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1509 - Der Dunkle und sein Schatten

Titel: 1509 - Der Dunkle und sein Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Pikosyn. „Für die Darstellung einer beweglichen Holoprojektion gibt es keine logisch erscheinende Motivation. Sie wäre sinnlos gewesen."
    „Vieles ist sinnlos", meinte Gesil wegwerfend, dann zuckte sie die Schultern. „Auch jede weitere Diskussion wäre es. Gemsine, wir nehmen den Kontiden in Schlepp und fliegen in die untere Tunnelöffnung hinein! Ich habe jetzt nur noch den Wunsch, so schnell wie möglich wieder an die Oberfläche von Mine-World zu kommen."
    „Den hab’ ich auch", pflichtete Gemsine ihr bei.
    Sie nahmen den Kontiden in die Mitte, verankerten ihn mit den kleinen Fesselfeldprojektoren ihrer SERUNS und flogen in den bezeichneten Tunnel hinein.
    Gesil erkannte sofort, daß es sich um ein mit technischen Mitteln ins Gestein getriebenes Flöz handelte. Es verlief horizontal; sein Querschnitt war rechteckig, etwa vier mal sechs Meter. Eine Energieschiene verlief genau in der Mitte. Sie war allerdings verbogen und an mehreren Stellen zerrissen. Große Lachen erstarrten Magmas zeigten, daß Ausbrüche flüssigen Gesteins aus der Tiefe des Planeten daran schuld waren.
    Wer immer sich hier im Bergbau versucht hatte, der war von den Naturgewalten wirksam daran gehindert worden.
    Aber was mochte es hier geben, das zu fördern sich trotz aller Widrigkeiten zu lohnen schien, wie die aufgefangenen Funksprüche bewiesen?
    Plötzlich weiteten sich Gesils Augen. „Halt!" rief sie der Pilotin zu und bremste ab.
    Zu beiden Seiten waren die Wände des Flözes aufgerissen wie von Schrämmaschinen - und im aufgerissenen Gestein ließen sich schwarzbraune Adern erkennen, in denen Myriaden winziger rubinroter Körnchen schimmerten. „Was gibt es?" fragte Gemsine, die ebenfalls angehalten hatte. „Ynkelonium", flüsterte Gesil beinahe andächtig. „Wer hätte das gedacht! Ynkelonium auf einem ganz normalen Planeten!"
    „Jetzt erkenne ich es auch", bestätigte Gemsine. „Es handelt sich um Adern aus Ynkelonium-Erz, das mit winzigen Körnchen aus reinem Ynkelonium durchsetzt ist. Das ist eine Ynkelonium-Mine!"
    „Eine aufgegebene Ynkelonium-Mine", stellte Gesil klar. „Die Natur hat sich erfolgreich gewehrt. Allerdings dürfte die Ausbeute sowieso minimal gewesen sein. Hier unten sind der Druck und die Hitze zwar annähernd so hoch wie auf der Oberfläche von Überriesen des Jupiter-Typs, aber auch dort bildet sich dieses Hochdruck-Element nur im Magmakern. Wahrscheinlich funktioniert das manchmal auch unter den extremen Verhältnissen im Mittelpunkt solcher Planeten wie Mine-World. Das dampfförmige Ynkelonium muß dann aufgestiegen sein und hat sich teils in reiner Form niedergeschlagen, teils mit anderen Mineralien zu Erzmineralen verbunden."
    „Ich verstehe", erwiderte Gemsine. „Die Konzentration an Ynkelonium dürfte in diesem Erz aber kaum mehr als 0,001 Prozent betragen."
    „Etwa soviel wie die von Gold in Lagerstätten, die man noch als wirtschaftlich bezeichnet", sagte Gesil. „Und Ynkelonium ist wertvoller als Gold. Kein Wunder, daß die Prospektoren auf Mine-World nicht aufgaben. Sie müssen eine andere, wirtschaftlich lohnende und weniger gefährliche Abbaumethode gefunden haben."
    Sie winkte der Pilotin zu, weiterzufliegen, aber im nächsten Moment hatte sich die Lage geändert.
    Auf der Innenseite des Druckhelms blinkte ein blutroter Fleck, und der Pikosyn rief: „Alarm! Mindestens fünf Lebewesen in Schutzanzügen rund dreihundert Meter voraus! Meine Energieortung zeigt, daß sie aktivierte Strahlwaffen tragen."
    „Deckung!" rief Gemsine, die natürlich ebenfalls gewarnt war. „Hier gibt es keine nennenswerte Deckung", widersprach Gesil. „Wir ziehen uns zum Schacht zurück, bringen den Kontiden dort in Sicherheit und gehen mit aktivierten Paratronschirmen erneut vor!"
    Sie schalteten entsprechend an der Steuerung ihrer SERUNS und schwebten rückwärts, den Kontiden noch immer zwischen sich und die auf Paralysator-Modus geschalteten Waffen in den Händen. „Halt!" rief eine Männerstimme über Helmfunk, nachdem sie knapp fünf Meter zurückgelegt hatten. „Identifiziert euch, wer immer ihr seid! Wir wollen nicht kämpfen, wenn es sich vermeiden läßt."
    „Das klingt vernünftig", erwiderte Gesil, ebenfalls über Helmfunk. „Bleiben wir stehen, Gemsine! Auch wir wollen nicht kämpfen. Mein Name ist Gesil. Meine Gefährtin heißt Gemsine Acheron. Wir kommen von der TABATINGA, die sich im Orbit über dieser Welt befindet."
    „Gesil?" rief die Männerstimme. „Perry Rhodans

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