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1506 - Eine Welt der Linguiden

Titel: 1506 - Eine Welt der Linguiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bull bissig. „Oh, bitte, gern geschehen", erwiderte Salaam Siin spöttisch. „Immerhin ist es doch offensichtlich, daß es gewisse Ähnlichkeiten zwischen der ophalischen Musik und der Überredungskunst der Linguiden gibt", fuhr Reginald Bull ungerührt fort. „Das hat diese Dorina Vaccer natürlich auch gemerkt, und darum hat sie sich an dich herangemacht."
    „So würde ich das nicht bezeichnen", murmelte Salaam Siin auf seine musikalische Weise, aber Reginald Bull achtete nicht darauf. „Sie hat gemerkt, daß du am ehesten fähig sein dürftest, den Trick zu durchschauen", fuhr er fort. „Ist dir das erst mal gelungen, wirst du früher oder später auch ein Mittel finden, dich und andere vor dem Gerede der Linguiden zu schützen. Also beschloß sie, dich auszuschalten."
    „Was du nicht sagst", staunte Salaam Siin. „Davon habe ich gar nichts gemerkt!"
    „Das ist ja das Hinterhältige an dieser Methode", knurrte der Terraner. „Man kann den Linguiden noch nicht einmal etwas nachweisen. Besonders der, den es trifft, hat gar kein Interesse daran, sie zur Rechenschaft zu ziehen."
    Salaam Siin produzierte einen gedämpften Paukenschlag. „Ich wollte, du würdest endlich sagen, was du eigentlich meinst", fügte er hinzu. „Ist das denn nicht offensichtlich?" fragte Bull verwundert. „Du wirst in deine Heimat zurückkehren. Damit bist du erst mal weit weg vom Schuß."
    „Wieso sollte ich in meine Heimat zurückkehren?" fragte Salaam Siin verblüfft. „Das hast du doch gerade selbst erklärt!"
    „Ich habe gesagt, daß ich es jetzt jederzeit tun könnte", stellte Salaam Siin richtig. „Ob ich es aber auch tun will, das ist allein meine Sache. Ich bin sicher, daß Dorina Vaccer mir einen solchen Entschluß nahelegen könnte, wenn sie wollte, aber mit derselben Gewißheit weiß ich auch, daß sie so etwas niemals tun würde!"
    Reginald Bull starrte ihn an und ballte die Fäuste. „Gibt es denn hier keinen einzigen mehr, dem diese Linguiden noch nicht total den Kopf verdreht haben?" fragte er wütend. „Gibt dir keine Mühe, Dicker", sagte Gucky mit gewohnt munterer Respektlosigkeit. „Irgendwann wirst du es auch noch begreifen."
    „Ihr werdet es sein, die etwas begreifen müssen", behauptete Bull stur. „Wartet nur ab, bis Atlan sich meldet.
    An dem Arkoniden werden sich sogar die Linguiden die Zähne ausbeißen. Atlan läßt sich nicht so leicht um den Finger wickeln wie ihr."
    Er warf Rhodan einen herausfordernden Blick zu. Der Terraner zuckte die Schultern.
    Die drei Schiffe verließen das Anira-System und steuerten den Rendezvouspunkt an. Als sie die dort postierte Sonde abfragten, stießen sie auf eine Nachricht, die Atlan im Funkspeicher deponiert hatte.
    Der Arkonide behauptete, einen dunklen Fleck auf der weißen Weste der Linguiden entdeckt zu haben. Er war unterwegs nach Teffon, um einem Hinweis nachzugehen, den irgendein Blue ihm geliefert hatte.
    Die Nachricht war bereits sieben Tage alt, wie Rhodan mit Unbehagen feststellte.
    Reginald Bull sah das anders. „Endlich!" sagte er im Tonfall tiefer Genugtuung. „Ich hab’s ja gleich gewußt. Dieses ganze friedfertige Getue der Linguiden - alles nur Theater. Wetten, daß sich dahinter irgendeine ganz fürchterliche Schweinerei versteckt?"
    Niemand antwortete. Er sah sich ärgerlich um. „Nun kommt schon!" knurrte er. „Ihr müßt doch wohl zugeben, daß ein so idealisiertes Bild einfach unglaubwürdig ist."
    „Ich fürchte eher, daß Atlan dabei ist, Porzellan zu zerschlagen, das wir noch dringend brauchen werden", sagte Rhodan ärgerlich. „Teffon - als wir diesen Planeten anfliegen wollten, wurden die Linguiden plötzlich gesprächig, und wir erhielten diese Einladung nach Drostett."
    „Das beweist, daß es auf Teffon etwas gibt, was sie vor uns verbergen wollen."
    „Vielleicht. Aber es mag noch andere Gründe geben."
    „Sie haben dich eingewickelt", behauptete Bull. „Gib es doch zu! Ich wüßte zu gerne, was wirklich geschehen ist, während du mit diesem Balasar Imkord da oben im Gebirge unterwegs warst!"
    Er sah sich herausfordernd um, mußte aber feststellen, daß er allgemeine Ablehnung erntete. „Habt ihr denn alle den Verstand verloren?" schrie er wütend.
    Rhodan wandte sich schweigend ab. „Kurs auf Teffon!" befahl er.
     
    ENDE
     

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