1508 - Spur der Hoffnung
Kodierung eingibst."
„Ich vertraue Tamara", erklärte Gesil. „Sie kann mit dem Kodewort allein sowieso nichts erreichen."
Sie legte ihre Hand auf die leuchtende Fläche und tippte mit der anderen acht Buchstaben ein.
Tamara Juntersman drehte automatisch den Kopf zur Seite. Auch wenn sie nichts davon hatte, wollte sie das geheime Wort nicht kennen. „I-D-I-N-Y-P-H-E", buchstabierte Gesil laut. „Ich möchte, daß du das hörst, denn dieses Kennwort hat vielleicht für dich eine ähnliche Bedeutung wie das unfertige Bild, das ich gemalt habe."
„Idinyphe", wiederholte die kleine Terranerin. „Der kosmokratische Name deiner Tochter Eirene. Es hätte mich gewundert, wenn du nicht einen Begriff aus deinem persönlichen oder familiären Bereich gewählt hättest."
NATHAN erklärte die Überprüfungen für beendet. Auch der zweite Test, den er auf nicht näher erklärte Art mit Tamara durchgeführt hatte, fiel positiv aus. Die beiden Frauen konnten den Raum betreten.
Hinter ihnen verdunkelte sich das Sichtfenster. Kein Geräusch drang mehr von draußen an ihre Ohren. „NATHAN will uns damit zu verstehen geben", erklärte Gesil, „daß uns niemand hört und sieht.
Auch er nicht."
Tamara blieb stumm, während Gesil eine Konsole und einen Bildschirm aktivierte.
Symbole erschienen auf dem Schirm. „Da ist eine Meldung", erklärte Gesil aufgeregt. „Den Symbolen nach stammt sie von einem mir unbekannten interstellaren Nachrichtendienst. Sie wurde im Originaltext abgespeichert. Warte! Ich hole jetzt den Text auf den Schirm."
Sie betätigte wieder ein paar Tasten. Ein Schriftzug erschien. „Bei den heiligen Wassern!" rief sie und trommelte unruhig mit den Fingern auf die Tischplatte. „Wenn das nicht die Spur zu ES ist!"
Tamara Juntersman verstand gar nichts, denn auf dem Bildschirm stand nur der lapidare Satz: Peregrin sorgt auf Ponam für religiösen Aufruhr.
*
Für den Rückweg zur Transmitterstation hatte Gesil NATHAN um die Bereitstellung eines Personengleiters gebeten. Die Großsyntronik war der Bitte natürlich gefolgt. Nun jagte das kleine Gefährt durch die sublunaren Stollen und Hallen, die zum peripheren Bereich der Großsyntronik gehörten.
Tamara Juntersman war aufgefallen, daß es die Freundin plötzlich sehr eilig hatte. Die genauen Gründe kannte sie nicht, aber sie bedrängte Gesil nicht mit Fragen. Natürlich mußte die plötzliche Aktivität der Freundin mit der merkwürdigen Botschaft zusammenhängen, die sie aus ihrer Privatdatei erhalten hatte.
Der Gang verbreiterte sich; die Transmitterstation kam in Sicht. Noch immer blieb Gesil stumm. „Ich hätte da ein paar Fragen", meinte Tamara schließlich. „Ich höre", kam Gesils knappe Antwort. „Wer oder was ist Peregrin? Und wer oder was ist Ponam?"
„Ponam ist irgendeine Welt." Der automatisch gesteuerte Gleiter hielt in der Transmitterstation, und Gesil stieg aus. Der Wachroboter kam auf sie zu. „Ich kenne sie nicht, also kann es sich wohl kaum um einen bedeutenden Planeten handeln. Das Schlüsselwort lautet Peregrin."
„Und das ist eine Person?" fragte die kleine Blondine. „Vielleicht. Jedenfalls enthält dieser Name einen deutlichen Hinweis auf ES. Die Superintelligenz ist vor langer Zeit einmal unter diesem Namen aufgetreten. Davon wissen sicher nur noch wenige Personen.
Peregrin als Begriff war eins der Suchkriterien in meiner Privatdatei."
„Wann war das? Und wo und wie? Ich möchte alles darüber wissen."
„Ich glaube nicht", wiegelte Gesil ab, „daß die damaligen Ereignisse heute noch von irgendwelcher Bedeutung sind. Es war im Jahr vierhundertsechsundvierzig, also vor über siebenhundert Jahren und damit auch lange vor der Zeit, zu der Monos existierte. Perry Rhodan und seine Getreuen kämpften damals in der Milchstraße gegen ein Wesen, das Sotho Tyg Ian oder Stygian genannt wurde. Stygian war so etwas wie der Bote oder Gesandte einer anderen Superintelligenz und zwar der von ESTARTU aus der gleichnamigen Mächtigkeitsballung. Es war damals wohl nur eine Frage der Zeit, bis ES sich bemerkbar machte, trieben sich doch die Gesandten einer anderen Superintelligenz in seiner Mächtigkeitsballung herum. ES erschien inkognito und höchst persönlich als Peregrin. ES hatte in dieser Maske als großer Mann mit schlohweißen Haaren einige Auftritte, bei denen er den Galaktikern mit Rat und Tat zur Seite stand. Später wurde uns klar, warum ES für sich den Namen ›Peregrin‹ gewählt hatte, denn das
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