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1506 - Eine Welt der Linguiden

Titel: 1506 - Eine Welt der Linguiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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saßen nebeneinander im Windschatten der Felsen. Rhodan hätte tausend Fragen gewußt, die er dem Friedensstifter hätte stellen können, aber er fühlte sich nicht zum Reden aufgelegt.
    Auch Balasar Imkord schwieg.
    Es war eigenartig: Dieses Schweigen, das zwischen ihnen herrschte, hatte nichts Unbehagliches an sich, ganz im Gegenteil: Rhodan hatte sich selten zuvor in seinem Leben so wohl gefühlt. Zwischen ihm und Balasar Imkord herrschte ein Einverständnis, das keine Worte brauchte.
    Als sie den Gleiter erreichten, stand die Sonne Anira bereits dicht über dem Horizont. Aus dem Obstgarten zu Füßen der Felsenplattform stiegen süße Düfte auf. Irgendwo lachte jemand. Rhodan trat an den Rand der Plattform. Er sah ein Kind, das zwischen den Bäumen spielte. Eine Linguidin sammelte Früchte auf und tat sie in einen Korb. Sie sah den Terraner oben auf dem Felsen stehen und winkte ihm freundlich zu.
    Drostett war eine rauhe Welt, die ihre Bewohner ganz bestimmt nicht verwöhnte. Und trotzdem schien dies ein Paradies zu sein, voller Ruhe und Frieden.
    Und voller Wunder.
    In diesem Augenblick, als er dort stand, faßte Perry Rhodan einen Entschluß.
    Die Welt der Linguiden mußte erhalten bleiben. Und damit meinte er nicht nur den Planeten Drostett.
    Auch der Rückflug verlief in tiefem Schweigen. Der Gleiter landete im Park. Sie stiegen aus. Fast eine Minute lang standen sie sich gegenüber. Dann reichten sie sich kurz die Hände und gingen schweigend ihrer Wege.
    Im Innern des Pavillons saß Reginald Bull. „Tu mir den Gefallen und stell mir jetzt keine Fragen", bat Rhodan. „Ich möchte einen solchen Tag nicht mit sinnlosem Geschwätz beenden!"
    „Du solltest so schnell wie möglich auf den Boden der Tatsachen zurückkehren", warnte Bull. „Ganz gleich, was du da oben in den Bergen gesehen und erlebt hast - du darfst dir von den Linguiden nicht völlig den Kopf verdrehen lassen."
    Rhodan ging zur Tür und öffnete sie. „Schon gut, ich habe verstanden", knurrte Reginald Bull.
    Rhodan mußte plötzlich lachen. „Merkst du eigentlich gar nicht, daß du selbst der beste Beweis dafür bist, daß du dich irrst?" fragte er.
    Bull starrte ihn mißtrauisch an. „Bist du jetzt übergeschnappt?" fragte er grob. „Warum verdrehen denn die Linguiden nicht einfach deinen Kopf?" fragte Rhodan zurück.
    Reginald Bull dachte eine Weile darüber nach. „Wahrscheinlich ist das nur ein Trick", brummte er schließlich. „Sie wissen, daß sie es nicht mit jedem machen können. Es würde unser Mißtrauen wecken. Also lassen sie den einen oder anderen übrig. Später komme ich bestimmt auch noch dran."
    „Das ist der größte Unsinn, den ich je gehört habe", sagte Rhodan kopfschüttelnd. „Außerdem wird ihnen die Zeit dazu, fehlen. Wir werden Drostett morgen verlassen."
    „So schnell? Das hat dir wohl dieser Friedensstifter eingeredet, wie? Die scheinen es ja sehr eilig zu haben, uns loszuwerden!"
    „Balasar Imkord hat damit nichts zu tun!"
    Bull stapfte davon, ohne sich noch einmal umzudrehen
     
    7.
     
    Während Perry Rhodan den Lebensweg des Friedensstifters beschritt, erhielt Salaam Siin von Dorina Vaccer eine kostenlose Nachhilfestunde in Sachen Sprache, nachdem er ihr ausgiebige Kostproben ophalischer Musikalität geliefert hatte.
    So mancher Wissenschaftler aus der ODIN und der CIMARRON hätte einen Arm und ein Bein darum gegeben, bei diesem Gespräch auch nur zuhören zu dürfen, aber die HARMONIE gehörte dem Ophaler, und man konnte sich über diese Tatsache nicht einfach hinwegsetzen. Salaam Siin aber schien völlig vergessen zu haben, daß da noch andere waren, die brennend gerne mehr über die Sprachkünste der Linguiden erfahren hätten.
    Etwas anderes hatte er ebenfalls vergessen: Daß Gucky sich in der HARMONIE aufhielt. Von dem Mausbiber war allerdings vorerst nichts zu sehen und zu hören. Er hatte sich in seiner Kabine verkrochen und rührte sich nicht von der Stelle. „Um unsere Auffassung von der Sprache als Werkzeug zu verstehen", sagte die Friedensstifterin, „mußt du zuerst etwas über unsere Philosophie wissen. Wir Linguiden unterteilen die Wirklichkeit in mehrere Realitäten oder Ebenen, die sich jeweils auseinander ergeben und alle in einem bestimmten Verhältnis zur Sprache stehen."
    „Das klingt kompliziert", summte Salaam Siin. „Ich kann mir ehrlich gesagt nichts darunter vorstellen."
    „Nur Geduld", sagte die Friedensstifterin lächelnd. „Nehmen wir zuerst die höchste und zugleich

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