos, der Unither Paa’pas und natürlich Dao-Lin-H’ay. Niemand trug eine Waffe.
    Unten zogen die Viertel der Hauptstadt Hunnak vorbei; nach Kmurkoko ihre zweite Station für heute.
    Anschließend stand noch die Musterfabrik in Enshgerd auf dem Programm. Dann war das Programm für heute beendet. Morgen konnten sich die Delegierten für eigene Ziele entscheiden.
    Shakian verzog sich zum hinteren Teil der Schüssel. Hier hatte er mehr Ruhe. Nur der Gestank störte, der von unten aufstieg. Auf der einen Seite das Wimmeln der Gleiter und modernen Flugmaschinen - auf der anderen.Seite produzierte Hunnak mehr Abgase als ein ganzer Planet der Galaktiker. „Nun?" hörte er entfernt Ganarsh-Aig sagen. „Was meinst du, Tanner?"
    Der Ferrone lächelte sarkastisch. „Sehr schön. Ich bin beeindruckt. Aber glaube nicht, daß ich auf euer Spiel hereinfalle."
    „Spiel?" wunderte sich Ganarsh-Aig. „Wir treiben kein Spiel." Seine Beteuerung war eine schauspielerische Glanzleistung, wenn auch völlig nutzlos. „O doch. Morgen sehen wir das, was wir sehen wollen. Dann sprechen wir uns wieder."
    Mehr hörte Shakian nicht. Er lehnte sich zurück und versuchte, den Flugwind zu genießen. Statt dessen hatte er plötzlich den Duft ihrer Farm in der Nase. Vor vielen Jahren ... Das Plätschern der kleinen Quellen, das Geräusch des Windes, das sich im Köm brach.
    Und mit einemmal eine Stimme inmitten des Idylls. Alker-Grod brüllte, schrie. Der kleine Shakian suchte Banderolen, um das Köm zu binden. Eine Klaue, zur Faust geballt und zum Schlag gehoben.
    Ausgerechnet Dao-Lin war es dann, die sich löste und auf ihn zukam. „Hallo, Shakian-Grod. Ich wollte die ganze Zeit mit dir sprechen."
    „Und worüber?" entgegnete er frostig. „Über morgen." Die Kartanin ließ sich von seiner Haltung nicht abschrecken. „Morgen finden wir das, was wir suchen. Daran gibt es keinen Zweifel. - Nein, leugne es nicht."
    „Meinetwegen. Du hast recht."
    „Die Frage ist nur: Wie gehen wir damit um? Dabei zähle ich auf deine Hilfe. Du bist der einzige Topsider, zu dem wir im Galaktikum Vertrauen haben. Du mußt helfen, die Wogen zu glätten."
    „Wogen?"
    „Sicher ..." Die Kartanin lächelte auf ähnliche Art wie ein Terraner. Dabei entblößte sie Zähne, die ebenso scharf waren wie ein topsidisches Gebiß. „Wenn wir das Ergebnis bekanntgeben, entsteht entweder im Galaktikum oder auf Topsid ein kleiner Aufstand. Aber wir brauchen Ruhe.
    Wir müssen Topsid auf den rechten Weg bringen."
    „Das versuche ich seit Jahren. Es hat keinen Sinn." Er sagte ihr nicht, welchen Weg er gewählt hatte; über das neue Feindbild, das eigentlich seinem Kopf entstammte. „Man darf die Hoffnung nicht aufgeben. Shakian-Grod. Denke daran."
    Dao-Lin-H’ay ließ ihn stehen und gesellte sich wieder zu den Galaktikern. Shakian dachte über ihre Worte nach. Die Fremde hatte leicht reden. Was wußte sie schon.
    Und vor seinem inneren Auge entstand ein zweites Mal die Farm. Wie sehr hatte er Alker-Grod bewundert und gehaßt. Diese Stimme. Er preßte die Fäuste an den Schädel und versuchte, nicht hinzuhören.
    Sieh dich um, Shakian. Dieses Land ist weit. Es ist nicht urbar, aber wir werden es urbar machen. Es wird uns alles kosten, was wir haben. Aber es wird uns Reichtum bringen. Ich weiß Dinge, die du nicht weißt, Shakian. Warte ab. Es wird leichter, als du denkst.
    Alker-Grod, ein kleiner Bauer. Wie konnte es sein, daß er unterschwellig noch immer Shakians Leben bestimmte?
     
    *
     
    Es war bereits dunkel, als sie in Enshgerd eintrafen.
    Die Fabrik lag - am Rand der Stadt, auf der einen Seite von Abhängen begrenzt, auf der anderen von Mauern. Über den Ziegelsteinen spielte ein letzter Schimmer der Doppelsonne Orion-Delta.
    Der Gleiter landete direkt vor den Toren der Fabrik. „Dies ist Territorium der Triumvirn!" rief Ganarsh-Aig laut. „Für eure Führung bin ich zuständig. Bitte folgt mir."
    „Wir verzichten auf einen Führer", hielt ihm

Weitere Kostenlose Bücher