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1509 - Der Dunkle und sein Schatten

Titel: 1509 - Der Dunkle und sein Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Der Kontide hatte von einem Arkoniden eine Flasche übergeschlagen bekommen. Dabei war die Flasche zerbrochen. Es roch immer noch nach Alkohol. Aber von Per-E-Kit war nichts mehr zu sehen.
    Gesil kümmerte sich nicht weiter darum, sondern lief nach draußen, um zu sehen, was dort eigentlich vorging.
    Im Freien war es fast taghell. Unablässig stiegen Leuchtraketen auf.
    In dem grellen Licht waren Gropies zu sehen, die mit ihren Strahlwaffen auf den nahen Waldrand zielten.
    Plötzlich entstand dort Bewegung. „Sie greifen wieder an!" schrie ein Prospektor.
    Gesil sah ein paar Dutzend hominider Gestalten, die mit unwahrscheinlicher Schnelligkeit heranstürmten. Sie waren nackt und hellhäutig - und im Sinne des unter Hominiden geltenden Ideals von makelloser Schönheit.
    Allerdings waren ihre Gesichter so ebenmäßig glatt und bar jeder Regung, daß sie den Gesichtern von Porzellanpuppen glichen.
    Deshalb also Puppies! durchfuhr es Gesil.
    Sie zuckte zusammen, als sie sah, wie die Gropies die Angreifer zusammenschossen. Die Puppies waren nicht leicht auszuschalten. Sie stürmten nach den ersten Treffern noch weiter und brachen erst in konzentrischem Feuer zusammen.
    Grauenhafte Szenen spielten sich ab, bevor auch dieser Angriff zurückgeschlagen war. Etwa fünf Prospektoren hatten ihr Leben verloren. Mindestens zwei Dutzend Puppies waren tot, aber niemand konnte ihre Überreste untersuchen, denn sie zerfielen zu einer unförmigen grauweißen Masse.
    Mit einemmal tauchten Nikki Frickel und Loydel Shvartz auf. Sie waren mit einem Gleiter von der gelandeten TABATINGA gekommen und sahen ziemlich mitgenommen aus. „Ein paar wahnsinnige Prospektoren stürzten sich auf uns", berichtete Nikki und klemmte die rechte Hand unter die linke Achsel. „Wir mußten uns mit unseren Fäusten wehren.
    Aber die Kerle haben eisenharte Knochen. Meine Hand ist kaputt."
    Gesil lächelte verstohlen. „Wenn weiter nichts kaputt ist. Wir werden jetzt zum Schiff fliegen. Später kommen wir zurück, Zafir. Aber erst möchte ich Per-E-Kit wiederfinden. Wir setzen Flugsonden ein.
     
    4.
     
    Die Welt strotzte vor Lebenskraft.
    Gesil spürte es mit dem besonderen Sinn, der ihr, wenn auch nur schwach ausgeprägt, gegeben war. Sie wußte es, obwohl der äußere Schein dagegen sprach.
    Achadai war eine Welt mit brettharter, zerrissener Oberfläche und einer Atmosphäre aus Stickstoff mit etwas Kohlendioxid, das eigentlich nur vom Innern des Planeten ausgeatmet worden sein konnte.
    Von Sauerstoff hatten die Sensoren von Gesils SERUN nicht einmal Spuren feststellen können.
    Deshalb trug sie ihren Druckhelm geschlossen.
    Alles sprach gegen Leben auf Achadai. Dennoch wußte Gesil, daß es Leben gab, intelligentes Leben sogar.
    Sie konzentrierte sich auf ihren besonderen Sinn. Jedenfalls wollte sie das tun. Aber es gelang ihr nicht. Irgend etwas verwirrte sie.
    Eine Weile später nickte sie innerhalb ihres Druckhelms.
    Ja, sie würde bis auf weiteres Gropnor nicht verlassen. Sie würde warten, bis ER kam und bis Manuthes Geist wieder frei war.
    Als sie merkte, daß das, was sie soeben gedacht hatte, überhaupt keinen Sinn ergab, jedenfalls keinen Sinn für sie, ahnte sie, daß sie beeinflußt worden war.
    Sie spannte sich geistig an, um einen eventuell noch vorhandenen Einfluß abzuwehren.
    Und erwachte.
    Es dauerte eine Weile, bis sie glaubte, was sie wahrnahm: daß sie sich nämlich nicht auf einem Planeten namens Achadai befand, sondern im Bett saß, das sich in ihrer Kabine auf der TABATINGA befand.
    Plötzlich wurde ihr schwindlig. Vor ihren Augen flimmerte es. Sie spürte, daß sie von Angst erfüllt wurde.
    Zornig wehrte sie sich dagegen.
    Sie gewann den Kampf.
    Doch eine gewisse Unsicherheit blieb zurück, eine Ahnung, daß der Traum von Achadai, dem Leben, das sie dort gespürt hatte und ihr Entschluß, Gropnor bis auf weiteres nicht zu verlassen, einen wie auch immer gearteten realen Hintergrund besaß. Es war kein normaler Traum gewesen, auch kein normaler Alptraum.
    Vor allem die Sache mit Manuthes Geist gab Gesil Rätsel auf. Sie wußte genau, daß sie bis zu diesem Traum noch nie etwas von einem Wesen namens Manuthe und von seinem Geist gehört hatte.
    Verunsichert stand sie auf und duschte sich abwechselnd heiß und kalt. Die ganze Geschichte machte ihr Sorgen. Sie fürchtete sich davor, daß in ihrem Geist etwas war, von dem sie nichts ahnte, vielleicht etwas, mit dem sie in der Zeit, in der sie sich in der Gewalt von Monos’ Vater

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